Österreich - Preußen

  • Liebe Sammelfreunde


    vor ein paar Tagen trudelte bei mir ein Beleg von Pilsen nach Buckau - Magdeburg ein.
    Der heutige Ortsteil war zu dieser Zeit noch eine Stadt vor den Toren Magdeburgs und wurde erst am 01.04.1887 eingemeindet.


    Diese Briefhülle ist mit einer 15 Neukreuzer tarifgerecht frankiert wurden. Zeitlich kann dieser somit erst ab 1859 gesendet worden sein. Eventuell kann mir jemand schreiben, was es für eine Marke ist und ob es sich eventuell besser zeitlich eingrenzen lassen kann.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ulf,


    es könnte die Mi.-Nr. 28a sein, lt. Katalog am 1.7.1863 erschienen. Zähnung Ks 14 - wenn die Marke weiter gezähnt ist (Ks 9 1/2), ist es die Nr. 34a (erschienen 1863/64).
    Dein Brief müsste demzufolge aus 1864 ff. stammen.


    Viele Grüße
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,



    dieser Brief lief 1853 von Prag nach Kreuznach in der preußischen Rheinprovinz.
    Die rückseitigen Kursstempel zeigen schön den Verlauf
    Leipzig-Magdeburg
    Berlin-Minden
    Minden-Deutz


    Ich vermute einen direkten Paketschluß von Prag nach Preußen mit geschlossenem Transit durch Sachsen.
    Kann jemand diese Überlegung bestätigen oder korrigieren?


    Viele Grüße
    Michael

  • Ich vermute einen direkten Paketschluß von Prag nach Preußen mit geschlossenem Transit durch Sachsen.
    Kann jemand diese Überlegung bestätigen oder korrigieren?

    Lieber Michael,


    über die Bahnlinie Dresden - Prag beförderte sächsisch-österreichische Korrespondenz beider Richtungen wurde jeweils auf Bodenbach kartiert. Es ist zu vermuten, daß diese Regelung auch für Transitkorrespondenz galt, zumindest befindet sich darauf meist der Einkreiser des österreichischen Postamtes Bodenbach.


    Es gibt eine Reihe von Briefen Prag - Berlin, auf die das auch zutrifft.


    Unterlagen zur Behandlung der Transitkorrespondenz liegen mir leider nicht vor.


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Lieber Michael,


    da es auch nach Sachsen gerichtete Briefe von Prag gibt, die den Bodenbacher Stempel nicht aufweisen, obwohl die Kartierung dort vorgeschrieben war, darf man vermuten, daß bisweilen "geschlampt" wurde. Insofern läßt ein Fehlen dieses Stempels keine zwingenden Schlüsse hinsichtlich der Kartierung zu.


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Lieber Michael,


    ein Indiz dafür, daß es zumindest vor 1871 keinen direkten Kartenschluß Prag - Berlin gab, sind die Abschläge des preußischen Coursstempels Röderau - Berlin auf derartigen Briefen. Sie sind mir aus den Jahren 1867 bis 1870 bekannt. Hätte es einen direkten Kartenschluß bei Leitung über Leipzig gegeben, wäre ein solcher wohl auch auf der Alternativstrecke eingerichtet worden.


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Hallo zusammen,


    ein "Täubchen", welches mir heute zuflog, möchte ich der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten. Es ging zwar streng genommen in den NDP ,aber ich wollte jetzt kein eigenes Fass aufmachen:


    Rekommandierter Brief von Wien 8. Juni 1868 über Bahnpost Leipzig-Magdeburg nach Soest an das "löbliche, adeliche (!) Fräuleinsstift zu St. Walburgis" (klingt irgenwie nach "Hexenhäuschen" 8) )
    Rückseitiger Vermerk des Briefträgers: "Adeliges Fräuleinstift existiert in Soest nicht mehr, wohl ein evangelisches Damenstift auf St. Walburgis"


    Dann ging der Brief (auch wieder Recommandiert) retour nach Wien, wo er wieder am 12. Juli eintraf.
    Nichts "Wildes", aber einfach hübsch anzusehen.


