MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo zusammen,


    die Idee finde ich auch nicht schlecht. Aber wie Kilian richtig schreibt: Wer soll es umsetzen? Das Problem gibt es anscheinend bei mehreren Projekten in der Philatelie.

    Bei den Hannover-Leuten haben sich immerhin mehrere gefunden, die ein neues Stempel-Werk bearbeiten, dessen Ansätze uns hier vorgestellt wurden. Beim bekannten KBHW (Berlin-Stempel) arbeitet die FG Berlin seit mehreren Jahren an einer Neuauflage, aber es arbeitet nach einer Aussage von 2019 (Messe Essen) nur 1 Person ernsthaft an der Neuauflage. Das Ergebnis: Das ursprünglich angedachte Jahr 2018/19 ist lange vorbei.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo liebe Freunde,


    .... ein paar "Blaue" mussten mal kurzfristig den Scanner wiederbeleben ...;)


    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo zusammen,


    die Marke im Link ist nicht von Platte 2....:(


    ich habe 399(1. Verteilung) leider auch nicht , aber 400 habe ich in meiner Sammlung:)


    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Liebe Freunde,


    2II5 mit dem Stöckelfehler "gebrochene Randlinie" sind in diesem Thread schon mehrfach gezeigt worden.

    Hier zeige ich meine Marke mit diesem Stöckelfehler, eine typische Stöckelserie 5 mit verwaschenem Druck in hellem Blau und vom Typ 2.


    Kürzlich habe ich eine zweite dieser Marken erstanden, die mir einige Rätsel aufgibt.


    Dass es sich um eine Marke von demselben Stöckel handelt, zeigt die gebrochene Randlinie.

    Allerdings ist der Druck so sauber und klar ausgeführt, dass man sie fast für eine Stöckelserie 4 halten könnte. Die blauen Rauten in den Wertzifferquadraten und die Ornamente zeigen Struktur und die Ranken und Linien in der großen 3 sind deutlich sichtbar. Die Farbe ist ein Graublau. Die Ecken sind allerdings spitz, wie üblich bei der Stöckelserie 5.

    Einen ähnlich klaren Druck zeigt die Marke, die mikrokern im Beitrag #914 zeigt.


    ABER: meine Marke ist vom Typ 1!


    Dass unter den 90 Stöckeln einer Druckform evtl. eines dabei war, bei dem die Verbindung der Raute mit der 3 nicht so ausgeprägt war, kann ich mir noch vorstellen.

    Aber dass ein Stöckel anfänglich vom Typ 1 war und sich im Laufe des Auflagendrucks zum Typ 2 entwickelt hat, kann ich mir nicht recht erklären.

    In umgekehrter Richtung könnte man eher eine Erklärung finden.


    Hier würde mich die Meinung unserer Experten sehr interessieren.


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Volker,


    danke.


    Deine Nr. 1 und der 4er-Block sind das, was wir meistens von der Stöckelserie 5 kennen.


    Die Nrn. 2 und 3 gehören für mich zu den Frühdrucken, wie der von mikrokern .

    Meine Typ 1 scheint noch früher gedruckt worden zu sein.


    Beste Grüße

    Will


    PS: Wenn Du von allen Stöckelfehlern eine derartige Auswahl hast, solltest Du uns viel öfter daran teilhaben lassen!

  • Hallo Will !


    Danke für deine Einschätzungen! Die gebrochene Randlinie ist einer meiner Lieblings -Plattenfehler, daher die Häufung. Der Fehler auf der Nr. 9 liegt mir auch nur als Typ2 vor.



    Grüße

  • Hallo Bayern-Quadrat,


    würdest Du bitte Deine Nr. 9 mit dem Stöckelfehler auch noch einstellen?


    Mich würde interessieren, wie detailliert der Druck ist.


    Danke und beste Grüße

    Will

  • Lieber Volker, lieber Bayern-Kreuzer,


    danke für Eure Belege. Die sind tatsächlich sehr hilfreich.


    Ich stelle alle meine Marken hier ins Forum mit einer 1200 dpi-Auflösung ein.
    Wir beschäftigen uns im Thread „Druck und Plattierung“ ja mit den Details der Marken und der hochaufgelöste Scan ersetzt uns in gewisser Weise das Mikroskop.


    Bayern-Kreuzer †, schön, dass Du das auch so handhabst und ich würde mich freuen, wenn alle im Forum ihre Marken mit 1200 dpi einstellen würden.


    Mit Euren Marken und den früheren Abbildungen von Kilian und Mikrokern stehen uns jetzt schon eine Menge von Vergleichsstücken zur Verfügung.


    Mir ist besonders in der gebrochenen Randlinie ein Artefakt neben dem K von Kreuzer aufgefallen. Hier ist die Randlinie teilweise entweder vollständig unterbrochen oder man sieht noch einen winzigen gedruckten Steg.

    Herausgebrochen ist dieses Teil der Randlinie nicht, denn die Marke von mikrokern, die ich als sehr frühen Druck interpretiere, zeigt eine vollständige Lücke, spätere Drucke zeigen den „Rest“-Steg.

