Overland Mail Baghdad-Haifa, Aktuelle Forschung und Website Updates

  • Ich wusste dass ich irgendwo noch was zu den Portostufen der Türkei habe und heute danach gesucht und auch gefunden.


    In der Tat, am 1. Aprul 1927 wurden die Auslandsportostufen geändert und da wurde auch das Imprime (Drucksachen/Grußkarten (Nicht Postkarten) Portostufe auf 2 1/2 Kurus festgelegt.


    Müsste ich mal digitalisieren und am Rechner ablegen...


    Quelle: Postal Rates of the Republic of Turkey 1920-1960. M. Yavuz Corapcioglu (Ph.D.) 2016

  • ...an dem zuvor zeigt`s sich wieder; gibt in der Philatelie so viel unnütze und unbezahlbare Käs-hoch-drei-Literatur ...nur kei internationale Portostufen. Muss man nach wie vor suchen wie blöde und viele, die es wissen (müssten), hocken auch noch drauf wie die Prinzessin auf der Erbse.

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hier etwas was sehr unscheinbar ist.


    Eine Postkarte / Ansichtskarte geschrieben von einem Briefmarkensammler aus Wien an einen, vermutlich, anderen Sammler in Basra, Irak wo er um Briefmarken aus dem Irak im Stücktausch bat.

    Die Karte ist abgesandt in Wien am 6.1.1930 und kam am 26.1.1930 in Baghdad an und ging von da weiter nach Basra, im Süden des Irak, Auslieferungsstempel Basra 28.01.1930


    Bildseitig frankiert mit 24 G, der korrekten Portostufe für einen Karte in den Irak zu der Zeit. das Postkarten Porto von 24 G war gültig vom 1.3.1925 - 31.8.1932.


    Trotz des relativ langen Transportdauer von 20 Tagen von Wien bis Basra wurde die Karte mit der Overland Mail durch die Wüste transportiert. Luftpost hätte mehr gekostet und Schiffspost welche in Bara ankam hätte länger gedauert, in dem Fall wäre die Karte auch nicht zuerst nach Baghdad gegangen sondern von Basra aus direkt ausgeleifert worden.


    Schade, hätte der Absender die Karte nicht eine Woche früher senden können? Zum 1. Januar 1930 wurden nämlich die Zuschlagsgebühren für die Overland Mail seitens der Österreichischen Post abgeschafft.


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  • Fand nun endlich Zeit den Brief mal näher zu studieren. Es sind nicht 5 sondern insgesamt 6 Bearbeitungsmerkmale vom 10.II.32, 11.II.32, 12.II.32, 13.II.32, 15.II.32 und 19.II.32 (Römische Zahl II = Februar.

  • Hier etwas nettes das in Kürze auf einer Auktion angeboten wird.



    Ansichtskarte aus Montevideo / Uruguay (24. April 1929) nach Bagdad, Irak mit handschriftlicher Streckenbezeichnung in spanischer Sprache "Via Desierto Haifa-Baghdad" (Durch die Wüste Haifa-Baghdad). Frankiert auf der Bildseite mit 5 Centavos, dem korrekten Tarif für eine Ansichtskarte ins Ausland.


    Es sind zwar keine Portozuschläge aus irgendeinem Südamerikanischen Land für die Benutzung der Overland Mail Haifa-Baghdad bekannt, meine Studien im Postmuseum von London brachte aber einige Dokumente zu Tage wo aufgezählt wurde wie viele Brief aus welchem Land in einer bestimmten Zeit in London registriert und entsprechend weitergeleitet wurden. Uruguay ist a leider nicht dabei (oder ich habe nicht alle Unterlagen gefunden / fotographiert)..., aber einige andere recht "obskure" Länder..., siehe die Listen!




    Da dürfte noch einiges zu finden/entdecken sen.

  • aber ich lese das Jahr 1929 auf der Karte, waehrend die Liste von 1927 und 1928.. ?

    Daher schrieb ich ja : ...oder ich habe nicht alle Unterlagen gefunden / fotographiert...


    Ich wollte schon bei meinem letzten Besuch in London ins Musum um weitere Unterlagen zu suchen..., klappte aber nicht, mal einen neuen Besuch dort planen.

  • Nachtrag:

    Die Beschreibung des Loses nannte auch einen Durchgangsstempel von Damaskus den ich auf der Karte aber nicht sah. Auf Nachfrage wurde die Beschreibung dann geändert. Nach Aussage des Auktionators fragte er beim Einlieferer wegen dem fehlenden Durchgangsstempel nach, es gab einen Disput darüber zwischen Einlieferer und Auktionator worauf der Auktionator das Los zurück zog..., schade..., ich versuchte den Auktionator noch umzustimmen, aber ergebnislos. Ich hätte die Karte gerne erworben.

