Vorläufer der Overland Mail durch die Syro-Irakische Wüste

  • Ich habe nun mal die ersten Entwürfe meiner Vorläufer Blätter erstellt..., da ist siccher noch nicht alles so wie es mal später bleiben wird, insbesondere die Titel werden noch angepasst..., aber zeigen wollte ich die schon mal..., diese Belege wachsen halt nicht wie Äpfel vn den Bäumen ;(

  • Hallo Rainer,

    ich kann zwar nicht viel zu entsprechenden, ja, Seiten eines Exponats sagen, da ich noch nicht allzu viele gesehen habe. Was ich allerdings gelesen habe, gibt es verschiedene Meinungen, ob man pro Seite einen, oder mehrere Briefe zeigt. Und mir scheint, das eine Mehrheit für mehrere Briefe zu sein scheint, und, das denke ich entscheidender ist, dass auch (viele?) Juroren dieser Meinung sind.

    Egal. Ich finde Deine Seiten mit einem Brief besser. Ich kann mich auf den gezeigten Brief besser konzentrieren, als wenn dort noch einer wäre. Auch sind dadurch die Seiten nicht so voll, bis vollgequetsch. Sehr schön finde ich auf der ersten gezeigten Seite, die Karte, auf der man einen guten Eindruck von der im Text angesprochenen Route bekommt. Ich finde es sowieso besser die Belege mit solchen Abbildungen, und da gibt es viel mehr Möglichkeiten, was man vielleicht einfügen könnte, aufzulockern, als eine "stupide" Abfolge von Belegen zu sehen. Das langweilt mich sehr schnell. Aber das ist meine persönliche Meinung und irgendwo auch Geschmacksfrage. Daher liebäugel ich für ein evtl. Exponat mit der "Social Philately".

    Zu Rarität der Stempel und Belege, und anderen Aspekten, kann ich nichts sagen. Briefe aus diesen Gebieten entsprechen nicht meinen philatelistischen Interessen, daher habe ich auch davon keine Ahnung.

    Dann viel Erfolg mit Deinen Belegen! Und wenn es ein Exponat und fertig wird, wünsche ich Dir damit viel Erfolg! (Ach ja: endlich mal nichts Deutsches;))


    Jürgen

    US German Sea Post

    US Sea Post

    Canal Zone RPO

    Mitglied bei ArGe USA/CANADA und Canal Zone Study Group

    Stampless Cover aus dem 19. Jh. zwischen den USA und Hamburg/Bremen

    "Meine" Website: https://www.some-usa-philatelics.de/

  • Hallo Jürgen,


    bei meinem aktuellen Exonat habe ich auch meisst 2 Briefe (je nach Größe) auf dem Blatt. Es git Juroren die bei nur einem Brief und relativ viel freiem Raum kritisieren dass man scheinbar nicht viel zu zeigen hat.

    Derzeit snd die wenigen Blätter auch dem Umstand des wenig vorhandenen Materials geschuldet, des weiteren versuche ich ja auch die verschiedenen Postrouten die es gab zu dokumentieren, also derzeit nicht unbedingt den frühesten/spätesten bekannten Brief, so sind auch die Blätter/Struktur aufgebaut. Ja nach neuem Material geht es weiter, wird umgebaut etc..., und, dieser Teil wird irgendwann nur ein Teil meines vorhandenen Exponates wo ich dann die Vorläufer einbaue.

  • Wie vorgestern schon in eiem anderen Threat angekündigt wollte ich heute was neues zeigen.


    Gerade meldet mein Kommissar dass dieser Brief nun mir gehört.


    Er belegt nun die frühe Britische Route "Westwards" von Baghdad durch die Syrische Wüste, die Gegenrichtung kann ich schon mit zwei Briefe aus Paris nach Baghdad belegen.


    Es ist ein Brief von 1867 von Bagdad in die Schweiz mit blauen ovalen "JULES WEBER & Co / BAGDAD"-Absender auf der Vorderseite. Dazu die Frankatur von französischen Marke der Wertstufe von 40c und 80c mit, jeweils gestempelt "5082" vom französischen Postamt in Beyrouth gestempelt, dazu der "PD" Stempel sowie der Rundstmepel BEYROUTH / SYRIE" und roter Rahmenstempel "PAQUEBOTS / DE LA / MEDITERRANEE. Rückseitiger Stempel "1307", (3 Dec 67, Durchgangsstempel von Marseille (3 Dec 67), Basel 4.XII 67 sowie Ankunftstempel Zürich 4.XII 67.


