• Wer kann bei den Taxierungen und dem Porto helfen? 1857 Berlin, Porto 10 Sgr. ... Baden ??, Basel nach Colombier Neuchatel. Der Brief müsste übergewichtig gewesen sein. Doch dann hab ich für die vorderseitigen Taxierungen keine Erklärung.

    Lieber Gruss Rene

  • Hallo Rene,

    einfacher Brief bis 15g.

    5 Sgr = 3 Sgr für den Postverein + 2 Sgr. für den 2. Rayon der Schweiz

    Das Weiterfranko von 2 Sgr. wurde in blau notiert, umgerechnet in die rot angeschriebenen 6 Kr. für die Schweiz.

    Viele Grüße

    Bruno

  • einfacher Brief bis 15g.

    5 Sgr = 3 Sgr für den Postverein + 2 Sgr. für den 2. Rayon der Schweiz

    Das Weiterfranko von 2 Sgr. wurde in blau notiert, umgerechnet in die rot angeschriebenen 6 Kr. für die Schweiz.

    Lieber Bruno, herzlichen Dank. Ich wusste nicht das die gelbe Marke eine 3 Sgr Marke ist. Der Scan zeigte immer eine 8 Groschen Marke. Hab mir heute einen Deutsche Katalog gekauft, wo auch Preussen drin ist. Siehe da, 8 Sgr gab es nicht, gelb war 3 Sgr. Da ist dann alles klar.

    Lieber Gruss Rene

  • Der folgende Brief ist von Breslau über Görlitz, Dresden, Leipzig und Hof nach Sils im Engadin spediert worden.

    Mich interessiert, wo der "FRANCO"-Stempel abgeschlagen worden ist. Naheliegend wäre das Post-Sped. Büro IV am Görlitzer Bahnhof, weil dort rot gestempelt wurde. Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?

  • Lieber Jürgen,

    schönes Stück - hätte ich auch genommen. Ich sehe das wie du.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Altsax,

    ich habe einen Frankobrief aus Berlin nach Sils vom 5.4.1853, der keinen Franco-Stempel hat. Daraus könnte man schließen, dass der Franco-Stempel vor Berlin auf den Brief kam. Daher könnte Görlitz gut passen.

    Zudem ist im Münzberg Band VIII Preussen, Postanstalt-Poststempel auf Seite E-56, Eisenbahnpostamt Nr. 4, ein Brief aus Niesky in die Schweiz abgebildet, der einen Franco-Stempel hat, der deinem sehr ähnlich sieht. Leider sind die Briefe dort nicht in Farbe abgebildet.

    Grüße von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jürgen,

    ein interessanter Brief. Deine Überlegung zu dem Franco-Stempel kann ich bisher weder bestätigen noch widerlegen. Allerdings frage ich mich, wofür man in Görlitz einen solchen Stempel führen sollte. Das Bahnpostamt IV bediente nur innerpreußische Strecken bzw. solche zu Postvereinsländern. Auf beiden wurde typischerweise kein Franco-Stempel abgeschlagen.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Ralph,

    das ist ein außergewöhnliches schönes Stück, das auch gut in meine Sammlung passen würde.
    Ich befürchte nur, es wäre nicht meine Preiskategorie.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    ich denke, dass wir da schon im vierstelligen Bereich sind - den hätte ich auch genommen, obwohl er mit Bayern nichts zu tun hat - dazu die Contra ... :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    schöne und seltene Briefe.
    Zu dem Brief aus Coblenz: wenn dieser Brief tatsächlich aus dem Jahr 1851 stammt - die Jahreszahl steht in Klammern, also unsicher? - wäre eine Vollfrankatur mit Freimarken noch nicht erlaubt gewesen. Ins Postvereinsausland war Markenfrankatur erst ab September 1852 möglich.

    Bei dem am 29.7. gezeigten Brief aus Farge (was man noch erwähnen könnte: ehemals Hannover, zu diesem Zeitpunkt preuß. Provinz) ist die 1 Sgr. Portoforderung mit Rötel notiert. Das entsprach nicht den preußischen Vorschriften und kenne ich so auch nicht. Daher nehme ich an, dass der Fehler erst später (in Baden?) festgestellt wurde.

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    beim Jahr kann man 1851, oder 1857 lesen - für beides gibt es Argumente. Wenn er aus 1851 stammte, wäre aber das bare Weiterfranko m. E. logischer, weil man 1857 wohl eher markenfrankiert hätte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief wurde von mir in der Bucht Anfang Mai 2022 gekauft, war dann 4 Wochen verschollen und kam vor 3 Tagen beim Absender wieder an, versehen mit der Aufschrift: Empfänger nicht zu ermitteln, unbekannt.

    Nun, der Empfänger, also ich, wohnt seit über 14 Jahren am selben Ort, im selben Haus, in der selben Stadt, im selben Bundesland und sollte eigentlich, zumal die Anschrift richtig war und mein Name kein Massenname ist, zu ermitteln sein - aber halt nicht für die Post von heute ...

