Württemberg - Bayern die verschiedenen Rayons

  • Liebe Freunde,

    beginnen möchte ich mit einem einfachen Brief der 2. Entfernung aus Heilbronn vom 20.5.1859 nach Würzburg. Über 10 bis 20 Meilen waren 6 Kr. fällig. Am Folgetag traf er in Würzburg ein.

    Württemberg ist das m. E. einzige Postvereinsland, in das und von dem alle 3 Rayons etwa gleich häufig sind.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief als Regierungssache von Abtsgmünd in Aalen am 2. Dezember 1852 aufgegeben, nach Neu-Ulm. Beim Empfänger wurde trotzdem ein Porto von 6 Kreuzer kassiert (bis 10 Meilen - unfrankierte Absendung). Siegelseitig Württemberger Bahnpoststempel vom 3. 12.52.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    eindeutig ein Fehler der Aufgabepost - die typisch rote Tinte von Württemberg lässt keinen Zweifel zu. Bayern hatte wenig Chancen, sich zu verweigern, weil der Brief in der Liste der portopflichtigen Briefe summarisch eingeflossen war und die bayerische Behörde den Brief offenbar dringend benötigte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute kann ich einen recht seltenen Brief zeigen, der am 25.4.1858 in Tübingen auf die Reise in das über 10 bis 20 Meilen entfernte Nünschweiler in der Pfalz lief. Die Aufgabepost notierte 9x, die sich aus dem Briefporto von 6x und dem Portozuschlag von 3x zusammen setzte. Der Empfänger war der Candidat der Theologie Ruck und wir hoffen mal, dass ihn dieses finanzielle Opfer nicht allzu schwer gefallen sein möge.

    Die Leitung des Briefes ist schön dokumentiert: Über Stuttgart ging es mit der württembergischen Bahnpost Richtung Mannheim, wo der Postsack ausgeladen und mit Schubkarren über die Rheinbrück nach Ludwigshafen gebracht wurde. Dort lud man die Poststücke für die Westpfalz (und die darüber hinaus in dieser Richtung) ein und kartierte sie der Bestimmungspost in Pirmasens zu. Am 27.4.1858 kam er wohlbehalten an und wurde für 2x Botenlohn vom Kantonsboten (Landbriefträger in der Pfalz) zugestellt, was man siegelseitig notierten musste.

    Württemberg musste von seinen 9x etwa 1x an Baden als Transitentschädigung abgeben, Bayern ging traditionell leer aus und der Bote hatte die Strecke von ca. 10 km (!) für schlappe 2x auch erst einmal zurück zu legen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Lieber Magdeburger,

    da hast du natürlich Recht - es war aber eine Besonderheit der Pfälzer Kantonsboten, dass sie von den Gemeinden, die sie anliefen, finanziell versorgt wurden und die Zustellungen für Private in ihre eigene Tasche flossen. Bei der Aufgabe kassierten sie 1x, bei der Abgabe 2x, je nachdem. Der Kantonsbote lief also nur nach dorthin, wenn er sowie so Dienstpost für den kleinen Ort dabei hatte und hätte sich nicht nur wegen dieses Briefes allein auf die über 20km Reise hin und zurück gemacht, weil das natürlich nicht kostendeckend gewesen sein konnte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    hier einer aus Noerdlingen frankiert mit 6 Kr (2 x Mi. 15 - diese wurde doch erst in 1867 verausgabt?) ) vom Loeblichen Pfarramt Reimlingen an das Hochwuerdige ??? Pfarramt Itzling?? Koenigr. Wuerttemberg. Verso nur DKr "K.WUERTTEMB.FAHR.POSTAMT 14 5 66". Ich verstehe das bis jetzt noch nicht so ganz und bin fuer jede Hilfe dankbar.

