Ostsachsen (OPD Dresden) Belege mit Abstempelungen von Werbestempeln

  • In diesem Thema möchte ich gerne die Abstempelungen in Form der Werbestempel in Ostsachsen während der Zeit der OPD – Ausgaben zeigen. Es betrifft die Zeit von der Ausgabe der ersten Marken der 1. Dresdner Ausgabe Ende Juni 1945 bis zum Ende der Gültigkeit aller OPD – Ausgaben am 31.10.1946.


    Ich beginne mit einem Abschlag eines Stempels aus Wilsdruff (Bz. Dresden) "An der Reichsautobahn" vom 06.08.45 12 - 13 Uhr. Es handelt sich um eine Fernpostkarte nach Grimma mit einer portorichtigen Frankatur durch eine Mi.Nr. 43 A a.


    Die Karte ist geprüft Ströh BPP.


  • Der zweite Beleg zeigt einen Abschlag des Werbestempels aus dem Radiumbad Brambach (Vogtl.) vom 25.03.46. Der Werbetext lautet "Hochradiaktive / Mineral-Quellen / Kohlensäure / Moor".
    Es handelt sich um einen Fernbrief nach Dresden mit einer portorichtigen Frankatur durch ein Paar der Mi.Nr. 60 a.


  • Lieber Rüdiger,


    ein sehr schöner Brief mit klasse Abstempelung - ob eine Gemeinde heute noch mit Radioaktivität werben würde, weiß ich aber nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    mit Sicherheit nicht. Aber noch in den fünfziger Jahren wurde für allerlei Produkte mit radioaktiven Bestandteilen geworben, m.E. sogar für Zahnpasta und andere Produkte. Offensichtlich wurden die Erkenntnisse über die Auswirkungen der Strahlung erst nach und nach bekannt.


    Beste Grüße
    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Lieber Rüdiger,


    da hast du sicher recht - wenn man sich Sendungen und Bilder allein aus den USA anschaut, die in den 50er und 60er Jahren im eigenen Land Versuche machten, dass einem heute noch die Spucke wegbleibt ... und Frankreichs Tests auf polynesischen Atollen (danach kein Garten Eden mehr!), dann hast du da auch in dieser Beziehung ein formidables Stück Zeit- und Postgeschichte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Als dritten Beleg zeige ich einen Abschlag des Werbestempels aus Klingenthal (Sachs) vom 10.03.46. Der Werbetext lautet "Musik Instrumente-Industrie / Sommerfrische Wintersport".
    Es handelt sich um einen Fernbrief nach Gotha mit einer portorichtigen Frankatur durch einen Dreierblock der Mi.Nr. 59 a.


  • Lieber Rüdiger,


    ein trefflicher Brief - ob man sich aber heute als Absender mit der Anwendung des Begriffes "Drogenhandlung" einen Gefallen täte, darf doch bezweifelt werden. So ändern sich die Zeiten (und Bedeutungen von Wörtern).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    die "Drogenhandlung" war zu der Zeit noch ein ehrenwerter Beruf. Selbst den heutigen legitimen Nachfolger findet man im Zeitalter des Interneteinkaufes kaum noch. Ein gut sortierter Einzelhandel hätte noch was. Aber das Rad der Zeit lässt sich wohl auch in der Beziehung nicht zurückdrehen.....


    Beste Grüße
    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Lieber Rüdiger,


    da hast du wohl Recht - "Drugstore" kennen wir ja nicht nur von alten Schinken, oder Hollywood - Western, sondern fällt einem auch heute noch beim Besuch der USA auf, von daher passte ja alles ins Bild.


    Dass die großen Ketten der Tod des Einzelhandels sind, trittt leider jedes Jahr europaweit deutlicher hervor, wenn man sich die Ödnis und das Einerlei europäischer Innenstädte betrachtet, aber ich fürchte, dass wir diesen Trend nicht so schnell werden umkehren können, leider!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Der vierte Beleg zeigt einen Abschlag des Werbestempels aus Radebeul vom 24.08.1945. Der Werbetext lautet "Karl-May-Museum".
    Es handelt sich um eine Fernpostkarte nach Mühlhausen in Thüringen mit einer portorichtigen Frankatur durch eine Mi.Nr. 43 B II b.
    Verwendung fand hier der Vordruck einer ehemalige Feldpostkarte, bei der offensichtlich eine inzwischen überholte Inschrift geschwärzt werden musste. Wie so oft musste aus Gründen des Rohstoffmangels auf noch aus Kriegszeiten übrig gebliebenes Material zurück gegriffen werden, hier auf einen Vordruck aus dem April 1944.


    Die Postkarte ist geprüft Ströh BPP.


