Inlandsbriefe Hannover

  • ... ich vermute ein Franko von 3/4 Gutengroschen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,,


    die Inlandstaxe in Hannover (entfernungsunabhängig) betrug ab dem 1.10.1850 einen Gutegroschen!


    Aber die Inlandstaxe von Hannover nach Hildesheim ab 1834 bis zum 1.10.1850 betrug 9 Gutepfennige bzw. 3/4 Gutegroschen.


    Desweiteren ist dieser Rechteckstempel von Hildesheim in dieser Form nur bis 1838 registriert (danach brachen die Kanten weg und der Stempel mutierte zu einem L2).


    Fazit aus meiner Sicht: Der Brief ist nicht von 1852, sondern früher - wahrscheinlich 1834 - 1838.


    Damit ging der Brief auch nicht an den Ministerpräsidenten Eduard von Schelde, sondern entweder an Eduard zu einer Zeit als er noch nicht Ministerpräsident war (sonder Präsident von ?) oder ein anderes Mitglied seiner Familie (z.B. sein Vater Georg von Schele, der Präsident von ? war).


    Gruß,

    Björn

  • Hallo Björn,


    da ich davon ausgehe, daß deine Informationen richtig sind, bin ich im Internet noch mal auf die Suche gegangen. Allerdings habe ich niemand gefunden, auf den die Bezeichnung Präsident zutreffen könnte. Da Eduard von Schele in den Jahren 1834-1838 erst um 30 Jahre alt war, war der Empfänger des Schreibens vermutlich sein Vater Georg von Schele.


    vielen Dank sagt

    Dieter

  • Werte Sammlerfreunde


    Für einen vorausentwerteten Brief von DORUM geht es nun ins Königreich Hannover.



    Briefhülle von «DORUM/25.SEPT.» (Königreich Hannover) nach Bremen (Souveräner Staat im Deutschen Bund). Die Taxe für einen einfachen Brief, kleiner 1 Loth, betrug 1 Guter Groschen. Die Marke wurde vorausentwertet.


    Könnt ihr mir noch etwas mehr sagen, zum Tarif, der Marke usw.


    Der Vorbesitzer notierte als mögliches Jahr: 1856 – 1858. Kommt das hin?


    Sammlergruss Martin

  • Hallo Martin,


    der blaue Bremer L2 als Ankunftsstempel des hannoverschen Amtes in Bremen ist bei der ARGE Hannover und Braunschweig als spätestes Datum vom 2.10.1857 notiert. Der Rahmenstempel von Dorum wurde durchgehend von 1851-1869 verwendet und der L1 Dorum als Vorausentwertung ist von 1851-1860 belegt. Die Marke Nr. 9 wurde 1856 verausgabt.

    1856 kann nach Angabe demnach hinkommen, vielleicht auch 1857 wegen des letzten Datums des L2 von Bremen.

    Inlandsbrief mit einem guten Groschen ist korrekt.

    Hübscher Brief, wertet lt. Arge auf Marke/Briefstück 150€ + 50% Aufschlag für nicht datierbaren Brief.


    Gruß Jörg :)

  • Werte Sammlerfreunde


    Jürg bestimmt fachkundig den Briefversand für den 25.9.1856/1857. Welche Tarifperiode galt für die erwähnte Taxe?


    Sammlergruss


    Martin

  • Werte Sammlerfreunde


    Anbei ein weiterer Brief vom KR Hannover.




    Briefhülle von «LÜNEBURG/20/1» nach Hitzacker im KR Hannover. Rückseitig ist der blaue «HITZACKER./21/1» (mit Punkt am Schluss) angebracht.


    Die Taxe für einen einfachen Brief, kleiner 1 Loth, betrug ab dem 1.10.1850 1 Guter Groschen. Die 1 Ggr Marke mit Netzunterdruck (MiNr. 9, Erscheinungsjahr 1856) hat einen Bogenrand mit Zeilenzählnummer 6 (Feld 60). Sie wurde in Bogen zu 120 Marken gedruckt: 10 Spaltenreihen und 12 Zeilenreihen. Auf den Seitenbordüren stehen links und rechts die Zeilenzählnummern. Damit hatten 24 Marken von 120 (20 %) einen Bogenrand mit Zeilenzählnummer.


    Aufgrund der Nachfolgemarke MiNr 14, die in Lüneburg 1859 verwendet wurde, kann das Briefdatum auf den 20.1.1857 – 1859 eingegrenzt werden.


    Danke und Sammlergruss


    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Valesia () aus folgendem Grund: Ergänzungen und Korrekturen aufgrund der Meldungen

  • Hallo Martin!


    Leider helfen die Verwendungszeiten aus dem neuen ArGe-Handbuch hier nicht viel weiter:


    K1 von Lüneburg (nur in blau): 1854-1862

    K2 von Hitzacker in blau: 1852-1866


    Auch der Frankaturwert hilft m.E. nicht weiter, da einfache Inlandsbriefe auch nach der Währungsumstellung von 1858 weiterhin 1 (nun: Neuen) Groschen kosteten.



  • Briefhülle von «LÜNEBURG/20/1» nach Hitzacker. Rückseitig ist der blaue «HITZACKER./21/1» (mit Punkt am Schluss) angebracht.