    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,


    das ist ein sehr hübscher Brief, der leider nicht über Bayern ausgetauscht wurde, sonst würde ich den auf meine Liste setzen. Vlt. lässt sich noch eruieren, wo die Damen ab 1868 zu residieren pflegten ...


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Portobrief:
    Brief aus Innsbruck vom 23. September 1854, über Reute in Tirol (Österreich), Füssen (Bayern), durch Sachsen (Stempel "Aus Sachsen") nach Altfriedland (Preussisch Schlesien). Ankunftsstempel vom 27.9.
    Der Empfänger bezahlte 4 Sgr. Porto.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    ein tolles Stück - den Vermerk "4NG" für 4 Neugroschen, notiert von der sächsischen Post, habe ich so noch nicht gesehen. Mit dem Transitstempel Preußens ein "eyecatcher". :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    einen nicht uninteressanten Brief kann ich zeigen aus Triest(e) vom 7.8.1866 (leider kein Inhalt) nach Bocholt in Preußen. Die frankierten 15 Neukreuzer deckten den Tarif über 20 Meilen unter 1 Loth ab.


    Er weist keine Transitstempel auf, interessant ist jedoch die siegelseitige Notiz des Empfängers: Triest 186 d(en) 7 Aug(us)t Peter Klum (war der Absender) R (= erhalten) 13 (Aug. 1866) 15. (Aug. 1866 beantwortet).


    Normalerweise hätte der Transport eines gewöhnlichen Briefes maximal 3 Tage gedauert. Hier haben wir jedoch 2 Tage Verzögerung, zumal der Brief früh am 7.8. aufgeliefert wurde, angeblich aber mit der 1. Lieferung am 12.8. ausgetragen worden sein soll. Warum der Empfänger schrieb, dass er erst am 13.8. ankam, ist schwer zu beurteilen. Ich halte aber private Notizen für glaubhafter, als Stempelabschläge, die durch vergessenes Umstellen des Datums gerne in die Irre führen.


    Zum Laufweg: Vermutlich über Bayern, Württemberg und Baden via Taxis nach Preußen. Die fehlenden Stempel (war schon in Friedenszeiten so) deuten auf einen geschlossenen Transit hin, evtl. bis Köln.

  • Liebe Sammelfreunde


    Briefe nach MD zu finden ist garnicht so einfach, die Qualität ist oft mangelhaft....
    So wie diese beiden, welche ich nun bekommen konnte. Beide stammen aus dem Jahre 1862 und liefen (höchstwahrscheinlich) an Herrn Carl Prossmann.
    Ersterer stammt (scheinbar) vom 01.03. und wurde in Assig aufgegeben und war am gleichen Tage da.
    Zweiterer ist vom 4.11. und irgendwo in Wien aufgegeben worden und war am Folgetage am Ziel.
    MD lag immer in der 3. Entfernungsstufe, so dass wie hier 15 Neukreuzer Franco erforderlich waren. Beide Briefe wurden jeweils mit einer Marke dieser Wertstufe frankiert.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    ich bin sehr froh, dass du zu den Heimatsammlern gehörst, die den Weitblick haben, auch eingehende Post zu sammeln, ohne die es nämlich gar kein richtiges Heimatsammeln gibt.


    Auch wenn diese beiden keinen Schönheitspreis bekommen werden, muss man sie erst einmal finden. Im Laufe der Zeit wird aber Umfang und Qualität der IM (Incoming Mail) sicher immer besser und man kann sich ein interessantes Standbein schaffen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    meine Hoffnung ist ja vorhanden, mal einen schöneren Beleg zu bekommen... Österreich war groß.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    dieser Brief gewinnt keine Schönheitskonkurrenz, aber mir ging es um den dokumentierten Leitweg über Oderberg und Kandrzin.



    1860 ging der mit 15 Kr. (Nr. 15 II) freigemachte Brief von Wien nach Cottbus (Niederlausitz).
    Von Wien bis Oderberg mit der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn. Dort übernahm - noch auf österreichischem Boden - die preußische Wilhelmsbahn.
    Am 19.10. um 6 Uhr abends in Wien aufgegeben, gelangte er mit dem 1. Zug am 20.10. nach Preußen und wurde am 21.10. morgens zugestellt.


    Viele Grüße
    Michael