• Hallo Sammlerfreunde,

    heute geht es von Schwabach nach Monza vom 23.7.1868.
    Der Brief ist mit 21 Kreuzer für den Laufweg über die Schweiz frankiert (9 xr Bayern, 6 xr Schweiz, 6 xr Italien).
    Die Entwertung der Mischfrankatur aus Quadrat- und Wappenausgabe erfolgte mit dem Stempel K. BAYER. BAHNPOST 23 / 7 ohne Ortsaufgabe im Sehnenkasten.

    Seit 1.10.1867 kostete ein Brief über Österreich mit der kurz zuvor eröffneten Brennerbahn nach Italien 12 Kreuzer (6 xr Bayern, 6 xr Italien).
    Bei Bekanntgabe dieser neuen Taxe über Österreich zum 1.10.1867 wurde bestimmt, dass die Korrespondenz aus Bayern nach Italien grundsätzlcih über Österreich zu speditieren ist.
    Es sei denn der Absender vermerkt einen anderen Laufweg auf dem Brief.

    Nachdem bei diesem Brief der Laufweg über die Schweiz vom Absender trotz entsprechender Frankatur nicht vermerkt wurde, erfolgte eine Beförderung über Österreich.
    Das dafür erforderliche Weiterfranko wurde mit 6 Kreuzer in Rötel vermerkt.

    Laut Stempeln VERONA 25.LUG., MILANO STAZ. 26.LUG und MONZA 26.LUG.68 benötigte der Brief 3 Tage von Schwabach bis Monza.

    Gruß
    bayernjäger

  • ... und da hat die bayerische Post (ausnahmsweise :D ) mal alles richtig gemacht, denn ohne Laufwegsvorgabe hatte sie sich an die Postverträge und deren Ausführungsbestimmungen zu halten - also alles via Austria nach Italien.

    Möglich wären auch 15x via Frankreich gewesen, aber nur bis 7,5g (ab 1.12.1861). Aber woher hätte die Aufgabepost das wissen sollen? Im Zug musste alles schnell laufen, da hatte man für technische Feinheiten wenig Sinn ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief des bekannten Hanselshauses Paul von Stetten aus Augsburg an Fr. Rogger in Verona. Der Absender frankierte 10 Kreuzer, die hälftig zwischen Bayern und Italien aufgeteilt wurden. Die Aufgabepost vergaß aber am 12.11.1869 die Entwertung der 3 Kr. Marke und "erwischte" nur die 7 Kr. Marke oben links, vermutlich wegen der "Schichtung" der Briefe beim Abstempeln. Allerdings sah jemand später dieses Missgeschick und entwertete sie per Federzug nach - sicher nicht sooo häufig zeigbar, wie ich finde.

    Im Inhalt ging es um nicht weniger als 15.600 Gulden, ein kleines Vermögen damals, aber sicher nicht für Paul von Stetten, der verfügte noch über ganz andere Volumina. Ankunft war der Folgetag und man möge heute mal am 12. irgendeines Monats einen Brief nach Verona schreiben und darauf zählen, dass er einen Tag später zugestellt wird ...

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Brief aus Augsburg nach Verona vom 18.DEC.1866, kurz nach der Wiederaufnahme des regulären Postverkehrs in das an Italien abgetretene Venetien nach dem 1866er Krieg

    Frankiert mit 14 xr, davon 9 xr bis zur Postvereinsgrenze und 5 xr für italien. Das Weiterfranko mit Rötel "5" und darunter in Tinte in 13 cent italienisch umgerechnet angeschrieben.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Brief aus der bekannten Korrespondenz Antonio Lugo von Würzburg nach Verona vom 3. JAN.1867, Ankunft 6.1.

    Der Brief ist mit 9 xr frankiert bis zur Grenze Österreich-Italien.

    Für die vollständige Frankierung wären 9xr zzgl. 5xr für Italien notwendig gewesen.

    Das Grenzfranko wurde anerkannt und nur der italienische Anteil als Porto vom Empfänger eingehoben.

    Das Äquivalent für 5xr wären 12,5 ital. Centisimi. Auf vollständig frankierten Briefen wurde das Weiterfranko (siehe u.a. Brief post 84) mit 13 Centisimi angeschrieben.

    Hier wurde offensichtlich genau umgerechnet und das Porto mit 1 1/4 Decimi (also 12,5 Cent.) angeschrieben. Ich habe auch schon Briefe mit einer Portoforderung von 1 1/2 Decimi gesehen. Hier sieht die Zahl aber meiner Meinung nach einer französischen 4 aus.

    Gerne nehme ich aber auch eine ander Interpratation der 4 entgegen. Was meint ihr?

    Gruß

    bayerrnjäger

  • Hallo Franz,

    vielen Dank für deine Einschätzung. Eine 12 halte ich nicht für plausibel, da Centisimi und Decimi, wie schon Decimi aussagt eine 10er- und keine 12er-Teilung haben.

    Entweder es ist eine verunglückte 2 oder eine französische 4.

    Leider gibt es so wenig Briefe mit diesem Procedere, dass ich nicht zu einer schlüssigen Erklärung komme.

    Gruß

    bayernjäger

  • ... da stehen nur 1 1/2; 11 1/2 wären ja über eine Lira und das war damals sehr viel Geld ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ich lese es als klare 1 1/2. Punkt. Und, lieber Dieter, etwas mehr beim Kunden herauszuholen, ist schon damals en vogue gewesen, aber das weißt du ja als Preussen-Sammler bestens.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    im aktuellen Rundbrief der Arge Bayern klassisch wird auf Seite 5975 eine Briefrückseite mit einer

    ähnlichen Taxe abgebildet.

    M.E. handelt es sich eindeutig um die Nachtaxe 1 1/4 Decime.

    Bei der Interpretation von nicht eindeutig zu lesenden Taxen sollte man sich vor Auge halten, daß

    täglich riesige Briefmengen bearbeitet wurden und Fehler i.d.R. nicht vorkamen.

    Gruß

    1870/71

  • Lieber Rudolf,

    S. 5975 zeigt bei mir etwas ganz anderes, wenn ich in den aktuellen RB gucke, oder hat einer von uns einen Fehldruck?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Rudolf,

    1784 zu 1867 ist aber schon ein weiter Weg ... vlt. äußert sich Cameo oder @Italiensammler zu dem Brief, die müssten dergleichen ja haufenweise haben und könnten vlt. sogar die Hand zuordnen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfeunde,

    eine spät verwendete 12xr Quadratausgabe auf Brief von Fürth nach Torino vom 15.11.1867.

    Mit Eröffnung der Brennerbahn war ab 1.10.1867 die Regelbeförderung für Briefe aus Bayern nach Italien über Kufstein und Innsbruck.

    Rechts oben auf dem Brief vermerkt "via Kufstein".

    Näheres hierzu auch unter post 81.

    Laut rückseitiger Stempel wurde der Brief nach drei Tagen Laufzeit in Turin zugestellt.

    INNSBRUCK 16/11 - VERONA 17. NOV.67 - Bahnpost UD(INE?)-VERONA 17.NOV.67 - TORINO 18.NOV.1867 - Distributionsstempel von Turin 18.NOV.

    Gruß

    bayernjäger