• Lieber Franz,

    ich glaube auch nicht, dass man in Österreich A. S. signierte, aber wer weiß ... Wenn du mal eine sehen solltest, wäre ich über eine Meldung entzückt. :)

    Lieber Ralph,

    einen Brief mit einer A.S. Vermerk habe ich nicht gefunden, aber einen mit einem ähnlichen Stempel.

    Ein Gerichtsbrief, mit noch anhängenden Rückschein vom 5.12.1918, aufgegeben in Triest.

    Auf dem Brief wurde ein blauer Stempel ARMENRECHT PORTOFREI abgeschlagen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    auch interessant - habe ich noch nie gesehen, aber diese späte Zeit ist halt auch nicht die, in der ich mir die Stücke ansehe. Jedenfalls interessant, dass es so etwas Ähnliches zumindest später kam in der k. u. k. Monarchie.

    Danke fürs Suchen und Zeigen! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich eine Armensache aus Ansbach vom 14.8.1863. Der kgl. Advokat von Pöllnitz sandte sie gegen Schein (eingeschrieben) portofrei an das Stadt- und Landgericht Rothenburg ob der Tauber ab.

    Interessant ist hier, dass der Brief, obwohl eingeschrieben, keine Reco-Nummer bekam, was für mich stard darauf hindeutet, dass er hier seinen eigenen Postschein benutzte.

    Noch am selben Tag kam er in Rothenburg an (hinten Halbkreisstempel).

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Regierungssache vom 23 SEP 1869 -4 nach Offenbach über Landau

    Absender das königlich 1. Infantrie Regiment König, an das Bürgermeisteramt Offenbach.

    Bestätigung über den Eingang von 2 Gulden 30 Kreuzer.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Liebe Freunde,

    Briefe aus München in die Pfalz gibt es viele und für die allermeisten Absender (i. d. R. Behörden) war klar, dass man den Zielort mit "bayer. Pfalz", "Rhein-Pfalz", oder "in der Pfalz" näher lokalisierte, damit sie richtig und auch schnell dort ankamen.

    Die königliche General - Berg- und Salinien Administration in München ließ am 8.5.1860 (mein Lieblingsjahr in Bayern, daher auch der Kauf) einen portofreien Dienstbrief an das königliche Hauptsalzamt Dürkheim ab, ohne den Zielort näher zu spezifizieren.

    Gemeint war natürlich das heutige Bad Dürkheim, und, ehe der Brief auf die noch unbestimmt Reise ging, fügte ein cleverer Münchener Postler "Rh. Pfalz" für Rhein - Pfalz hinzu. Am 10.5. traf er dort ein. Noch heute ist nicht nur in der Pfalz Bad Dürkheim bekannt dafür, dass dort Lungenleiden gelindert werden.

  • ... ja, sehr traurig, was Deppen und Brandstifter so alles runinieren. Gut, dass die Anlage wieder läuft. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen leider nicht datierten Dienstbrief von Erding nach Altenerding, der nicht den optischen Charakter eines Dienstbriefes hatte, aber der trotzdem ohne Taxe zugestellt wurde.

    Vlt. kann einer der Anwesenden Hinweise auf das Datum geben und ob diese Verfahrensweise (zum Schaden der k. bayer. Post) dort hin und wieder vorkam.

  • Lieber Ralph,

    Wilhelm Zottmann, der den Brief unterschrieben hat, wurde am 9. August 1849 als Kuratbenefiziat in Erding und am 2. April 1861 als Pfarrer in Forstenried investiert.

    Im Herbst 1859 wurde der Antiqua-Halbkreiser durch seinen Nachfolger in Grotesk abgelöst. Der Stempelzustand und die Einfärbung lassen auf die Zeit 1849/50 schließen.

    Zwischen der damaligen Post in Erding und dem Pfarrhaus in Altenerding liegen nicht ganz 2 km auf der geraden Route. (Ortskundige kennen die Abkürzungen.)