    Auch bei der Nr. 9 treten beide Varianten auf.


    Also handelt es sich hier um einen Teil der Randlinie, der unter der Druckebene liegt.

    Ebenso verhält es sich mit dem Steg zwischen der Raute und der Drei, er ist nicht herausgebrochen sondern nur niedriger als die übrigen druckenden Teile.


    Wie ich früher schon beschrieben habe, liegt hier vermutlich bereits ein Defekt im Urstöckel vor, der sich bei der Prägung der Matrizen, bzw., daraus der Stöckel mehr oder weniger ausgewirkt hat.


    Warum sieht man aber bei Marken von demselben Stöckel (mit gebrochener Randlinie) einmal eine vollständige Lücke in der Randlinie bei gleichzeitig sauberer, vollständiger Verbindung der Raute mit der Drei (bei mikrokern) und in anderen Fällen einen winzigen Steg an der Stelle in der Randlinie und gleichzeitig eine nicht saubere Verbindung der Raute mit der Drei (bei Bayern-Kreuzer †)? Bei meiner Typ 1-Marke vermute ich ebenfalls den winzigen Steg in der Randlinie. Aber leider liegt diese Stelle unter dem Stempel und ist nicht erkennbar.


    Ich erkläre mir diesen Effekt mit dem Farbauftrag.

    Bei normalem Farbauftrag erreicht keine Farbe die nicht in der Druckebene liegenden Stege und die Stellen erscheinen im Druck weiß. Drückt der „Farbauftrager“ einmal seinen Farbballen stärker auf, gelangt Farbe in den Bereich und der Steg zwischen Raute und Drei wird ebenso wie der winzige Steg in der Randlinie mitgedruckt.


    Mit einem höheren Kraftaufwand beim Drucken hat dies nichts zu tun, denn wenn keine Farbe auf diesen tieferliegenden Stegen aufgetragen ist, erscheinen sie auch nicht bei kräftigem Druck. Hier könnte man höchstens einen Blinddruck sehen, was aber meiner Meinung nach nur schwierig zu erkennen ist.


    Am unterschiedlichen Auftreten von Typ 1 und Typ 2 bei den verschiedenen Stöckelserien ändert dies nichts. Nur wird uns manchmal die Zuordnung von Marken zu Stöckelserien erschwert 🤔😁.


    Was haltet ihr von meiner Erklärung?


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,


    Du hast wieder ganz genau hingeschaut.

    Wir hatten uns schon geeingt, dass Markendrucke von Platte 5 immer in Typ 2 sind, und jetzt das...

    Die Angabe in der Schrift 1 ist jetzt wieder zumindest nicht falsch: Typ 2 häufiger als Typ 1.

    Im Zweifel, ob Platte 4 oder Platte 5, würde ich eine Type 1 aber immer der Platte 4 zuordnen.


    Marken von Platte 5 in Typ 1 sind seltene Ausnahmen. Einen mehr oder weniger vorhandenen Steg

    bei der gebrochenen Einfassungslinie mit dem Steg zwischen der Raute und der kleinen Ziffer "3" in Verbindung zu bringen, das ist grosse Klasse, und erklärt das Vorkommen von Typ 1 bei der Platte 5 überzeugend.


    Der PF "gebrochene Einfassungslinie" ist der wohl der auffälligste PF auf der 3 Kreuzer blau

    und der 3 Kreuzer rot, und ist nach meiner Beobachtung auf der 3 Kreuzer rot in etwa zehnmal seltener als auf der blauen 3 Kreuzer Marke.

    Nur eine PF-Spezialist wie Volker kann den PF auf 3 Kreuzer rot gleich dreimal zeigen.


    Von mir nochmal eingestellt ist der auch in der Schrift 1 der Arge gezeigte Brief mit 3 Kreuzer rot im senkrechten Paar vom 9. Februar 1863.

    Der untere Wert mit PF "gebrochene Einfassungslinie". Beide 3 Kreuzer rot von Platte 5 in Typ 2.


    Die 3 Kreuzer rot, Typ 2 hätte eine Unternummer weit eher verdient als die ominöse Mi. 9c,

    die den meisten Sammlern ein Rätsel ist.

    Dagegen unterscheidet sich die 3 Kreuzer rot, Platte 5, Typ 2 klar von der Masse der 3 Kreuzer rot und lässt sich auch zeitlich eingrenzen. Sie gehört in jede bessere Quadratmarkensammlung, die sich nicht nur am Sem- oder Michel Katalog orientiert.


    Von der 3 Kreuzer blau mit PF" gebrochene rechte Einfassungslinie" habe ich fünf Briefdaten registriert, das früheste Datum vom 26. Juli 1861, das späteste Datum vom 2. Oktober 1862

    Dass das stark beschädigte Stöckel nicht ausgetauscht wurde, kann ich mir nur damit erklären, dass keine Austauschstöckel mehr vorhanden waren.

    Gut für uns Sammler, blieb doch mit der "gebrochenen Enfassungslinie" ein äusserst reizvoller Plattenfehler erhalten.


    Gruss Kilian