Vorläufer der Overland Mail durch die Syro-Irakische Wüste

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    Hatte mir die letzten Wochen über viele Gedanken über die Struktur des Vorläufer Teils meines Exponates gemacht und nun mal folgende Struktur festgelegt wobei ich die Routen auch alle belegen kann, meist sogar in beiden Richtungen. Nur von der 1. Euphrats (Chesney) Expedition fehlt mir noch ein Beleg, diese Route ging aber über die gleiche Route wie die 2. Euphrats (Chesney) Expedition.

    Als Hinweis, bei der kommenden Briefmarkenbörse in Würzburg am 4. Mai 2025 plane ich zusammen mit Andreas pappnase eine kleine Werbeausstellung mit ca. 14 Rahmen wo Mitglieder des Vereins einen Querschnitt der im Verein gepflegten Gebiete zeigen können. Ich habe vor da unter anderem die Vorläufer zu zeigen…, und wenn Platz vorhanden ist, auch einiges andere.

    Der Postverkehr durch die syrisch-irakische Wüste ist bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt, doch handelte es sich anfangs keineswegs um ein organisiertes Postsystem. Die organisierte kommerzielle Post durch die syrisch-irakische Wüste begann in den 1760er Jahren mit der Gründung der East India Company und deren Büro in Basra, als vor allem europäische Länder nach Möglichkeiten suchten, Post an ihre Kolonien in Indien und umgekehrt zu schicken.

    Im Laufe der Jahre wurden drei Hauptrouten verwendet, wobei jedoch häufig unterschiedliche Namen für dieselbe Route verwendet wurden.

    Diese sind:

    Euphrat-Route (Basra - Aleppo). Wird meist im Transit für die Post von Europa nach Indien und umgekehrt verwendet.
    Auch genannt: Britische Desert Route
    Ebenso verwendet für Briefe der 1. und 2. Euphrat-Expedition 1836-1837 (auch Chesney-Expedition genannt)

    Desert Route (Aleppo - Bagdad)
    Auch genannt
    Die Postroute der Kalifen

    (Beirut) Damaskus-Baghdad Post Route (Auch verwendet bei der Umleitung der Euphrat-Route über Baghdad)
    Auch genannt.
    (British) Camel (Dromedar) Route

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    Heute war ein nettes Briefchen im Auktionsangebot wo och nicht widerstehen konnte...

    Österreichische Lloyd-Agentur in Aleppo 1857c (19. Juni): Umschlag von „Theodor Lattas K.K. Oberleutnant im Erzherzog. Leopold 53. Infanterieregiment' in Verona über Aleppo an Omer Pascha in Bagdad, im Transit gestempelt mit deutlichem, seltenem „AGENZIA DEL LLOYD AUSTRIACO / ALEPPO“-Sonnenschliff-Handstempel (Müller 2024b = 750 Punkte / Tranmer Abb. 2) in Blau, daneben handschriftlicher „Aleppo 19 Giugno / l'Agente N. Nau“-Versandschein (Rowe unbekannt). Ein höchst interessanter Brief über den Lloyd P.O. in Aleppo auf dem Weg durch die Wüste nach Bagdad.

    Der Adressat Omer Pascha (1806-1871) war ein osmanischer Feldmarschall und Gouverneur. Geboren als Mihajlo Latas, ein ethnischer Serbe und orthodoxer Christ in Janja Gora, damals Teil der kroatischen Militärgrenze des Österreichischen Reiches. Wie sein Vater diente er zunächst als österreichischer Soldat. Im Jahr 1823 floh er ins osmanische Bosnien und konvertierte zum Islam; anschließend trat er in die osmanische Armee ein, wo er schnell aufstieg. Er war Kommandant im Krimkrieg 1853-1856, wo er die Russen bei Silistra besiegte, Bukarest zurückeroberte und die Donaufürstentümer besetzte. Er errang auch bemerkenswerte Siege bei Oltenița und Eupatoria und nahm an der Belagerung von Sewastopol teil. Als Befehlshaber zeichnete sich Omer Pascha vor allem durch seine hervorragenden strategischen Fähigkeiten aus. In den Jahren 1857-59 war er Gouverneur von Bagdad. Der Absender Theodor Lattas war vermutlich ein Verwandter von Omer Pascha, der in Österreich geblieben ist und dort in der Armee Karriere gemacht hat.