    Jedenfalls kam er nach 5 Wochen hier endlich an und ich möchte ihn euch nicht vorenthalten, weil er (zumindest für mich) etwas Besonderes ist.

    Verfasst wurde er in Aachen am 17.10.1852 und er ging an die Strohwarenfabrik Isler & Cie in Wohlen, Aargau in der Schweiz. Der Absender war zahlungsunwillig und so versandte er den Brief unfrankiert.

    Reflektieren müssen wir hier, dass die süddeutschen Staaten zum 1.10.1852 (also auch Baden) einen Postvertrag mit der CH abgeschlossen hatten, der jedoch von Seiten der CH erst zum 15.10.1852 galt. Es gab nur wenige Verträge im 19. Jahrhundert, die 2 Wochen lang in mehreren Staaten galten, aber im Zielstaat noch nicht.

    Jedenfalls machte man in Aachen alles richtig: 9 Kreuzer notierte die Aufgabepost für Briefe über 20 Meilen im Postverein über Baden in die CH und siegelseitig schrieb man den gleichen Wert, nun als 3 Silbergroschen, für sich als Forderung an die badische Postverwaltung an.

    Baden übernahm den Brief und fügte einen Schrägstrich und 3 (Kreuzer) in schwarzer Tinte hinzu (E.B. Curs I mit Punkt für "südwärts" vom 19.10.1852 der badischen Bahnpost bei der Übernahme des preussischen Briefepakets in Heidelberg (Laufweg Aachen - Köln - Düsseldorf - Dortmund - Hamm - Hannover - Braunschweig - Magdeburg - Köthen - Halle - Erfurt - Kassel - Gießen - Frankfurt am Main - Heidelberg, alles auf der Schiene, wenn auch ein riesiger Umweg).

    Dieser Kurs I nordwärts (mit Stern, dem sog. Nordstern) und südwärts wie hier war eigens am 1.10.1852 für die Nord-Süd-Transite koordiniert worden und so bis 30.4.1853 fahrplanmäßig gültig.

    Über Karlsruhe - Baden Baden - Kehl - Freiburg im Breisgau - Haltingen lief er nach Basel (leider ohne Stempel), wo er innerschweizerisch distribuiert wurde, hier in den Aargau, wo er am 20.10.1852 in Wohlen ankam (Ankunftsstempel vorne, wie fast immer in den frühen 1850er Jahren).

    Aber 9 Kr. für Preussen und 3 Kr. für den 1. Rayon der Schweiz waren 12 Kreuzer und 12 Kreuzer (ab 1.1.1852 waren 10 Rappen nur noch 3 Kreuzer wert, davor deren 4!) entsprachen 40 Rappen. Notiert wurden aber 45 Rappen. Hätte man ihn für einen Brief in den 2. Schweizer Rayon gehalten, wären für die CH 20 Rappen anzusetzen gewesen, also total dann 50 Rappen, aber niemals 45 Rappen.

    Aber ich habe einen Lösungsversuch: Innerschweizerisch gab es ab dem 1.1.1852 3 Rayons: Bis 2 Wegstunden (eine WS war 4,8 km lang), über 2-10 WS und über 10 WS). Die innerschweizerischen Tarife waren aber nach halblöthigen Gewichtsstufen gestaffelt, während der neue Postvertrag mit der Schweiz das Loth exklusive mit 15g vorsah, also andere Gewichts- und Rayonstaffelungen.

    Die Entfernung von Basel nach Wohlen betrug 11,83 Wegstunden und Briefe über bis 1/2 Loth innerschweizerisch kosteten 15 Rappen. Addiert man diese 15 Rappen zu den DÖPV-9 Kreuzern = 30 Rappen dazu, erhält man genau 45 Rappen.

    Witz der Postgeschichte: Bis zur Einführung der Rappen am 1.1.1852, also in der langen Kreuzerzeit des Aargaus, weigerte sich die Post dort stets, ungerade Kreuzer zu kassieren und rundete stets auf, machte also aus 21 Kreuzern Porto immer 22, aus 37 Kreuzern Porto immer 38 usw.. Hier, wo es nur 40 Rappen bzw. bei Falschberechnung 50 Rappen hätte kosten können, haben sie die ungerade Zahl von 45 Rappen angesetzt.

    Generell: Briefe aus dem Oktober 1852, also dem 1. Monat dieses sehr bedeutenden Postvertrages, sind Schätzchen, hin wie her. Briefe vom 1.10. bis zum 14.10.1852 sind von Bayern genau 3 Stück bekannt und auch für den Rest des Oktobers ist die Anzahl von Briefe rein/raus nur eine Handvoll und alle davon sind in "guten Händen".

  • Lieber José,

    hast du Oktober 1852er Briefe der CH in den Postverein? Wenn ja, bitte zeigen (hinten und vorne).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.