  • Tja, manchmal sollte man vielleicht einfach die Klappe halten. Mir erging es vor wenigen Tagen ähnlich, als ich auf eine Fehlbeschreibung hinwies. Statt einer erhofften Reduzierung im Preis, der meiner Meinung zu hoch angesetzt war, wurde auch das Los zurückgezogen. Auch ich hätte das Los gerne erworben. Und nun bin ich der Angeschmierte ...

  • Wie wahr..., aber im allgemeinen ist es besser Fragen und Unklarheiten VOR der Auktion zu klären. Dass beim Einlieferer und Auktionator aber dann 2 Mimosen aufeinander trafen, wer konnte das ahnen...

  • Im Allgemeinen gebe ich dir vollkommen Recht. Und in meinem Fall war durch die falsche Beschreibung der Preis einfach zu hoch. Somit bleibt mir der Beleg nur zur Archivierung.

  • Dieser Brief wurde gestern bei ebay versteigert…, ironischer Weise von einem Deutschen Verkäufer der aber Deutsche Bieter ausschließt, den Versand innerhalb Deutschlands aber akzeptiert, wenn der Brief von einem Käufer mit nicht Deutscher Adresse ersteigert wird. Nun ja, das kann man verstehen, muss man aber nicht.


    Ich bat daher einen Bekannten aus dem Ausland für mich zu bieten und den Brief dann an mich senden zu lassen. Leider war mein Gebot aber zu niedrig, nun ja, für die Forschung und Dokumentierung genügt mir auch das Bild.


    Der Brief ist aus 3 Gründen bemerkenswert, zwei negative und ein positiver.


    Zunächst der positive, es handelt sich um einen Briefumschlag (Inter Office Correspondence) der „Eastern Transport Company“ die teilweise die Post durch die Syrisch-Irakische Wüste transportierte und 1926 von der „Nairn Transport Company“ übernommen wurde und dann als „Nairn Eastern Transport Company Ltd“ operierte. Der Umschlag wurde aber scheinbar als normaler Overland Mail Baghdad Haifa Brief verwendet, da das Inter Office Correspondence durchgestrichen und durch die Leitweganweisung ersetzt wurde. Der erste mir bekannten Umschlag dieser Type, daher wollte ich den auch für meine Sammlung.


    Das negative das ich dem Verkäufer auch mitteilte:


    1: Der rote Motor-Mail Aufkleber der Ägyptischen Post ist sicherlich nachträglich aufgeklebt wurde um den Brief „aufzupeppen“.


    2: Es fehlen auf der Rückseite sicherlich einige Briefmarken die abgefallen sind was von Verkäufer auch ignoriert wurde. Ich vermute der Brief war mal mit einem Sechserblock der 1 Anna Marke frankiert wovon 4 abgefallen sind.




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  • Auf meinen Sniper und meine Sammlerfreunde die mich auf das Angebot dieses Briefes aufmerksam machten, verlass.


    Hier etwas was ich seit gefühlt 30 Jahren Suche. Ein Brief mit einem Werbestempel zur Overland Mail, verwendet vermutlich von der Irakischen Post.


    In den ersten Jahren nach dem Start der Overland Mail hat die irakische Post in seltenen Fällen einen Werbestempel auf eingehende Post angebracht, der die Benutzer darüber informiert, dass die Overland Mail jeden Donnerstag Bagdad verlässt.


    2 Belege mit diesem Werbestempel sind in der zeitgenössischen Literatur mit einem Verwendungsdatum vom 14. November 1923 - 2. Dezember 1923 verzeichnet, Zvi Alexander vermerkte beim Albumblatt mit seinem Beleg dazu, dass 3 Briefe bekannt sind. Ob dies nur der 3. gemeldete Beleg und damit die späteste bekannte Verwendung dieses Werbestempels ist oder der 4. bekannter Beleg ist mir noch nicht bekannt, wegen dem Datum tendiere ich aber dazu, dass dies nun der 4. bekannte Beleg ist.


    Der Brief von der Britischen Botschaft in Damaskus vom 8. März 1924 nach Bagdad (15. März 1924). "Air" (Mail) wurde durch "Desert" (Mail) ersetzt und trägt die Frankatur von 5 cts (2.5 Fr. Porto, 2.5 Fr. Overland Mail Zuschlag (1. Zuschlagsperiode, 25. Dezember 1923 - 15. Juli 1924)


    Rückseitig das Siegel der Britischen Post in Damaskus und der leider etwas schwache Abschlag des Overland Mail Werbestempels.


    Bilder sind vom ebay Angebot..., sind leider nicht die besten.




  • Lieber Rainer,

    Glückwunsch, dass du das Gebot erhalten hast.
    Gegen die Bildqualität habe ich nichts einzuwenden, alles klar zu sehen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • In dieser Diskussion hier



    habe ich ja nach dem Luftpostporto von Schweden in den Nahen Osten gefragt und von anderer Seite wurde mir bestätigt, dass es dies gab.


