Laufwege in Bayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Weil ich immer die Laufwege interessant finden, kaufe ich ab und zu Briefe wo ich, wegen die Stempeln rückseitig, sehe, dass ein Laufweg vielleicht ungewöhnlich ist. Ob ungewöhnlich oder nicht, diese Detektivarbeit macht immer Spass. :)


    Dieser Brief von Lindau nach Kiefer bei Kiefersfelden, hätte ich erwartet über München zu sehen. Hier ist es aber rückseitig ein Laufwegstempel von Oberaudorf. Ob es ungewöhnlich ist, wage ich nicht zu sagen, hoffentlich wissen einige Experten hier etwas darüber?


    Der Brief war in Lindau 7. November 1866 abgestempelt, und erst 9. November in Oberaudorf und Kiefersfelden gelandet. Ungewöhnliche lange Laufzeit. Gab es eine alternative Route als der Laufweg über München in dieser Bahnpostzeit?


    Die Marke ist auch schön Breitrandig :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    schöner Brief mit sehr schmalrandiger 3 Kr. Marke. :thumbup:


    Er wurde am 7. Abends aufgegeben, konnte also nicht direkt weiterspediert werden.


    Am 8. ging er dann auf die Reise. Nach fast 300 km Postweg wurde er am 9. zugestellt. So schlecht ist die Zeit auch nicht. 8)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Es kann sein dass du recht hier hast. :)
    Danke für die Antwort.


    Noch eine Frage, welche ich vergessen habe.
    War der Brief tatsächlich über Rosenheim gelaufen?
    Für mich sieht es aus wie eine Umweg, statt richtung Süd von München zu gehen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    diese Frage kann ich nicht beantworten - um die Fahrpläne nachzuschauen und zu überprüfen mit den Stempeldaten würde es Tage dauern.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    diesen mit einer Marke von Platte 3 frankierten Brief vom 21. Juni von Nürnberg nach "Stadteschenbach im Kreise Oberpfalz" in den blauen thread einzustellen, fand ich zu schade.


    Der Leitweg ist da interessanter als die Plattierung: Offenbar wusste man mit "Stadteschenbach" nichts anzufangen und sandt den Brief nach Kronach, in dessen Nähe es ein "Stadtsteinach" gibt. In Kronach (Stempel 23.6.) erkannte man den Irrtum und spedierte den Brief über Pressath (23.6.) nach Eschenbach, wo er den Ankunftsstempel vom 24.6. erhielt.

  • Lieber mikrokern,


    es ist auch nicht unbedingt häufig, wenn ein Dienstbrief wie hier ohne Angabe der Absenderbehörde aufgegeben wurde, denn auch frankierte Dienstbriefe waren statistisch zu erfassen und im Dienstbuch einzutragen und zu bestätigen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bayern klassisch,


    aber es heisst doch "Vom kgl. katholischen Stadtpfarramt" - das war doch der Absender...???


    Interessant noch, dass der Postbeamte in Nürnberg, der es eigentlich wissen bzw. herausfinden können sollte, Eschenbach nicht korrekt identifizierte, obwohl da "Kreis Oberpfalz" stand. Kronach und Stadtsteinach liegen bekanntlich in Oberfranken, also hätte der Brief da gar nicht hingeschickt werden dürfen.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,


    das ist die Bestätigung - ich bin blind. :D:D:D


    Sorry, hab es nicht gesehen und werde zukünftig mit einer Main Coon auf der Wampe halb liegend keine Antworten mehr verfassen. :thumbup::thumbup::thumbup:


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    der folgende Brief vom 20.4.1866 mit einer 3 Kreuzer rot, entwertet mit dem oMR 356 von Nürnberg, in den kleinen Ort Hannberg (Entfernung ca. 42 km) hat der Post einige Schwierigkeiten bereitet.


