Ungarn - Auslandsverkehr

  • Hallo,


    heute mal wieder ein kleiner Beleg aus Ungarn:




    Luftpostbrief aus Budapest vom 17. April 1935 nach Niederländisch Indien. Die Gebühr betrug seit dem 13.12.1933 kostete ein Luftpostbrief bis 10 g 1 Pengö (vorher 0,90 Pengö).


    Der Flug wurde von KLM ausgeführt und ging am Samstag 19.04 11.05 Uhr von Budapest über Athen nach Batavia. Der Flugplan gibt eine Dauer von 6 Tagen an.


    Flugplan aus ungarischer Postverordnung:


    Schönen Tag


    Martin

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Wertbrief vom 4.5.1916, von Érsekvadkert nach Zeng (Kroatien).

    Der Ganzsachenumschlag zu 10 Filler wurde siegelseitig mit 44 Filler auffrankiert.

    Der Brief wurde mit 5 Siegeln verschlossen.

    Vorderseitig wurde eine blaue 3 notiert.

    Rechts unten wurde Feldpost 60 vermerkt, ich dachte immer, Feldpostbriefe waren gebührenbefreit.

    Bitte um Infos zu diesen für mich rätselhaften Brief.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,


    bei Deinen Brief handelt sich um einen Brief mit Wertangabe von 10 Korona und hat als Inhaltsangabe 5 Stück 2 Korona (vermutlich fünf Geldscheine zu 2 Korona).

    Die Gebühr setzt sich folgendermaßen zusammen:

    48 filler Grundgebühr für einen Wertbrief, der über eine Distanz von mehr als 75 km befördert werden soll + 6 filler für eine Wertangabe bis 100 Korona = 54 filler.

    Diese Gebühren galten vom 1.1.1900 bis 30.09.1916


    Schönes Wochenende.


    Martin

  • Liebe Sammlerfreunde,


    heute konnte ich mal wieder einen besonderen Auslandsbrief in Empfang nehmen.



    Der Brief hat einen etwas "gebrauchtes" Aussehen, was aber an seinem Laufweg lag:

    aufgegeben in NAGY SZEBEN am 9.1.73 - rückseitig dokumentiert der Bahnpoststempel Breslau 11/1 Oderberg den Weg über Belgien in den englischen Hafen Liverpool.

    Das Schiff "Cuba" der Cunard Linie kam am 5 Februar 1873 in New York an. Der Brief erhielt in New York den Ankunftsstempel einen Tag später. Weiter ging es nach Cincinnati (USA).

    Der Brief wurde am 3 April in Cincinnati (blauer Stempel) wieder nach Ungarn zurück geschickt, wo er am 20.5.73 wieder in NAGY SZEBEN ankam.


    Oben links erkennt man den ungarischen Reko-Stempel AJANLOTT Sz und darunter den preußischen Rekomandirt.


    Unten links: roter handschriftlicher Vermerk Wfr 10 = Weiterfranko 10 Kr


    Die Frankatur : 15 Kr einfacher Brief nach USA über GB und 10 Kr Reko-Gebühr. Die Benutzung des 5 Kr Ganzsachen-Umschlages ist sehr selten - bisher gibt es nur 2 Ganzsachen der Franz-Josef-Ausgabe nach Übersee.


    Ich hoffe, dass ich das richtige Schiff herausgesucht habe.


    Schönes Wochenende


    Martin

  • Lieber Martin,


    wenn der kein Gesicht hat, weiß ich es auch nicht mehr. Hätten wir eine solche Reise hinter uns, sähen wir auch nicht besser aus ... :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Schönen guten Abend,


    damit das Ungarn Thema keinen Staub ansetzt, wieder mal ein Stück aus meiner Sammlung:



    2 Kr, 5 Kr, 20 Kr dazu 10 Kr mit Wasserzeichen 1 und jeweils mit der Kammzähnung 12: 1/2 auf einem Brief der 2. Gewichtsstufe nach Liverpool (Großbritannien). Der Tarif hätte normalerweise 20 Kr betragen, aber der Brief war ursprünglich nur mit der 10 Kr Marke frankiert worden. Der Empfänger, das österreichisch-ungarische Konsulat, zahlte die Nachgebühr in Höhe von 5 pences. Zur Erstattung dieser Nachgebühr wurde der Brief an die Postdirektion nach Zagreb geschickt, die die 5 P in 27 Kr umrechnete (siehe Vermerk: "Pto 27 Kr"). Diese wurde durch 2 Kr + 5Kr + 20 Kr verrechnet und mit dem Innendienststempel der Postdirektion Zagreb entwertet.


    Nach der Postverordnung vom 17406 11. Mai 1886 nahmen die kuk Konsulate im Ausland keine unzureichend oder unfrankierte frankierten Sendungen an. Diese mußten an die k. u. k. Missionen im Ausland spätestens bei der Umkartierung an den Absender zurückgeschickt werden mussten. Der obige Brief wurde nicht dementsprechend behandelt.