    Der Brief welcher meine Frage auslöste ist hier nochmal gezeigt.


    Es ist ein Brief mit einer 25 Öre Frankatur von Kristianstad vom 29. April 1933 nach Persien, Porto Tarif 25 Öre [Porto gültig vom 1. Oktober 1925-30. Juni 1936]. Auf der Rückseite Ankunftsstempel Teheran 9. Mai 1933. Auf Grund der Laufzeit von nur ca. 11-12 Tagen wurde der Brief durch die Syrisch-Irakische Wüste mir der Overland Mail nach Baghdad und dann weiter nach Persien befördert, ein Luftpostbrief hätte einen zusätzlichen Luftpostzuschlag von 100 Öre bedeuten würde.

    Die schwedische Post hat keine Zuschläge für Überlandpost eingeführt, wahrscheinlich weil das Postaufkommen in den Irak/Iran sehr gering war, auch eine Leitweganweisung "Per Overland Mail" oder ähnliches war ausdrücklich nicht erforderlich, da die schwedische Post in ihren Mitteilungen erklärte, dass sie IMMER den schnellstmöglichen Weg wählt und Leitweganweisungen sogar zu Verzögerungen führen können.


    Quelle:

    Im Bulletin Nr. 1 vom 4. Januar 1926 veröffentlichte die schwedische Post jedoch Informationen über Postsendungen ins Ausland, in denen es heißt...

    ... Mesopotamien (Irak) und Persien


    Die Post wird an die Seepost 141 gesandt, die die gleiche Post an die TPO München-Kufstein zur Weiterbeförderung mit dem Auto Haifa-Bagdad weiterleitet. Die beste Verbindung wird von seapost 141 mittwochs erhalten. Die Transitzeit beträgt 11-12 Tage von Trelleborg nach Bagdad.


    Und ... da die Post immer versucht, die Post auf dem schnellsten Weg zu befördern, sollten die Absender versuchen, den Vermerk "via notes" auf ihrer Post zu vermeiden, da es dadurch oft zu Verzögerungen kommen kann.


    Wir mir ein Schwedischer Sammler bestätgtigte war das Postaufkommen in den Nahen Osten gemäß den schwedischen Poststatistiken die ich versuche von ihm zu bekommen sehr gering.

    Von dem Sammler bekam (sie müssen noch bei mir ankommen) seine 12 Briefe (gezeigt in der verlinkten Diskussion) aus Schweden nach Persien, nach seiner Aussage die einzigen die bekannt sind. Alle haben Laujfhzeiten von 11-12 Tagen.

  • Vor einigen Tagen wurde ich von einem älteren Sammler aus Österreich angeschrieben der mir mittelte, dass er sich, trotz seinem Alster, nun auch mit der Overland Mail Baghdad-Haifa beschäftigen will und fragte ob er mir einige Bilder aus seiner Sammlung senden darf und um meine Meinung bitten. Er meinte er hat die 10 Briefe bei einem Deutschen Auktionshaus als Rücklos gekauft. Ich gestehe ich habe das Angebot übersehen, das betr. Auktionshaus bietet aber auch nur auf seiner eigenen Seite, nicht bei den bekannten Portalen an und ist mehr auf Flugpost spezialisiert. Wie dem auch sei, er sandte mir die ersten 5 Bilder, ich sah mich derweil auf der Seite des Auktionshauses um und sah da im Los 2 Briefe waren die mich interessierten…, schienen es doch 2 Belege zu sein die mit den Leitwegvermerken noch nicht gelistet waren.


    Ich fragte den Sammler ob er mir die beiden Belege mal zu Ansicht senden könne damit ich die korrekt vermessen kann, er meinte ich kann sie auch behalten, er will halt was Angemessenes im Tausch dafür, bei mir seien die Belege, wenn es bisher ungelistete Stücke sind, sicher besser aufgehoben.


    Heute kamen die beiden Belege an, hier der erste.


    Ein bisher unbekannter Vordruckumschlag verwendet von der Fa. Jakob S. Surany, Baghdad auf Brief vom 20 Dezember 1931 nach Hamburg.





    Der Vordruckumschlag ist nun als Type IE-N14 auf meiner Internetseite registriert.


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  • ... wie sang einst Katja Ebstein: Wunder gibt es immer wieder ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hier der 2. Brief von dem Österreichischen Kollegen. Es ist nach dem genauen Vermessen doch kein neuer Handstempel, es ist nun der 2. Bekannte der Type HS-N71. Den ersten Abschlag hat mir vor einigen Monaten ein Sammler aus den USA in Kopie vorgelegt…, beide sind in Masdjid Sulayman im Iran verwendet. Schön, dass ich nun auch einen in meiner Sammlung habe.


    Die Rückseite des Briefes zeigt einen netten ESPERANTO Label.





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