Dienstbriefe

Liebe Freunde,

nicht immer erkennt man einen Dienstbrief als einen solchen anhand seiner Frontseite, wie hier einer vom 21.10.187? von Straubing an das kgl. Rentamt Mallersdorf, der mit 3 Kreuzer bis 15g treffend frankiert worden war. Er kam wohl noch am selben Tag dort an, wurde gewendet und nun mit der Anschrift "Vom K. Rentamte Mallersdorf An den K. Advokaten Herrn Börger in Straubing" als P(artei) S(ache) portopflichtig versendet.

Da Parteisachen auf im Falle ihrer unfreien Versendung keinen Portozuschlag erhalten sollten, der Brief aber mit 7 Kreuzern taxiert wurde, gibt es nun 2 Varianten, die möglich waren:

1. Der Brief wog über 15 bis 250g (2. Gewichtsstufe) und hätte als unfreier Privatbrief 11 Kreuzer gekostet, als Partei Sache aber nur den Frankobetrag von 7 Kreuzern, oder

2. Mallersdorf hätte es mal wieder falsch gemacht und den einfachen Brief mit 7 Kreuzern Porto belastet, ohne auf die Moderation einer Partei Sache Rücksicht zu nehmen (was ich eher glaube).

In jedem Fall ein nettes Beispiel für Briefe hin und her, porto und franko und evtl. eine kleine Contravention ...

Lieber Ralph,

ein interessanter Beleg aus meiner niederbayerischen Heimat Niederbayern. Danke für 's Zeigen.

Liebe Grüße von maunzerle

Hallo Ralph,

Oktoberbrief ohne Jahresangabe mit der gezähnten StaWa 3 Kr ...sollte man der Vollständigkeit halber noch nach einer 33 durchleuchten. Schöne Sache !

LG

Tim

... hast Recht, mache ich, wenn ich ihn wieder finde und gebe laut. Sehr aufmerksam, war mir ganz entrückt.

... ist eine Nr. 23, soweit ich es erkennen kann.

Liebe Freunde,

ein echter Bischofsbrief vom Ordinariate Regensburg ging am 8.11.1871 ab dort nach Johannesbrunn per Vilsbiburg ab. Dass er erst spät ankam, verwundert bei 65 km doch ein wenig, aber egal.

Das teilvorgedruckte Schreiben zeigt die Franchise A.K.S.R.S. (Allgemeine Kirchen Sache / Regierungs Sache). Zur Info: AKS fielen unter den Oberbegriff RS und waren portofrei.

Doch hier hatte ein Pfarrer gebeten, umziehen zu dürfen und dieses Gesuch war kein obrigkeitlich dienstliches Gesuch, sondern jetzt als Partei Sache portopflichtig, wobei die Aufgabepost das mickrig geschriebene P.S. vlt. kaum gesehen hatte und den einfachen Brief daher mit 7 Kreuzern taxierte, statt korrekt mit nur 3 Kreuzern bei Partei - Sachen.

Schön die 3 Stempeltypen - Einkreisstempel mit Datum, Zweikreisstempel und Zierstempel - viel mehr ging wohl kaum ....

Moin zusammen

ich möchte hier einen Dienstbrief zeigen, der am 23.2.1854 von Weyhers nach Bad Kissingen lief. Verfasst wurde der Brief vom "Königliche Landgericht Weihers", Adressat war die "Königliche ...ction" (?) in Kissingen.

Das ursprüngliche Schreiben ist noch halbwegs lesbar, für mich als Ungeübten aber schon nicht ganz einfach. Die am 11.3.1854 in demselben Brief erfolgte Antwort ist für mich jedoch vollends (um es etwas leger mit den Worten meiner Tochter auszudrücken) "Krikelakrak". Vielleicht kann hier jemand mehr damit anfangen ?

Viele Grüße

René

Hallo Rene

lief an die königliche Bauinspektion.

Die Scan sind recht dunkel für mich.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Hallo Ulf

Danke fürs Entziffern des Adressaten. Ich habe die Bilder nochmal heller eingestellt.

Viele Grüße

René

Hallo René,

auf der ersten Seite steht oben, daß ein Betrag von 500 Fl. gezahlt wurde und noch 900 Fl. ausstehen. Auf der Seite unten geht es um die Anfuhr von Baustoffen. Mehr habe ich mir nicht durchgelesen. 2½ Seiten in dieser Schrift sind nicht ohne.

beste Grüße

Dieter

Wiblingen (Ulm) - Illertissen 24. MAi 1847

Illertissen - Wiblingen (Ulm)

Zweimal als Dienstsache gelaufen, könnte DS oder RS heißen

Jetzt das ganze noch frankiert oder Porto!

... heißt beide Male R.S. ...

Danke bayern klassisch, irgendwann kommt der mit dem Porto von 2 Kreuzer!

Liebe Freunde,

heute zeige ich eine frühe Armensache mit Teilinhalt aus Altötting vom dortigen Landgericht an das Landgericht in Burghausen, unter A(rmen) S(ache) N(umer)o 63551 / 2 portofrei spediert.

Interessant ist im Inhalt, der mit Papieroblate und originalem Bindfaden heute noch vorhanden ist, folgender Satz:

"... einen jährlichen Dienstlohn von wenigstens 36 - 45 fl. (Florin = Gulden), und ist dieß der gewöhnliche Jahreslohn in Altbayern". Es ging um Kaspar Weber, einen Dienstknecht, der als Bauernknecht zwischen 40 und 50 Gulden im Jahr bekam.

Nun ja, das war kein Vermögen, aber Kost und Logis sollten für einen solchen frei gewesen sein, aber viel auf die Seite legen konnten diese Leute nicht und das war auch noch lange nach 1837 so.

Lieber Ralph,

..Lohn, Kost und Logis waren zu jener Zeit gesetzlich nicht geregelt, sondern wurden nach Belieben vereinbart. Die Bediensteten mussten den Herrschaften immer zur Verfügung stehen und 24 Stunden am Tag in Arbeitsbereitschaft sein.

Arbeitszeiten von 16 Stunden waren durchaus die Regel.

Die Hierarchie zwischen Dienstpersonal und Herrschaft wurde stets gewahrt.

Für die Dienstverhältnisse waren nicht die Gerichte, sondern die Polizei zuständig, und diese ergriff in den meisten Fällen Partei für die Herrschaft. Für den Großteil der Bevölkerung eine harte und entbehrungsreiche Zeit, die heute oft genannte "gute alte Zeit".

Liebe Grüße

Franz

Lieber Franz,

genau so war es! Wer von uns würde heute mit einem aus dieser "guten, alten Zeit" tauschen? Da kenne ich niemanden.

Gibt es diese Armensachen auch von Österreich? Mir ist vor meinem geistigen Auge keine bekannt, aber das muss ja nichts heißen.

Lieber Ralph,

..zu Armensachen aus Österreich (postalisch verwendet) ist mir nichts bekannt, habe weder davon gehört, noch darüber gelesen.

Aber ich kann auch nicht ausschließen, dass es sie gibt

Liebe Grüße

Franz

Lieber Franz,

ich glaube auch nicht, dass man in Österreich A. S. signierte, aber wer weiß ... Wenn du mal eine sehen solltest, wäre ich über eine Meldung entzückt.

Lieber Ralph,

gab es Armen-Sachen auch in Bayern? Daß es in Preußen eine ellenlange Liste der Dienst-Sachen gab ist dank dieses Forums hinlänglich bekannt.

beste Grüße

Dieter

Lieber Dieter,

siehe # 174 und ca. 30 andere auch (können auch 40 oder 50 weitere Bayernbriefe als A. S. sein).