• Lieber Michael,

    so ist es - aber die eigentlichen Knaller sind die von dem Ausland (also außerhalb des DÖPV) bzw. nach dem Ausland. Aber da wird es schon sehr, sehr eng.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    dieser Laufzettel aus Ludwigsburg vom 30.4.1827 lief nach Polen, wobei auf der Rückseite ein 2. Anschriftenfeld verwendet wurde.

    Der Laufzettel lief über Stuttgart (2.5.), Nürnberg (5.5.), Hof (9.5.), Zeitz (13.5.), Berlin (17.5.), Strzalkowo (22.5.), Slupce (30.5.) nach Kalisz (5.6.).

    Der nachgefragte Brief ging an Gottlieb Belzner in Opatowek. Dies lag in der Nähe von Kalisz. Wenn ich es richtig gelesen habe, hat Gottlieb Belzner den Brief empfangen und auch quittiert.

    Am 22.6. traf der Laufzettel wieder in Nürnberg ein. Von Stuttgart und Ludwigsburg sind keine Empfangsstempel vorhanden.

    Etwas eigenartig ist in meinen Augen die Taxierung. Vermutlich wurden 55 Kr. bezahlt. Dies entsprach 15 Sgr. Dies war jedoch nur das Franko bis zur preußisch-polnischen Grenze in der 2. Gewichtsstufe.

    Kann jemand das in blau geschriebene Wort neben Laufzettel auf der Vorderseite lesen?

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    ich lese auch Bescheinigt retour Stuttgart und dann oben retour LUDWIGSBURG über dem Stempel.

    55x sollte das angefallene Porto und die Laufzettelgebühr von 12x sein, da es ja kein dienstlicher Laufzettel war.

    Wunderschönes, interessantes Stück, das der Absender gegen seinen Postschein in Ludwigsburg ausgehändigt bekam. :) :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    vielen Dank für eure Hilfen und Kommentare.

    Kostete die Laufzettelgebühr in Württemberg auch 12 Kr. und wurde diese immer auf dem Laufzettel vermerkt?

    Ist es eigentlich üblich, dass auf Laufzetteln keine Weiterfrankovermerke angeschrieben wurden.

    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,

    gute Frage - man müsste erst einmal klären, was ein einfacher Brief gekostet hätte.

    WÜ Porto, 8x Transit für Bayern und ?? Sgr. Transit für Preussen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    ich vermute, dass Württemberg 15 Kr. für sich behalten hat und 55 Kr. an Bayern als Weiterfranko vergütet hat.

    Bayern: 8 Kr. + Preußen 25 Kr. = 33 Kr. Dies ist sicher. Polen ist schwierig, da erst zum 1.7.1827 der Vertrag mit Preußen in Kraft trat. In diesem Vertrag lag das polnische Porto entfernungsunabhängig bei ebenfalls 25 Kr. Dies ergäbe jedoch 58 Kr.

    Aus der Vorvertragszeit habe ich Briefe aus Warschau, die ebenfalls 25 Kr. kosteten. Nachdem Kalisz deutlich näher an der preußischen Grenze lag, als Warschau, ist durchaus möglich, dass es in Polen nur 22 Kr. kostete und damit insgesamt 55 Kr. Ich frage mich nur, woher dies der württembergische Postler wissen sollte?

    Die 15 Kr. wären dann 3 Kr. Porto + 12 Kr. Laufzettelgebühr, wenn diese Gebühr in Württemberg bei 12 Kr. lag. Das württembergische Porto nach Bayern hätte nämlich 4 Kr. gekostet.

  • Hallo Karl,

    da sind viele Imponderabilien dabei - vlt. hilft uns ein Preussen-Kenner mit Russlandbezug hier weiter?

    Ich weiß nicht, ob es voll frankierte Briefe von Württemberg über Bayern und Preussen nach Polen gab - ich habe derzeit keinen vor meinem geistigen Auge, aber wenn es die gab, dann mussten auch die Württemberger Postler wissen, welche Gebühren wo anfielen.

    Ich meine mich erinnern zu können, dass man wohl nur bis zur bayer. oder preussischen Ausgangsgrenze frankieren sollte, aber das steht auf wackeligen Füßen, da ich das schon lange nicht mehr sammle.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.