Österreich - Norddeutscher Postbezirk

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich ein nettes Kuvert aus Bregenz vom 23.9.1870 nach Wiesbaden, wo es schon einen Tag später ankam und ausweislich seines Distributionsstempels dem Empfänger, dem k. k. Kammer Rath Pfeiffer, zugestellt wurde.


    Zum Einsatz kam ein gewöhnliche Ganzsache zu 5 Neukreuzer, die ab 1.1.1868 für einfache Briefe bis 1 Loth wie hier obligat war.


    Der Laufweg über Bayern und Baden ist wegen des geschlossenen Transits nicht ersichtlich, dürfte sich aber stark an älteren Vorgaben orientiert haben: Lindau, Kempten, Ulm, Stuttgart, Heidelberg, Mannheim, Darmstadt, Wiesbaden.

  • Liebe Freunde,


    der folgende Brief ist hinsichtlich seines Aufgabeortes für mich nicht sicher zu beschreiben, ich lese "PINK???" und 10.7.1868. Adressiert wurde er an: Herrn Dr. J. Friedrich Zekeli, Gymnasiallehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Berlin".

    Später strich man "Frei" und "Berlin" und vermerkte "??stenberg bei Rossla a/Harz per Adr. Herrn ?? Thielemann" und "verte" für hinten schauen.

    Siegelseitig sehen wir 3 blaue Berliner Ausgabestempel, 2 Straßen mit 3 Hausnummern, einen "V."-Stempel, den ich so noch nie gesehen habe und den Text "Adressat ist ohne Angabe von hier verreist ohne zu hinterlassen was mit seinen Briefen geschehen soll.

    Die Rötel hinten könne eine 5 oder 1/2 (Groschen Bestellgeld?) sein.


    Vlt. wissen unsere NDP- und Preussenkenner hier mehr zu berichten (und den Aufgabeort zu eruieren wäre auch toll).

  • Lieber Ralph,


    ein interessantes Stück.

    Zu dem V.-Stempel wirst Du hier fündig.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Hermann,


    vielen Dank - da wäre ich in 100 Jahren nicht draufgekommen.


    Lieber Michael,


    auch ein Traumbrief, aber wofür stand das V.?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Dieter,


    das sieht sehr gut aus - vielen Dank (bin trotz google-maps nicht drauf gekommen).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    da bisher keine Verordnung zur Einführung dieses Stempels aufgetaucht ist, kann man über den exakten Text des V.-Stempels etwas spekulieren. Sicher ist, dass damit eine Verspätete / Verzögerte Zustellung ausgedrückt wird. Der Brief konnte also nicht in der mit dem Bestellgang verbundenen Zeit zugestellt werden.

    Bekannt sind diese V.-Stempel (in verschiedenen Formen) ab 1860 und bis 1908.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    vielen Dank - ich hatte den zuvor gar nicht auf dem Radar. Wenn die Briefträgerstempel blau waren, waren es wohl auch die V. - Stempel. Man lernt hier immer wieder dazu. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    Herr Thielemann könnte eventuell Pastor gewesen sein (wenn da jemand ein etwas größer geschriebenes kleines Kurrent-"p" als "P" verwendet hat).


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Gerd,


    in der Tat, so könnte es heißen - aber ich habe in Questenberg leider keinen gefunden, aber so schlecht, wie ich google, ist das auch kein Wunder ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,


    phantastisch - ich hatte ein paar Thielmänner entdeckt, aber nie den Richtigen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.