  • Als fünften Beleg zeige ich einen Abschlag des Werbestempels aus Mylau vom 20.10.45. Der Werbetext lautet "Die schöne Vogtlandstadt im Göltzschtal".
    Es handelt sich um einen Fensterumschlag mit "Gebühr bezahlt" - Vermerk. Daher lässt sich nicht mehr ermitteln, ob es sich um einen Fern- oder Ortsbrief handelt.


    Die Katalogbezeichnung dieser Variante lautet Nr. 4 a, Rahmenstempel mit Umrandung, zweizeilig.


  • Der sechste Beleg zeigt einen Abschlag des Werbestempels aus Lichtenstein (Sachs) vom 20.02.1946. Der Werbetext lautet "Bekannt durch seine Strick-, Wirk- und Webwaren".
    Es handelt sich um einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe nach Dresden A 20 mit einer portorichtigen Mehrfachfrankatur durch zwei Mi.Nr. 58 b.


  • Als siebten Beleg zeige ich einen Abschlag des schönen Werbestempels aus Oberwiesenthal (Sachs) vom 31.01.46. Der Werbetext lautet "Oberwiesenthal Luftkurort Wintersportplatz".
    Es handelt sich um einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe nach Löbau in Sachsen mit einer portorichtigen Einzelfrankatur durch eine Mi.Nr. 60 a.


  • Der achte Beleg zeigt einen Abschlag des Werbestempels aus Pulsnitz (Sachs) vom 13.12.1945. Der Werbetext lautet "Seit 1558 / Leb- und Pfefferkuchen".
    Es handelt sich um einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe nach Rothenburg an der Saale mit einer portorichtigen Einzelfrankatur durch eine Mi.Nr. 46 a.


  • Als neunten Beleg zeige ich einen Abschlag des schönen Werbestempels aus Oberlungwitz vom 10.01.46. Der Werbetext lautet "Weltbekannte Strumpfindustrie".
    Es handelt sich um einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe mit der Sonderleistung Einschreiben nach Glauchau in Sachsen mit einer portorichtigen Mischfrankatur durch eine Mi.Nr. 55 und eine 60 a, wobei der Einschreibezettel noch die runde Zählnummer "500" trägt.


  • Der zehnte Beleg zeigt einen Abschlag des Werbestempels aus Klingenthal (Sachs) vom 16.04.46. Der Werbetext lautet "Musik Instrumente-Industrie / Sommerfrische Wintersport".
    Es handelt sich um einen Fernbrief nach Berlin mit einer portorichtigen Einzelfrankatur durch eine Kontrollrat Mi.Nr. 925 a.


  • Lieber Rüdiger,


    ein schönes Stück - gab es diese Stempel schon zur Zeit des III. Reiches, oder waren es reine Nachkriegsstempel?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    solche Stempel gab es schon zur Zeit des Dritten Reiches und es waren nicht zwingend Nachkriegsgeräte.
    Der zuletzt gezeigte Werbestempel aus Klingenthal ist z.B in der Stempeldatenbank von stampsx schon ab Juni 1938 belegt.
    Sicher gab es ihn auch schon vor diesem Datum.


    Aber das dürfte bei jedem Gerät anders sein. Bestimmt gab es auch Stempel, die erst nach Kriegsende 1945 in Betrieb genommen wurden. Das müsste man dann anhand des konkreten Gerätes überprüfen.


    Beste Grüße
    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Lieber Rüdiger,


    besten Dank für deine Antwort - mir war nur spontan eingefallen, dass diese Sonderstempel aus der Zeit des III. Reiches oft/fast immer auch Hakenkreuze trugen und nach 1945 diese ja nicht gern gesehen wurden. Demnach müsste es auch aptierte Sonderstempel geben und es wäre vlt. reizvoll einen Brief mit einem nicht - aptierten und einen aptierten Stempel zeigen zu können (vlt. noch mit ungeschwärzter und danach geschwärzter Marke gleicher Nominale).


    Sind halt nur so Ideen von mir ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,


    das sind sicher reizvolle Ideen und mit ganz viel Glück vielleicht sogar teilweise zu verwirklichen.
    Ich denke da an die Leipziger Sonderstempel aus der OPD Leipzig für Westsachsen mit dem Text "Reichsmessestadt". Da gibt es m.E. auch Aptierungen.
    Nur gibt es aus Leipzig selbst leider keine Schwärzungen. Die Verwendung von Reichspostmarken war nicht zugelassen, sondern es war die Barfreimachung angeordnet, bis dann die ersten Ziffernmarken für Westsachsen ab 28.09.1945 erschienen.
    Man kann eben nicht alles haben.....


    Beste Grüße
    Rüdiger