Silian im Pustertal

  • Lieber Achim,


    (Post-)Geschichte vom feinsten - danke fürs Zeigen. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Achim,


    herzlichen Dank für das Zeigen dieses außergewöhnlichen Stückes. Daran kann man sehen, wie schön und interessant Belege aus Tirol sind.


    Schön wäre es, wenn Du die Briefe, wie z.B. "Meran", die Du beim Salon zum 111 jährigen Jubiläum des Münchener Briefmarken-Club's im Dezember 2016 zeigtest, hier beim Forum einstellen könntest.


    Liebe Grüße,
    Hermann

  • Werter Herr Joachim!
    Zu Deinem Sillian Brief möchte ich auch Einen zeigen den ich erst kürzlich erworben habe. Für mich war dieser Brief wichtig, da es eine schriftliche Bestätigung ist für die
    Eingliederung Innichens in die französische Provinz Illyrien in Osttirol. Wegen des Inhalt des Briefes bedarf es eine gute Lesekenntnis und auch Zeit. Weil hier aber keine Beförderungsgebühren aufscheinen ,dürfte es ein Botenbrief sein, von einem der für die Subdelegation des Dstrikts Lienz zuständig war. Innichen hatte damals keinen Illyrien Stempel wie Villach und Lienz. Mit Gewissheit kann man das aber nicht sagen, zumindest ist bis heute noch keiner aufgetaucht. Zum Inhalt kann hier vieleicht mir helfen da ich mit dieser Schrift Schwierigkeiten habe. Für mich ist dieser Brief ein schönes Zeitdokument das in meine Sammlung gehört.
    Vielen Dank für Deine Hilfe und viele Grüße: Hermann
    Als anhang den Brief:

  • Abend,
    zugegeben – mir ist hier auch warm ums Herz.. :)


    Lieber Hermann, Inhalt deines Briefes:


    Mit größter Feierlichkeit beginnen wir hier in
    Innichen am ersten Sonntage in Dezember das frohe
    Angedenken von der Krönung Seiner Majestät
    des Kaisers und Königs, wie auch das zu Austerlitz
    erfochtenen Sieges. Ich machte selbst den hirtli-
    chen Vortrag, und flößte allen mit gerührten Her-
    zen die Gesinnungen der Treue, das Gehorsams
    und der Liebe gegen den allerbesten Monarchen
    ein. Zugleich empfahl ich das nämliche allen Seel-
    sorgern meines Dekanatdistrikts, so auch vollzogen
    würde.
    Eben so würde auch die Heil. Christnachtfeier
    mit größter Freude des Volkes begangen. Auch da-
    bei ermahnte ich das selbe, alle Missbrauche und
    Ausscheidungen sorgfältigst zu vermeiden.
    Was die in Innichen vorhandene Bibliothek betrifft,
    so berichten ich vorläufig:
    1., Das bei der Auflösung des Stiftes die Schüssel
    zum Stifts – Archive, und zur Bibliothek den gewesten
    Stiftungs Administrator von Hofstätter übergeben
    worden, welcher solche dann mit dem Archive den
    Recevers in Lienz. Herrn Hüber wird eingehändi-
    get haben. Daher ich dermalen noch keine Kata-
    log einsenden kann.
    2., Das beim noch bestandenen Stifte über die Bibli-
    othek ein jeweiliger Propst und über das Archiv drei
    Kanoniker Residenten die ordentl; Aufsicht und
    die Schlüssel dazu hatten. Nach der Auflösung des Stifts
    aber hörte dieses auf, und hatte solches die Stiftungs-


    Administration und dann das Recevensamnt in Lienz
    zu besorgen.
    Es ist aber überhaupt zu bemerken: a, das die bes-
    ten Bücher schon unter der österreichischen Regie-
    rung nach Innsbruck in die Hauptbibliothek über-
    liefert worden mussten; u. b, das die annoch vor-
    handene Bücher von keinen besondere Wert
    sind, so zwar, das solche denn Vornehmen nach
    der Herr Ober Hüber in Lienz ausschlug, und der
    noch lebender Pfarrer zu Niederdorf, Pr. Obernil-
    ler dieselben nicht einmal um 40. fu übernommen
    hatte. c, Zudem sind die Bücher dieser Bibliothek von
    dasigen Hochwürd; Kanonikern, Pfarrern, Dekanen
    und Pröpsten zum gebrauchen für den hiesigen
    Clerus in der Seelsorge, und die Studien für jun-
    ge in der Seelsorge aus gesetzte Priester wehr
    zu befördern hergeschenket worden. - Viele
    davon, wie das Instament vom Pfarrer u. Dechante
    Kurz sel; lautete, würde der damaligen Heil.
    Kreuzbenderschaft vermachtet, deren Vermö-
    gen nach der Auflösung der selben, dem Ver-
    mögen der dasigen Pfarrkirche ein verleibt
    worden, und dem Vermögen der Wohltätig Anstalten.
    Ich bitte, wenn es immer sein kann, solche zum
    nämlichen Gebrauche allhier zu belassen
    und solches gütigst zu erwirken. Wieder:
    gemfalls will ich lieber selbst ein Opfer
    machen, und obenere ahnte 40. fe


    dafür bezahlen. Soviel dermalen in Eile.
    Ich habe die Ehre, nebst ehrfurcht wollestem
    Glückswünsche zum neuen Jahreswechsel, mit
    der ausgeshiedensten Hochachtung zu sein.
    Euer Wohlgeboren, e.
    Treugehorsamster
    Dekan Ignaz Mantinger


    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Werte Adriana!
    Für heute einmal meinen großen Dank für die große Arbeit!
    Demnächst folgteine weitere Info.
    Liebe Grüße aus Südtirol: Planke