    Die Taxe für einen einfachen Brief, kleiner 1 Loth, betrug 1 Guter Groschen. Die 1 Ggr Marke mit Netzwerk (MiNr. 9, Erscheinungsjahr 1856) hat einen Bogenrand mit Nummer 6. Wie viele Marken hatte ein Markenbogen und wie viele Marken mit Bogenränder gab es in einem gesamten Bogen?


    Da die Briefmarke vom KR Hannover stammt nehme ich an, dass beide Orte dazumal im KR Hannover lagen, jetzt aber in Niedersachsen liegen.


    Kann jemand aufgrund der Stempel das Erscheinungsjahr herleiten?


    Die Tarifperiode wird wohl die gleiche sein wie beim obigen Brief.


    Danke und Sammlergruss


    Martin




    Hallo Martin,


    Brief stammt aus der gleichen Tarifperiode ab 1.10.1850 oder ab 1.10.1858. Aber das ist hier egal, da der Inlandsbrief zwischen Lüneburg und Hitzacker 1 guten Groschen kostete.

    Eingrenzen lässt sich das Datum schon etwas!

    Die Nr. 14 rot hat ab ca. 1859 die Nr. 9 abgelöst. Wir bräuchten einen Lüneburg-Sammler, der uns ein Frühdatum der Verwendung einer Nr. 14 in Lüneburg bestätigt, da die Nr. 9 noch länger, wenn Vorräte vorhanden waren, aufgebraucht wurde!

    Ich persönlich glaube anhand der Ausgabedaten der Nr. 9 (1856/57) und 14 (1859) unter Berücksichtigung des Briefdatums 20.1. Abgang in Lüneburg an den 20.1.1857 bis 20.1.1860!

    Ich habe einiges von Lüneburg, brauche nur etwas Zeit, ich schaue gern nach und melde mich wieder dazu!

    Die Nr. 9 ist in Bogen zu 120 Marken gedruckt worden. 10 Spaltenreihen und 12 Zeilenreihen. Auf den Seitenbordüren stehen links und rechts die Zeilenzählnummern. Wie bei Deiner Marke auch rechter Rand mit Ziffer 6, also Feld 60. Im Michel Spezial siehst Du wunderschön die Gestaltung der Bordüren.

    Hannover hat bei dieser Ausgabe mit Netzunterdruck die schönsten Bogenränder von ganz Altdeutschland!


    Gruß Jörg

    2 Mal editiert, zuletzt von philazacke ()

  • Hallo Martin,


    bin fündig geworden:



    Brief aus Lüneburg mit einer Nr. 14 (leider abgeschnittene Bogenecke) mit Stempeldatum 4/4 (1859 s. Inhalt mit handschriftlichem Datum 3.4). Bedeutet, dass Dein Brief vom 20.1.1857 bis 20.1.1859 sein muss.


    Noch ein Hinweis zu dem verwendeten Lüneburg-Stempel:

    Dieser alte K1 wurde bereits 1859 durch den unten gezeigten Stempel K2 in grotesker Form, eingesetzt bei der Briefpost, abgelöst. Der alte K1 von Lüneburg wurde anschließend überwiegend als Ankunftsstempel genutzt.


    Viele Grüße

    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von philazacke ()

  • noch etwas zu den Daten und auch Preisen im neuen Handbuch:


    Da der oben gezeigte K1 auf Nr. 14 durch den K2 (lt. Arge-Datenbank Frühdatum 18.04.1859) für die Bearbeitung der Briefpost abgelöst wurde und die bisherigen frühesten Daten einer Nr. 14 im ganzen hannoverschen Raum aus Februar 1859 gelistet sind, bedeutet das für den obigen Brief mit dem K1 auf Nr. 14 schon eine kleine Rarität. Diesen Stempel wird es auf Nr. 14 nicht häufig geben und damit sind die genannten 5,- EUR Stempelzuschlag lt. Handbuch + 100% für diesen datierbaren Brief zu vernachlässigen!

  • Wenn ich das richtig rechne, so gibt es demnach 24 Randmarken (mit Ziffern) von 120 (20 %). Gefällt mir 👍

    Hallo Martin,


    24 Marken vom Seitenrand mit Zählnummer, aber auch mit Jahreszahl und mit wunderschönen Oberrändern:


    Altdeutschland Hannover, Michel 9
    1856, 1 Ggr., riesenrandiges Eckrandstück, Rand-Nr. 12 und unten volle Jahreszahl "1856", klarer, blauer K2 "WESTERHAUSSEN", rückseitig in Mitte ...
    www.philasearch.com


    Briefmarken Deutschland Altdeutschland Hannover
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    Gruß Jörg

  • hier zum Abschluss des Tages ein einfach schwerer Inlandsbrief mit Nr. 1 vom Oberrand von Lüneburg nach Hannover und ein Paar Nr. 2 auf doppelt schwerem Brief (links oben 1 1/2 Loth notiert) von Lüneburg ebenfalls nach Hannover. Es ist jeweils der gleiche Stempel, nur in blau auf dem unteren Brief ist der Innenkreis nicht mehr erkennbar, Stempel wird zum K1. Abschläge in blau mit Innenkreis oder Teilen davon sind selten!


    Jörg