    Altenerding lag seit 1843 im Zustellbezirk der Expedition Erding. Ein Kuriosum aus alter Zeit: Die Stadtkirche St. Johann Baptist war nicht die Erdinger Pfarrkirche. Das war Maria Verkündigung in Altenerding.

    Ich habe tatsächlich schon mehrere solche Briefe ohne Kennzeichnung PS/RS und ohne Taxierung zwischen beiden Orten gesehen, auch aus der Markenzeit. Weil der Expeditor seine Postboten selbst bezahlte, spielte es für ihn keine Rolle, wenn die Vorschriften ignoriert wurden. Letztendlich war es sein persönlicher Verlust, aber ihm als reichstem Mann von Erding und sehr gläubigem Menschen obendrein war es offenbar egal.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,

    vielen lieben Dank für diese tolle Ausarbeitung der lokalen Verhältnisse von Erding und Umgebung. Das hätte ich niemals herausgefunden. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    die folgende Regierungssache aus 1854 vom Königlichen Salzamte Frankenthal zur königl. General Bergwerks und Salinen

    Administration zu München sieht erst mal ganz normal aus.

    Sowas lief wohl von Frankenthal über Ludwigshafen, Stuttgart, Augsburg nach München.

    Dieser Brief lief aber über Frankfurt, wie die Rückseite zeigt.

    Was war der Grund dafür? Einfach nur im falschen Sack gelandet?

  • Hallo woodcraft,

    vermutlich tatsächlich im falschen Sack gelandet.

    Das Papiersiegel ist übrigens einmalig schön. Selten so sauber geprägt gesehen. Allein schon wegen solch eines Siegels würde ich einen ordentlichen Preis bezahlen.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo woodcraft,

    der Brief lief konform über FFM nach München - Taxis hatte bis 1855 Bayern einen Gratistransit zugesichert von/nach der Pfalz zum rechtsrheinischen Bayern, um generell Korrespondenzen größeren Umfangs von den Konkurrenten Baden und Württemberg abzugreifen.

    Erst (ich meine April 1855, das Jahr stimmt, der Monat nicht unbedingt) später sandte Bayern seine Korrespondenzen im Transit fast alle über Baden bzw. Baden und Württemberg; vorher war dieser Transit auf dem Brief selbst zu beantragen ("Auf Verlangen über Baden Baden/Württemberg", "wegen Dringendheit via Baden" usw.).

    Aber FFM hat nicht überall seinen Transitstempel abgeschlagen - das war eher die Ausnahme, als die Regel - ich vermute hier, dass aus der Pfalz nicht nur Post ins rechtsrheinische Bayern an diesem Tag geliefert wurde, sondern auch Post nach FFM und Umgebung und man dadurch erst einmal alle Briefe aus der Pfalz stempelte, ehe es zur weiteren Leitung kam.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Als Partei-Sache hin, als Regierungs-Sache zurück....

    Hallo liebe Sammlerfreunde!

    Einen interessanten Brief mit Hin-und Rücksendung kann ich heute zeigen.

    Das Königliche Bezirksgericht in München -Au sendete am 25.7.?? eine Partei-

    Sache mit Beilagen (dies erklärt die frankierte 3. Gewichtsstufe) an das Landgericht in Wolfratshausen. Ein Ankunftstempel fehlt.

    Nach einer Bearbeitungszeit von wenigen Tagen sandte man die Antwort von Wolfratshausen am 3.8.?? sehr kostensparend im gleichen Faltkuvert zurück. Ankunftstempel ebenfals vom 3.8.

    In Wolfratshausen erachtete man den Vorgang jedoch nicht mehr als Partei-Sache, sondern sah einen für das Königreich Bayern wichtigen Vorgang.

    So strich und änderte man für die Rücksendung nicht nur die Adresszeilen und die Expeditions-Nummer, sondern strich auch die Franchise P.S. (für Partei-Sache) und ergänzte ein R.S. (für Regierungs-Sache); die Franchise findet sich oben im Aufgabestempel von Wolfratshausen.

    Außerdem wurde der Einzeiler VORSTADT AU abgeschlagen, dessen Sinn sich mir aber entzieht.

