MiNr. 50

Liebe Freunde,

nach Volkers Markenkanonade möchte ich einen Brief zeigen, der nicht unbedingt als gewöhnlich bezeichnet werden sollte. Er wurde in Michelau mit 40 Pfennig frankiert am 15. Nov. 1888 aufgegeben. Der Zustand der linken Marke ist beklagenswert, der Rest ist erste Sahne.

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Offenbar wurde erst später erkannt, dass er unterfrankiert war, also nicht im 2., sondern im 3. Gewicht lag, so dass man mit 5 Decimi taxierte und den Stempel "FRANCOBOLLO INSUFFISANTE", also Freimachung ungenüngend stempelte. In Bologna wurden 50 Centesimi = 5 Decimi nachgeklebt mit einer italienischen Portomarke und dem Empfänger, dem Ressort des Deutschen Konsuls, belastet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

.... das wird wohl ein Action Item für Sifi: Jagd auf schöne Fuffziger..

Karl Winkler erwähnt weder den einen noch den anderen 21b Typ für Weilheim und Peißenberg.
Aber immerhin habe ich die 50er - leider aber keine Hingucker - für eine angepeilte Heimatsammlung.
Der fiskalische Stempel ist noch am klarsten, aber der hilft mir nicht weiter.

Ich finde, dieser Thread verdient etwas mehr Zuspruch, daher spiele ich diesesmal in @bayern-nerv's Sandkasten und zeige meinen heutigen, neuen Zugang hier!

Einschreibebrief mit MeF 2 Stück

Für die Nachwelt dokumentiert, eine einmalige Halbierung: http://www.auktionen-gaertner.de/www/PHILNET/GA…LjsU6BkoGkFdoIt

Voraussetzung war wohl, dass die Würzburger Post ... Aber was war mit der Creglinger Post ....

Luitpold

Ausruf: 250 € Zuschlag 225 €|

Losbeschreibung: 1883, 20 Pf Wappen blau, diagonal halbiert alsEinzelfrankatur auf echt gelaufenem, portogerechtem Brief von Würzburg,21.5.1883, nach Creglingen, rücks. Ankunftstempel. Sehr gute Erhaltung.R! Katalognr.:50 H|

+ 1! In Würzburg gab es sicher keinen Mangel an 10 Pfg. Marken - da hätte man 2 Fünfer oder in der Not 4 Dreier nehmen können, um das abzudecken (auch eine Portomarke als Frankomarke wäre denkbar).

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

Zitat von kreuzer

Nach meiner Meinung dürfte der Brief philatelistisch beeinflusst sein... Viele Grüße kreuzer

Hallo Kreuzer,

Danke für die Mühe, aber nachdem der Brief einen Ankunftstempel hat muss die Post den Brief "durchgewunken" haben. Wie bayern klassisch schreibt und es auf der Hand liegt, mangelte es nicht an Marken auf dem Würzburger Postamt. Wenn der Brief in den Briefkasten geworfen wurde und der Briefstempler einfach nach dem Motto handelte "druf" und weg mit dem Brief, dann akzeptierte doch auch in Creglingen die Post diese "merkwürdige" Frankierung. Hätte doch beanstandet werden müssen, denn eine Marke mit Eckstempel könnte wiederverwendet worden sein.
Zumindest war es einem Sammler viel Geld wert, dieses "Unikum " zu bekommen
Nur nebenbei: spätestens in dieser Verwendungszeit sind solche Briefe "Dokumente früherer Sammler" (in Würzburg gab es einen H. Oertel von dem viele Karten z.B. aus den Kolonien existieren. Der Kaufmann war bestimmt Sammler, denn auf den Karten finden sich keine Geschäftsmitteilung.

Luitpold

Wenn einfache Briefe so ausschauen, wie der hier, da freut sich mein Sammlerauge, besonders mit einer "Blauen"

Wenn dann noch der Postler so nett war, uns das exakte Gewicht des Briefes zu übermitteln, ach vielen Dank posthum
Der Brief - Stempel München II - ist vermutlich eine Briefkastenauflieferung - die Post hat denn mal geprüft, ob die 20 Pf. reichen (der Brief fühlte sich wohl schwer an) und hat exakt gewogen (deutsche Präzisionswaage oder Schweizer Modell?), der Zeiger pendelte sich auf 15 ein und es wurde 15g - 1fach - notiert.
Und zwar neben der links (!) klebenden Marke. Das waren halt noch bayerische Beamten, sehr lobenswerte Arbeit.

Wenn dann noch ein Ausflug in die Schweiz nach Zürich "mit dem Finger auf der Landkarte" gemacht werden kann, ach wie interessant:

2 Ankunftstempel von Zürich und Neumünster. Wie das, ging doch nach Riesbach (wieso kein Stempel Zürich-Riesbach?).
Auch das ist heutzutage herausfindbar:

1853 Es entstehen Postbüros in Hirslanden, Hottingen, Oberstrass und Riesbach.

1892 Umbenennung der Postellen am 1.7.1892, im Hinblick auf die bevorstehende Eingemeindung.

Aus der Poststelle Hottingen wird die Stadtfiliale Zürich 10 Hottingen, aus der Poststelle Neumünster wird die Stadtfiliale Zürich 12 Neumünster.

1869 - 1905 Die Poststelle Neumünster befindet sich im Haus Kreuzplatz 16 am Ottenweg. https://map.search.ch/Z%C3%BCrich,Ottenweg
also in der Nähe der Falkengasse.

Die Falkengasse wurde offensichtlich wie ich gelesen habe bei der Eingemeindung dann in Falkenstraße umbenannt. Wer war da schon dort - direkt am Zürichsee!

https://map.search.ch/Z%C3%BCrich,Fa…88,246529&z=256

Wenn ich richtig lese, ist aber adressiert an "Frauen " - das ist ein ungelöstes Rätsel genauso wer "Hartmann" war und was sie so taten in Zürich. Aber auch so schon war der Briefumschlag sehr auskunftwillig

Luitpold

Hallo zusammen,

bei diesem Brief in die Schweiz fiel mir sofort der Absender ins Auge. Die Lochung H&S wurde wahrscheinlich übersehen, sonst wäre das Stück deutlich teurer geworden. Hofmann & Schotensack war die erste Firma in Bayern, die ihre Marken lochte, frühest bekanntes Stück datiert vom 5.9.1878 (Postkarte mit Nr. 38a). Von der ersten Pfennigausgabe ist mir nur die 5-Pfg.-Wertstufe bekannt (Nr. 38 und 45), ab der zweiten Ausgabe auch 10 Pfg. und (hier zum ersten Mal gesehen) 20 Pfg..

Schönes Wochenende !