MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Luitpold,

    ich habe auch so ein Dokument jüdischen Lebens in meiner Sammlung, das mich schon einige Zeit beschäftigt.

    Geschrieben wurde der Brief in Floß, aufgegeben am 26. Juli 1851 im ca. 7 km entfernten Neustadt an der Waldnaab, frankiert mit einer 2a.

    Der Adressat ist ein ? Rothschield jun. in Sulzbach.

    Aber interessant ist eigentlich der Inhalt, von dem ich nicht weiß, ob er in hebräisch oder in einer Geheimschrift geschrieben ist. Jedenfalls vermute ich keinen Geschäftsbrief.

    Wer kann dazu mehr sagen?

    Beste Grüße

    Will

  • Wer kann dazu mehr sagen?

    Beste Grüße

    Will

    Hallo Will,

    vielen Dank für das Zeigen dieses Briefes, da eine kurze Recherche zeigt, welches Dokument jüdischen Lebens in der Oberpfalz da in Deinem Besitze ist.

    Hier nur einige Beispiele von Infos aus Google Books:


    Die Juden in der Oberpfalz - Seite 90

    books.google.de › books

    Michael Brenner, ‎Renate Höpfinger · 2012

    Auch zu Schwabach gibt es zahlreiche Treffer. Leider findet sich nur ein Name Joel Rothschild mit Berufsbezeichnung "Metzgermeister".

    Leider wird es kaum möglich sein, den Inhalt des Briefes zu lesen, außer man legt ihn einem/r Spezialisten/in vor, so wie ich das vor über 10 Jahren getan habe.

    Wenn Du im Besitze der ARGE-Rundbriefe bist, dann lese doch bitte im 57. Rundbrief von 2011 ab S.3764 den Beitrag "Nur auf den flüchtigen Blick ...". Der dort beschriebene 3-Kr.-Brief (2II) ist ebenfalls in teilweise hebräischer und Jiddischer-Sprache geschrieben. Wie jeder weiß kommt dann auch noch die Handschrift des jeweiligen Schreibers erschwerend dazu.

    An die Moderatoren des Forums die Bitte, diese Beiträge in einen extra Thread zu verschieben, damit

    die Diskussion hier nicht untergeht, denn weitere Belege werden sich doch sicherlich finden lassen.

    Über einen Vorschlag, wo das Thema* angelegt werden kann, würde ich mich sehr freuen.

    * Dokumente jüdischen Lebens in unseren Briefe-Sammlungen

    Beste Grüße von Luitpold

    PS Mit dem Sammeln von Briefen haben wir die Möglichkeit GESCHICHTE als gelebte Geschichte sehr persönlich erfahren zu können, nicht die ganz große, sondern oftmals Geschichten aus dem alltäglichen Leben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (28. Januar 2021 um 08:25)

  • Guten Morgen,

    ich hatte vor einiger Zeit einen Francobrief der Amschel Mayer von Rotschildschen Armenstiftung

    aus Frankfurt an die israelitische Gemeinde in Bamberg vom 26. Aug. 1858 gezeigt, der eventuell zu dieser Thematk passt.

    70771-9044-jpg

    Den gesamten Inhalt (Sütterlin Vordruck) kann ich bei Interesse ebenfalls einstellen.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch (28. Januar 2021 um 11:30)

  • Liebe Freunde,

    danke für Eure Hinweise.

    mikrokern, Isaak könnte stimmen, aber da ich auch nur den Metzgermeister Joel Rothschild gefunden habe, haben mich das "jun" sowie der letzte Buchstabe des Vornamens irritiert.

    Luitpold, Deinen Artikel in dem ARGE-Rundbrief habe ich gerade mit Interesse gelesen. Es ist erstaunlich, wie akribisch Du den Postweg beschreiben kannst! Und wie schrecklich muss das im Brief geschilderten Problem für den jüdischen Kinderlehrer gewesen sein.

    Dein Brief scheint mir gänzlich in hebräisch geschrieben.

    Bei meinem Brief fällt auf, dass Ort und Datum sowie die Unterschrift in Deutsch geschrieben sind.

    Ist das Zufall oder hat dies eine Bedeutung?