    Wenn andere Forumsmitglieder ähnliche Belege aus Österreich (auch Ungarn :)) haben, könnte daraus ein Artikel werden...


    Schöne Woche


    Martin

  • Hallo Martin,


    Ob es viele solcher ungewöhnlichen Briefe gibt? Ich wage es zu bezweifeln. Ein wirklich schöner Fang für deine Sammlung.


    beste Grüße

    Dieter

  • Ungarn-1867

    Hat den Titel des Themas von „Auslandsverkehr“ zu „Ungarn - Auslandsverkehr“ geändert.
  • Liebe Sammlerfreunde,


    unter Helgoland (hier ist der Link) fand eine Diskussion zu dem nachfolgend nochmals abgebildeten Brief aus Ungarn nach Helgoland statt:




    Welche Frankierung wäre richtig gewesen ? Nun ein kleiner Blick in meine Postverordnungen zur Klärung:


    Im österreichischen Briefposttarif wurde Helgoland als eigene Destination geführt:



    Der Brief hätte also 13 Kr (5 Kr bis Hamburg oder Bremen + 8 Kr fremdes Porto) gekostet, denn der Tarif nach Helgoland wurde genauso berechnet wie für Briefe nach GB, zu dem die Insel damals gehörte. Dieser Tarif wurde in der österreichischen PVO vom 29.01.1868 und in der ungarischen PVO vom 05.03.1868 veröffentlicht (ohne Datum des Inkrafttretens). Vorher waren 25 Kr zu zahlen.

    Ab dem 18.08.1873 wurde aufgrund der Deutsch-Britischen Übereinkunft der Tarif auf 5 Kr gesenkt.


    Der Brief war also unzureichend frankiert.


    Schönen Abend


    Martin

  • Hallo in die Runde,


    immer wenn man denkt es gibt nichts mehr, dann kommt doch wieder mal etwas zum Vorschein:



    Sieht nicht so spektakulär aus ... aber ist ein Unikat:


    Brief der 2. Gewichtsstufe 2 x 10 Kr (davon 4 Kr Weiterfranko => deshalb der blaue f8 Vermerk

    + Reco 10 Kr

    ==============================

    30 Kr


    Dieser neue Tarif wurde in der ungarischen PVO vom 15.11.1868 (in der österreichischen vom 15.10.1868) veröffentlicht. Vorher kostete ein Brief 15 Kr pro Loth. Die Gebührenreduzierung ergab sich durch den Abschluss eines neuen Postvertrages zwischen Niederlande und dem Norddeutschen Bund.


    Briefe der 2. Gewichtsstufe (oder schwerer) aus Ungarn ins Ausland (vor UPU) sind sehr, sehr selten (außer bei Frankreich, Italien und GB). Es sind derzeit nur 11 bekannt.


    Schönes Wochenende


    Martin

  • Hallo,

    Frachtbriefe aus dem Kaiserreich Österreich-Ungarn habe ich reichlich, aus der ungarischen Reichshälfte aber kaum. Leider ist bei diesem Exemplar, das am 7.5.1871 Arad verließ und über Wien und Salzburg nach Meran (so lese ich das) weitertransportiert wurde, sowohl oben links der Klebezettel abgefallen als auch genau in der Mitte, wo die Angaben zum Zielort stehen, entweder einfach nur ein Materialschwund zu sehen oder aber das Ergebnis von Mäusezähnchen.


    Leider kann ich wenig vom Text lesen, es scheint sich aber um einen Transport von Wollstoffen gehandelt zu haben. Warum hier der Ortsstempel auf der Papiersteuermarke abgeschlagen und diese nicht anderweitig durch überschreiben entwertet wurde, ist mir leider unbekannt.


    Vielleicht kann jemand von euch mehr vom Text entziffern.







    Viele Grüße

    Ingo

  • Hallo Ingo,


    Ich kann auch nicht alles lesen, aber zumindest das folgende entziffern:


    An den Herrn

    Prinoth

    Schnittwaarenhändler

    zu

    Meran

    Süd-Tirol


    p. Wien

    Salzburg.


    Unter den ?auben

    Beschwert mit einem

    Wollestoff im Werthe

    von 7 fl: 48 x Sage! Sieben Gulden Achtund

    vierzig Kreutzer ?? Gegen Nachnahme. -


    Viele Grüße

    Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Mittelfranke ()

  • Hallo zusammen,


    "Unter den Lauben"


    soltte es sein. Eine uralte Einkaufsmeile, die früher Laubengasse hieß.





    Liebe Grüße

    Harald


    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main



  • Hallo zusammen,


    ich danke euch für eure Ergänzungen, nur beim Wort "Wollestoff" gehe ich nicht mit euch konform, denn bei der Interpretation würde in der Wortmitte ein Buchstabe fehlen.


    Auch ein Dank an Martin für das Bild. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass trotz der Kriege solche Gassen die Zeiten überwiegend unzerstört überlebt haben.


    Viele Grüße

    Ingo