    Liebe Gruesse,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    2 Möglichkeiten:

    Der württ. Stempel sollte 1867 zeigen (nur in diesem Jahr mit diesen Marken sind 6x möglich!), oder die Marke(n) gehören nicht zum Brief. Als P.S. = Partei - Sache war das Schreiben portopflichtig, es musste also entweder eine Marke, oder eine Taxe vorhanden sein. Da keine Taxe, also Marke, es sei denn, man hätte den Taxvermerk gestrichen (Franko-Vermerk fehlt unten links, das kam aber öfter vor, dass man den vergaß).

    Anschrift:

    Vom katholischen Pfarramte Reimlingen

    An das katholische Pfarramte

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (25. Mai 2022 um 20:25)

  • Lieber Ralph,

    vielen Dank. der Brief ist Moment in Deutschland - von daher kann Ich nicht nachsehen ob aus 1867 (er hat Inhalt - aber ich bin fruehestens im August wieder in D und werde dann einen neuen scan mit Inhalt machen). Fuer die 2 Marken gibt es doch Stempeluebergaenge auf den Brief - haellst Du das fuer falsch? Btw: Ich bin immer noch fuer "Reimlingen".

    Liebe Gruesse,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    ich war immer schon für Reimlingen ...

    Die Marke kam 1867 am 1.1. an die Schalter - Vorverwendungen sind bis dato keine bekannt.

    Ab 1868 gab es keine 6 Kreuzerbriefe mehr - über 1-15 Loth kosteten sie 7 Kr.. Wäre der hier so authentisch frankiert worden 1868, hätte man rechnen müssen: 11x für unfrankierte, schwere Briefe, minus der beiden 3x Marken = 5x Nachporto. Die sehe ich nicht. So wenig wie eine 7x bzw. 11x Portotaxe.

    Ob die Marken auf dem Brief original kleben? Möglich. Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass der Bahnpoststempel von 1866 stammt. Wenn er Inhalt hat, einfach hier zeigen, dann wird sich wohl alles klären.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebes Forum,

    hier nochmal einer. Kempten 12/5 (Jahr nicht feststellbar) an Sr. Wohlgeboren Herrn Stiftungs Verwalter? Schreiber in Ulm franco (Paar Mi. 4), verso nur Distributionsstempel von Ulm.

    Liebe Gruesse,

    Bruno

    Einmal editiert, zuletzt von Altensteiger (25. Mai 2022 um 20:35)

  • Liebe Freunde,

    hier ein Einschreibebrief aus Floss vom 8 8 an Herrn Nicolaus Backe in Stuttgart, frankiert mit 3 und 6 Kreuzer (Mi 2, Mi 4 fuer genauere Zuordnung bin ich dankbar). Ortsstempel Floss 8 8 , Muehlrad "131" sowie roter "Charge". Verso: Stempel "NEUSTADT ?? -ist das Neustadt an der Aisch?), und D von Stuttgart D.1 10/8. Kann jemand den jahresmaessig etwas eingrenzen?

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Liebes Forum,

    hier noch einer aus Augsburg (Kr AUGSBURG 1? SEP 1862 9-10, Muehlrad "28") an Sr. Wohlgeboren Herrn Dr. Felix Buttersacht ???? an der ??? Ludwigsburg.

    Verso: Wuerttemb. Bahnpost DKr (17 9 Z.18), Kr Stuttgart 18 SEP 1863? 8 V 9) und Distributionsstempel von Ludwigsburg (D1 18/9).

    Liebe Gruesse,

    Bruno

  • # 13

    Lieber Bruno,

    kann nur 1861 oder 62 sein, wegen der Stempelfarbe vom Chargé.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Dieter und Ralph,

    vielen Dank fuer eure wertvollen Ergaenzungen fuer meine Beschreibung. Neustadt an der Waldnaab ist fuer mich jetzt auch ok. Bezueglich des Jahres tendiere Ich aufgrund des Stuttgart Stempels eher zu 1862.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • # 14

    Buttersack an der Kriegsschule

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Bruno,

    ich hoffe nicht - aber Kriegsschulen gab es wohl, wie es damals auch noch die Kriegskunst gab, auch wenn diese eher das Kriegshandwerk betraf.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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