    Beste Grüße

    Will

  • Ist das Zufall oder hat dies eine Bedeutung?

    Beste Grüße

    Will

    Hallo Will,

    ich denke nicht. Es ist leider schade, dass es keine Tonaufzeichnungen von damals gibt, denn so wie auf dem Land Ortsdialekte gab, wird dies auch im Jiddischen gewesen sein. Von Jude zu Jude hat man dann eben auch so geschrieben, wie man sprach und auch mit dem Lateinischen gemischt haben. Ich habe ein extra Thema erstellt und hoffe, dass die Beiträge nach dort verschoben werden können.

    Dokumente jüdischen Lebens aus unseren Briefsammlungen

    Besten Gruß Luitpold

    PS

    Zu dem "Postweg" ist anzumerken, dass es fast exemplarisch bei der bayerischen Post war, dass sobald eine Bahnstrecke gebaut und ein Ort einen Bahnhof erhielt, dort hin die Postexpedition verlegt wurde. So hat sich die Recherche zum Briefinhalt auch ein wenig mit der Recherche zur Postgeschichte des Ortes beigetragen.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nach heftigem Bietergefecht dann doch bei mir gelandet.

    Schwarzenbach - Plauen vom 25.9.1851 als Postvereinsbrief der 1. Gewichtsstufe in die 1. Entfernungszone, frankiert mit 3 Kreuzer.

    Bahnpostaufgabestempel der Strecke Nürnberg - Hof mit Ortsaufgabe Schwarzenbach.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Udo,

    ich kenne den Preis nicht, aber viel besser wird man das nicht mehr bekommen ... :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ja, das sind die Briefe, die das Leben schöner machen !

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • ..... und ich bin mir ziemllich sicher, dass uns der liebe Udo noch einen 2. Brief zeigen wird.....;)

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der Brief mit Rechnung wurde am 26. September 1851 in Schwarzenbach geschrieben

    und einen Tag später mit der Bahnpost auf der Strecke von Hof nach Nürnberg

    von Schwarzenbach nach Forchheim befördert.

    Die Entwertung der frankierten 3 Kreuzer blau, Platte 2a erfolgte mit dem MR "406" der Bahnpost.

    Der Aufgabestempel BAHNP. HOF- NÜRNBERG ohne Stationsaufgabe von Schwarzenbach.

    Die Striche im Sehnenkasten sind Abdrucke der Datum-Stellschraube.

    Gruss Kilian

  • Hallo Kilian,

    auch ein sehr schönes Stück.

    Dieser Stempel trägt im Gegensatz zu den oben gezeigten die Kurs-/Zugnummer II.

    Die beiden weiter oben gezeigten Stempel tragen die Nummer I.

    Im Sehnenkasten ist aber meiner Meinung nach nicht ein Abdruck einer Stellschraube vorhanden, sondern HOF zu lesen.

    Gruß

    bayernjäger

  • Lieber Kilian,


    einen ausgesprochenen Luxusbeleg zeigst Du uns hier mit sauberen glasklaren Stempelabdrucken.

    Hier muss ich Udo recht geben. Im Sehnenkasten unten in der Mitte steht ohne Zweifel HOF


    Grüße aus Frankfurt

    Heribert



  • Liebe Kollegen,

    schöne Bahnpostbelege zeigt hier ihr. Einen kann ich auch beisteuern.

    Einfacher Brief von Schweinfurth nach Nürnberg >12 Meilen (ganz knapp drüber) frankiert mit einem senkrechten Paar der Nr. 2-c und gMR "406".

    Bahnpoststempel "K. Bayer. Bahnpost (Kopfbahnhof Bamberg) - 15 (Zuglauf) - 25 \ 7 - (1855 laut siegelseitigem AK Stempel Nürnberg).

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Kilian,

    Glückwunsch zu dem sehr , sehr schönen Bahnpostbeleg.

    Ich habe auch vor dem PC gesessen, war aber dann doch zu geizig. Orientiert an der Sem-Katalogbewertung für Briefe mit dem gMR 406 hatte ich auch nicht mit einem so hohen Preis gerechnet.

    Viele Grüße

    bayeren-kreuzer