Ungarn - Auslandsverkehr

  • :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    ich habe noch einen Reco-Brief nach GB aber diesmal erste Gewichtsstufe, d. h. 13 Kr +10 Kr. Somit ist er leider um 2 Kr "überfrankiert". Trotzdem ist das für eine 25 Kr Frankatur vertretbar :)

    Nun aber eine Frage: ab wann wurden in Deutschland diese R-Zettel auf aus dem Ausland stammenden Briefen aufgeklebt und warum ?



    Vielen Dank und schönen Abend


    Martin

  • Hallo Martin,

    diese Art R-Zettel sind in Elsass-Lothringen im Zeitraum 1870-1875 verwendet worden.

    Die Variante mit den 'Efeublättern' laut

    - SPAL Catalogue des obliterations d'Alsace Lorraine von Feb.1875 - Juli 1875

    - Bewertung deutscher R-Zettel von 1988 ab 1874

    verwendet worden.


    Diese R-Zettel sind durchweg sehr selten.

    Bei Harlos hat in 2010 ein Brief mit der Type 'Schlingen' 540€ erzielt.

    Ebenfalls bei Harlos in 2004 angebotener Brief, wobei die häufigere R-Zetteltype der Reichspost von 1875 verwendet wurde blieb mit 220€ unverkauft. Was ihn mit deinem Brief vergleichbar macht, ist die Art wie er verwendet wurde, in diesem Fall von Lemberg (KuK) nach Kattowitz 1875, auch hier wurde nur der Zettel aufgeklebt ohne weiteren Eintrag einer Nummer. Dies deutet auf eine gängige Praxis hin, sprich dass nicht irgendeiner mal einen lustigen Zettel hingeklebt hat.


    Meine Vermutung ist, dass der Brief über Metz gelaufen sein müsste, da dieses der zu jenem Zeitpunkt der wahrscheinlichste Weg Richtung Schottland war.


    Grüsse

    philast

  • Hallo philast,


    bist du mit 1870 sicher? Gibt es solch frühe Briefe mit diesen Einschreibezetteln?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,

    laut dem "SPAL Catalogue des obliterations d'Alsace Lorraine" soll das Schlingenmuster ab Ende Oktober 1870 verwendet worden sein, also noch zu Zeiten der Norddeutschen Post.


    Gesehen habe ich persönlich noch keines, ist aber auch nicht mein Hauptsammelgebiet.


    Grüße

    philast

  • Hallo philast,


    vielen Dank für Deine Informationen. Ich hätte auf keinen Fall auf einen Weg durch das Elsaß getippt. Da muß ich mal nachschauen, ob ich etwas über diesen Leitweg finden kann.

    Schönen Abend


    Martin

  • Hallo philast,


    da gibt es, meine ich, ein paar zweifelhafte Briefe bei Elsaß-Deutsch/Lothringen mit diesem Zettel, daher weiß ich nicht, ob das stimmt. Gab es solche Zettel schon im Bund, oder kurz danach im Reich?


    Wenn nein, dann gab es dort sicher keine im Jahr 1870.


    Lieber Martin,


    Sendungen von Österreich nach GB soll also die Post des Dt. Reichs an die Franzosen gegeben haben ... hmm, wenn überhaupt dann über Avricourt, aber da wäre ich mir nicht sicher - warum den "Feind" involvieren?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo,

    @Ralph

    Martin

    einen ähnlichen Brief konnte ich noch finden:

    https://www.stampcircuit.com/s…247-altdeutschland-staten


    Diese R-Zettel gibt es nur im Bereich Elsass-Lothringen. Im allgemeinen sind im NDP und anderen Postgebieten "Eingeschrieben/R-Zettel" erst ab 1875 eingeführt worden (In Bayern gab es wohl auch Versuche mit 'Charge-Zetteln').

    Siehe auch: http://arge-r-v-zettel.de/clas…zettel-classic-1875-1997/


    Grüsse

    philast

  • Hallo philast,


    danke für das Beispiel - leider nicht geprüft und wo die Nr. im Zettel stehen sollte, steht wieder nichts. Dafür sollte doch eine Registrierungsnummer angebracht werden (wenn ich von Bayern auf das Reich schließen darf). Schon merkwürdig ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph,

    bei den grenzüberschreitenden Belegen stand die Nummer handschriftlich jeweils auf dem Brief Nr. 211 bei dem Belegangebot von Gärtner, Nr. 155 bei dem Beleg von Martin, auch bei dem von mir erwähnten Beleg von Harlos war die Nummer nicht im Zettel vermerkt sondern handschriftlich auf dem Brief vom Aufgabe Postamt eingetragen.