    In der Anschrift war zwar korrekt „Bezirks Amt Höchstadt“ angegeben, aber der Brief ist in Nürnberg (oder Erlangen?) in ein Paket gekommen, das ihn am 21.4. in einen Ort, der einen Einkreisstempel mit Zierstücken verwendet (…TBURG?), geführt hat und von dort weiter nach Hochstadt (am Main) (HKS).

    Dort wurde der Irrtum erkannt, die Adresse um den Zusatz „Post Weißendorf“ ergänzt (Contravention?) und der Brief wurde über einen Ort mit einem HKS in Grotesk mit den Anfangsbuchstaben SCH… nach Höchstadt an der Aisch (23.4.) und weiter nach Weissendorf (24.4.) geleitet. Von dort wurde er an das ca. 5 km entfernte Hannberg zugestellt.


    So weit bin ich als Laie gekommen.

    Wer von Euch kann sich einen Reim darauf machen, wie der Brief tatsächlich gelaufen ist? Jeder Hinweis ist willkommen.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,


    der Brief war ziemlich viel in Oberfranken unterwegs.

    Es gab laut zeitgenössischen Ortslexika zwei Hannberg, beide lagen in Oberfranken, das richtige wohl im Bezirksamt Höchstadt/Aisch, Post Wei(s)endorf. Das andere lag im Bezirksamt Pegnitz. Im Grunde hat der Absender mit seiner Adressierung alles richtig gemacht.

    Der Brief lief aber offenbar auch nach Hochstadt am Main und sogar bis nach Wunsiedel (kleiner Einkreiser mit Zierstücken).

    »Sch…« müsste ein Ort mit HKS 12 a mit ziemlich vielen Buchstaben sein (sehr schmale Schrift) – einfach mal schauen, was da passen könnte.

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,


    danke fürs Augen öffnen.


    Ralphs Lieblingsstempel habe ich hier schon häufig gesehen, aber „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf“ habe ich gar nicht versucht, Wunsiedel zu entziffern.

    Jetzt sehe ich natürlich auch (WU) NSIEDEL!


    Für den HKS SCH… nehme ich jetzt an, dass es sich um SCHESSLITZ handelt. Deren Stempel ist in Grotesk und der Ort liegt auch halbwegs auf der Strecke.


    Vorstellbar wäre auch, dass der Brief nach Schesslitz ging, um dort nach Weischenfeld, in dessen Zustellbezirk sich das andere Hannberg befand, umkartiert zu werden. Spätestens hier könnte dann der Zusatz „Post Weißenfeld“ auf den Brief gekommen sein.


    Was meint ihr, ist Schesslitz eine Option?


    Beste Grüße

    Will

  • ... vlt. Schnabelwaid?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Dieter,


    ja, ich gib Dir recht, dass für Schesslitz die Buchstabenstellung zu unterschiedlich ist.


    Ralph, für Schnabelwaid ist kein HKS in Grotesk gelistet und es liegt auch abseits von vorstellbaren Laufwegen.


    Was von der Form sehr gut passt, sind sowohl Schwarzenbach am Wald als auch Schwarzenbach an der Saale.

    https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=40001


    https://www.stampsx.com/ratgeb…mpel-bilder.php?id=651508


    Beide Orte liegen zudem zwischen Wunsiedel und Hochstadt am Main.
    Das heißt, der Brief wäre über eines der Schwarzenbachs von Wunsiedel nach Hochstadt am Main gegangen. Dazu wäre es natürlich interessant, die Paketschlüsse von Wunsiedel zu kennen.


    Grundsätzlich stellt sich aber die Frage, wie es zu diesem Irrläufer kam.

    Beide Hannbergs liegen weniger als 50 km von Nürnberg entfernt. Wenn sich der Postbeamte nur an dem Zusatz „Bezirksamt Höchstadt“ orientierte und dieses falsch als Hochstadt (am Main) interpretierte, ist mir noch nicht klar, warum der Brief zuerst nach Wunsiedel ging und dann über Schwarzenbach nach Hochstadt.

    Können hier die Frankenkenner etwas über diese Laufwege sagen?


    Beste Grüße

    Will