• Lieber Andreas,

    ab 1.1.1861 mit dem neuen Postvereinsvertrag hatte auch Bayern intern seine Dienstesvorschriften zu ändern.

    Muster ohne Wert inseitig waren zu allen Zeiten wie gewöhnliche Briefe zu taxieren (franko und porto möglich) und zwar nach dem Gesamtgewicht.

    Briefe mit Muster mit Wert unterlagen den Bestimmungen der Fahrpost (franko in bar, porto in bar). Erst ab dem 1.2.1874 durfte die Fahrpost in Bayern mit Marken frankiert werden.

    Muster ohne Wert anhängend waren nur gebührenbegünstigt, wenn der Brief selbst unter 1 Loth wog. Ansonsten je 2 Loth nur die einfache Gebühr (franko wie porto). Das "Bündel" musste also so der Post vorgelegt werden, dass diese den Brief UND das ihm anhängende Muster separat gewogen werden konnten (Eine Guldenmünze wog genau 1 Loth - man konnte also selbst zuhause vorwiegen).

    Die Muster hatten den Briefen außen per Bindfaden beigeschnürt zu werden. Briefe wurden nicht offen angeliefert, sondern waren vom Absender zu verschließen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wow! 24x für Bayern bis Koblenz, Transit Preussen für 28x und Franko für die NL mit 24x bei 1 3/8 Loth. Sieht man wahrlich nicht häufig. Vlt. kann der liebe Karl noch mehr dazu schreiben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wow!

    Da kann ich mich nur anschließen!! Im Jahr 1837 sieht man einen schweren Brief komplett bezahlt nicht oft. Und das auch noch von Schweinfurt bis Rotterdam. Einen 2. Brief zu finden dürfte sehr lange dauern.
    In Preußen lag der Brief im 3. Gewicht (1-1½ Loth) und kostete doppeltes Porto. In Bayern müßte er auch im 3. Gewicht gewesen sein. Niederlande weiß ich nicht.
    Wo wurde der Brief an Preußen übergeben?

    viele Grüße
    Dieter

  • wie oben beschrieben fuhr die bayer. Postkutsche bis Koblenz.

    Ja, stimmt. Hatte ich jetzt nicht bedacht. Bei 24xr wurden also 30 - 36 Meilen angesetzt.
    Wie jetzt die 25 Meilen Koblenz - Emmerich gerechnet wurden weiß ich nicht. 20 - 30 Meilen kosteten im 3. Gewicht 10 Sgr.
    Habe ich einen Fehler in meinen Rechnungen?

  • Lieber Dieter,

    ich meine, dass die Transitsätze fixiert waren im PV Bayern - Preussen vom 1.4.1835. Aber mit Kater auf Wampe ist das schwer zu beweisen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Karl hat den ganz sicher. Warten wir auf seine Erklärung, er wohnt ja nur im Allgäu, also bei uns um die Ecke. 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    der Frankobrief aus Schweinfurt gelangte mit dem direkten Paketschluss Würzburg-Emmerich nach Preußen. Über Arnhem gelangte er in die Niederlande. In Arnhem wurde rückseitig der Eingangsstempel Duitsch-Grensk te Arnhem und auf der Vorderseite Franco tout gestempelt.
    Das bayerische Porto setzt sich zusammen aus 4 Kr. Inlandsporto und 8 Kr. Transit bis Coblenz, ergibt 12 Kr. x 2 (3. Gew.-St.) = 24 Kr.
    Der preußische Transit wurde auf 28 Kr. = 8 Sgr. (4 Sgr. x 2), vorderseitig als Weiterfranko, festgesetzt. In den Niederlanden betrug das Porto gem. dem Tarif von 1826 bei 60-100 km 20 Cent. In der 3. Gewichtsstufe somit 40 Cent. Umgerechnet waren dies 6 3/4 Sgr. = 24 Kr. Vorderseitig als Weiterfranko wurden jedoch nur 6 1/4 Sgr. Dies entsprach den zunächst angeschriebenen 22 Kr.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    danke sehr - so schreibt der Kenner. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Glückwunsch zu dem Brief an einen berühmten Empfänger, den Fabrikanten Wilhelm Sattler, den Produzenten des ersten synthetischen grünen Farbstoffs nach dem Herstellungsort als "Schweinfurther Grün" bezeichnet und in der Philatelie zusätzlich bekannt als Adressat des nach ihm benannten "Sattler-Briefs".

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch (15. November 2024 um 11:06)

  • Hallo Sammlerfreunde,
    Brief aus Paris nach Schweinfurt vom 4.1.1841 mit Vermerk:
    "echantillons et couleurs sans valeur"
    Im Brief eingeklebt fünf beschriftete und gefaltete Papierbriefchen mit Farbpulver als Inhalt.
    Gruß
    bayernjäger