Forwarding

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Brief aus Saarbrücken, damals Teil des Fürstentum Nassau-Saarbrücken, vom 20.03.1784, also noch vor der franz. Revolution.

    Absender dort war Philipp Heinrich Krämer, aber er gab den Brief nicht in seiner Heimat auf, sondern ließ ihn nach Straßburg bringen, wo er 4 Tage später aufgegeben wurde.

    Außen auf der Siegelseite lesen wir: "Straßburg 24. Mertz 1784 pad. 20. p. Gerd Kolb & Co.".

    Gerichtet war er an: "Herrn Scherer Sohn in Solothurn in der Schweiz".

    Vorne erkenne ich eine 3 (Währung?) und eine Rötel-10 (Währung Kreuzer?).

    Der Aufgabestempel von Strasburg (oder Strasbourg?) ist leider kopfstehend und nicht sehr klar abgeschlagen. Das Elsaß gehörte zwar staatsrechtlich zu Frankreich, war aber de facto eine ausländische Provinz ("province à l’instar de l’étranger effectif")

    Wenn jemand zu ihm etwas mehr sagen kann, als ich, wäre ich für Kommentare offen.

  • Möchte hier auch einen Brief mit einigen Unklarheiten vorstellen.

    Der Brief ging von Greifswald (2.11.1813) nach Göteborg, wo er am 12.11. ankam.


    Er beginnt mit den Worten „Abgebend dieses (gemeint ist der Brief) ist der Capt. Günther führend das Schiff der beste Wunsch genannt, er hat für meine Rechnung geladen …“.


    Wie zu erkennen ist machte der Brief in Ystad am 8.11. einen Zwischenstopp, wo er den hier entscheidenden Vermerk erhielt. „Jens O. …“ (beim Anfangsbuchstaben des Nachnamens muß ich leider passen).

    Die Schriftexperten werden den Namen sicherlich lesen können.


    In der Liste von Hartmann/Rowe habe ich schon bei der Suche viele Kombinationen ausprobiert,

    aber keinen passenden Agenten im Ostseeraum gefunden.


    Nach meiner Meinung kann Kapitän Günther den Brief erst in Ystad in Empfang genommen haben, war gar nicht beteiligt, oder hat ihn in Ystad (warum auch immer) an Jens O. abgegeben, der ihn dann nach Göteborg befördert hat.


    Meine Frage also zu diesem Brief: könnte es sich um einen noch unbekannten Forwarding Agent handeln?


    Gruß - Werner

  • Hallo Werner,


    ich fühle mich zwar eher in der Kurrentschrift zuhause, habe aber meine Zweifel, dass es im lateinisch geschriebenen Vermerk wirklich "Jens O." heißt.


    Für ein "e" sind mir zu viele Aufstriche vorhanden (die Kleinbuchstaben sehen eher nach ".oens" oder ".aens" aus ). Das von Dir vermutete große "J" ähnelt außerdem sehr dem ersten Buchstaben des Nachnamens, den ich instinktiv eher als "Sternberg" oder Stemberg" gelesen hätte.

    Auch das "O." könnte vielleicht ein schlampiges "P." sein.


    Sorry, daß ich keine Klarheit bringen kann, aber eventuell helfen Dir diese Anmerkungen bei der Suche in der Liste weiter.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Danke für deine Überlegungen Gerd,

    ich habe oben auch ein "n" vergessen, wollte "Jenns" schreiben.

    So richtig glaube ich aber auch nicht daran, stelle den Nachnamen (der ist viel wichtiger) vielleicht nochmal bei "Wer kann helfen" vor .

    Gruß - Werner