    Eingetragen wurde die Nummer auf den Einschreibzettel für Belege die innerhalb von Elsass/Lothringen aufgegeben wurden und beim Aufgabepostamt gleich ihren Zettel bekommen haben. Vermute das war ähnlich wie bei den bekannten R-Zetteln mit Inschrift 'Einschreiben aus dem Ausland' u.ä..

    Die Ausführungen basieren auf Beobachtung von div. Auktionsangeboten und nicht auf Kenntnis von postalischen Regeln.


    Grüße

    philast

  • Hallo philast,


    vielen Dank für deine Antwort - ich habe 1870/71 mal angemailt, der ein großer Kenner von Elsaß-Deutsch-Lothringen ist, ob er noch etwas Erhellendes zu diesen interessanten Zetteln zu sagen/zeigen hat. Schaun mer mal ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo,


    heute möchte ich den etwas lädierten aber frühesten bekannten Brief von Ungarn nach Australien vorstellen:


    Der Postbeamte berechnete, obwohl "via Triest" vermerkt, einen Tarif über die USA:

    2 x 38 Kr für die 2. Gewichtsstufe + 10 Kr Einschreibgebühr = 86 Kr.

    korrekt wäre 2 x 36 Kr für die 2. Gewichtsstufe + 10 Kr Einschreibgebühr = 82 Kr.
    Der Brief wurde tatsächlich über Triest und Brindisi (11.12.) befördert, wie die rückseitigen Durchgangsstempel belegen.


    Den weiteren Beförderungsweg muß noch "erforscht" werden


    Schönes Wochenende


    Martin

  • Hallo liebe Sammlerkollegen,


    diesmal ein Brief auf einen anderen Kontinent: Afrika, genauer gesagt nach Oran in Algerien



    Da ich mittlerweile die Gebühren aufgearbeitet habe, dachte ich auch diese Frankatur erklären zu können, was aber nicht so einfach ist. Was sagen die Verordnungen;

    Wertangabe: 200 Ft = 500 franc Gewicht: 22,5 Gramm

    Gewichtsporto (10 kr/15 gram) 20 kr Wertporto (8 kr/200 franc) 24 kr

    Reko-Gebühr: 10 kr Zusammen: 54 kr


    Da die Frankatur mit 375 Kr aber viel höher ist, bekam ich Zweifel und fragte nochmal einen ungarischen Sammlerfreund um Hilfe. Er kam zur gleichen Gebühr ;(


    Auf dem Brief steht aber noch etwas von "zurückgerechnetes franko" und besagter Sammlerfreund teilte mir auch mit, dass er noch andere Wert-Briefe nach Frankreich kennt, die auch stark überfrankiert wurden und an der Grenze das Porto "rückverrechnet" wurde. Gleiches findet auch auf Paketkarten aus Ungarn nach USA, bei denen in Hamburg genauso vorgegangen wurde.


    Hat ein Forumsmitglied mehr Informationen zu diesem Prozedere ?

    Vielen Dank für Eure Hilfe


    Martin

  • Hallo ins Forum,

    heute möchte ich mal eine besondere Ganzsache Ungarns aus meiner Sammlung vorstellen:

    Es handelt sich um den Antwort-Teil eine UPU Postkarte, die aus Peshawar in Afghanistan nach Ungarn zurück gelaufen ist. Die Karte hat somit eine Strecke von mehr als 12.000 Kilometern zurückgelegt. Der Transportweg wird sehr schön vorderseitig durch die Stempel von Peshawar Bombay und dem Sea Post Office B belegt. Bei seiner Ankunft in Fiume war der Empfänger schon weiter nach Triest gereist.



    Es handelt sich hierbei, um die die einzige Antwortkarte Ungarns vor 1900, die aus Asien wieder zurückgelaufen ist.


    Eine Frage bleibt: was ist das für ein Stempel auf dem Werteindruck der Ganzsache ?


    Schönen Abend


    Martin