    Für zusätzliche Anregungen und Informationen bin ich stets dankbar. Lässt sich das Verwendungsjahr über Stempeltypen etc. eingrenzen ? (ja.... ab dem 1.12.1856, das ist mir bewusst ;):D)

    Grüße

    Andreas

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Dienstbrief (Regierungssache), eingeschrieben - gegen Post Retourrecepisse, von Ansbach nach Rammersdorf Post Leutershausen vom 26. November 1870. Der Absender, das Bezirksamt bezahlte neben den gebührenfreien Dienstbrief, 7 Kreuzer Charge - und 7 Kreuzer Retourrecepissengebühr bei der Briefaufgabe (dieses wurde auf dem Postschein vermerkt).

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    superinteressanter Dienstbrief, den du zeigst.

    Wurden denn die "Nebenleistungen" wie Chargé etc. bei Regierungs-Sachen bezahlt?

    Grüße

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Lieber Andreas,

    vielen Dank. Das ist eine interessante Frage. Ist nicht abschließend zu beantworten. Hier in anderen Threads gibt es Beispiele, wo es teils bezahlt, teils nicht bezahlt, teils mit Einschreibnummer, teils ohne Einschreibnummer, behandelt wurde. Ich bin der Ansicht, daß dies vom Absender bezahlt werden mußte.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hermann,

    danke für deinen Hinweis. Ich werde mir den Thread nachher mal in gänze vornehmen.

    Spannendes Thema; ich bleibe dran.

    Grüße

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Liebe Freunde,

    wie oft es vorkam, dass 2 Gerichtsvollzieher ihren Dienstort tauschen wollten, weiß ich nicht, aber hier war es der Fall. Der Gerichtsvollzieher Weilersbacher in Aschaffenburg wollte mit seinem Kollegen Cuno aus Kronach tauschen und die beiden Ersuchen waren an seine Majestät höchstselbst weitergeleitet worden, worauf seine Majestät am 1.7.1874 an sein Staatsministerium der Justiz schreiben ließ:

    Mit allerhöchstem Signate vom 28. Juni l. Js. haben Seine Majestät der König auf allerunterthänigstes Ansuchen der Gerichtsvollzieher Georg Wailersbacher von Aschaffenburg nach Kronach und den Gerichtsvollzieher Wilhelm Cuno von Kronach nach Aschaffenburg, allergnödigst zu versetzen geruht. Hienach ist das Weitere zu verfügen. Die Beilagen des Berichtes vom 18. bzw. 20. v. Mts. folgen zurück.

    München, den 1. Juli 1874 Auf Seiner Majestät des Königs allerhöchsten Befehl. Gez. Dr. von Faeustle.

    Das entsprechende Aktenkonvolut ging intern nach Bamberg. Dort wurde eine Abschrift der kgl. Verfügung mit weiteren Inhalten garniert vom Oberstaatsanwalte am k. Appellationsgerichte in Bamberg als portofreier Dienstbrief nach Schweinfurt geschickt, wo man den Brief öffnete, sich seinen Teil heraus nahm, den Brief wieder verschloß, "Schweinfurt" strich und durch Aschaffenburg ergänzte. Unglaublich, dass der Brief am 7.7.1874 von Bamberg nach Schweinfurt lief, ausgeliefert und teilkopiert wurde, aufgeliefert wurde (ohne Aufgabestempel!) und noch am selben Tag in Aschaffenburg dem dortigen Gericht ausgetragen werden konnte. In heutiger Zeit völlig unmöglich, sogar theoretisch, von praktisch ganz zu schweigen.

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Lokal - Dienstbrief, portofrei als Regierungs-Sache, vom 11.1.1873, vom Bezirksamt Gerolzhofen an die Gemeindeverwaltung Rügshofen (2 km Entfernung nur).

    Im Inhalt geht es um die Übermachung von 225 Gulden aus dem Armenfonds, kein kleiner Betrag also und die Erlaubnis der Gewährung als portofreien Dienstbrief. Dadurch passt er in meine Spezialsammlung "Armensachen", auch wenn äußerlich darauf wenig hindeutet.