    Von dieser Korrespondenz sind einige SEHR wenige Brief u.a. nach Österreich (1864) und der Schweiz (1867) bekannt.


    So langsam wächst die Vorläufer Sammlung...

  • Hallo Rainer,


    Glückwunsch zu dem seltenen und schönen Brief - scheint eine 2. Gewichtsstufe zu sein (über 7,5 bis 15g), wenn ich die französische "2" oben links richtig interpretiere.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Ralph,


    Danke, ich vermute auch die 2. Gewichtstufe bei 120 Centimes Frankatur, die Detals dazu suche ich noch. Auch die Bedeutung des 1307" Stempels der wie ich aus dem Datum vermute in Marseille angebracht wurde.


    Was scheinbar noch keiner erforscht hat ist wie die Frankatur damals auf den Brief gekommen ist. Wurde sie schon vom Absender angebracht und dann erst in Beirut im Französischen Postamt entwertet oder dort angebracht, wie lief dann die Verrechnung mit dem Absender? Wie wurde der Kurier bezahlt??? Fragen über Fragen, scheinbar bin ich der einzige der diese Fragen geklärt haben will..

  • Ich gehe mal davon aus, dass Jules Weber als Forwarding Agent gearbeitet hat. Die Frankreich-Experten wissen das in der Regel.

    Eric

  • Liebe Freunde,


    Forwarding - Agenten arbeiteten entweder im Vorschußverfahren (sie legten vor und berechneten nach gewissen Abständen ihre Auslagen an die Kunden), oder sie hatten zuvor ein Depositum von ihrem Kunden erhalten (ein paar Gulden, ein paar Thaler, ein paar Francs, ein paar Pfund, oder welche Währung auch immer) und bedienten sich aus diesem, bis dieses erschöpft war und forderten für ihre weiteren Dienste dann ein neues Depositum an.


    Waren Marken verfügbar - und war noch dazu das Frankieren günstiger, als das unfreie Versenden, wurden Marken aus dem Depositum gekauft und abgerechnet, jedoch war die Regel, dass Frankobriefe aus fremden Ländern oft gar nicht möglich waren und die Unsicherheit gängig war, dass (teil-)frankierte Briefe oft nicht ankamen, so verschickte man gerne unfrei oder beim Grenzfrankozwang teilfrankiert, je nachdem, was die Postverträge vorsahen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Danke fürdie Informationen. In einem englischsprachigen Forum wurde mir mitgeteilt dass:


    Der Stempel "1307" ist ein Eisenbahn Stempel des Postübergangsbüros Dijon (Bureau de Passe).


    Der Brief wurde mit dem Zug von Marseille nach Dijon transportiert und dann auf einen Zug nach Basel umgeladen wo er der Schweizerischen Post übergeben wurde.

  • Bei David Feldman wird auch ein "recht netter" Vorläufer Brief angeboten. Aus Maurtius, mit einer recht guten Frankatur (welche den Ausrufpreis ausmacht), über Alexandrien, Beirut, dann durch die Wüste und weiter nach Bushire im Iran!!!

  • Kann mir jemand einige Details zu den Stempel auf dem gezeigten Brief, 1826 vom britischen Botschafter in Teheran während seines Besuches in Bushire geschrieben, datiert 1. Mai 1826, Porto 2s 6d und zusätzlich ½ d in Schottland hinzugefügt, Ankunft London 24. Juli 1826 und weitergeleitet nach Banff, Schottland.


    Die Route war von Bushire nach Basrah und dann mit der Desert Post nach Aleppo für den Weitertransport über Konstantinopel nach Europa.


    Kann mich jemand über einige der Poststempel auf dem Umschlag informieren?


    London, 24. Juli 1826, rot



    London, 24. Juli 1826, schwarz



    ½ Postage Due



    T.P. RI Arca?? Stempel



    Banff 575-Milage-Stempel

  • Hallo Rainer,


    den von dir mit London schwarz bezeichneten Stempel vom 24.7. kenne ich in der Art bisher nur von Paris. Dann wäre auch der rote Ovalstempel vom gleichen Tag nicht von Paris. :?:


    Dieter

  • Dieter,


    gute Frage, ich bezog mich mit meinen Bildernamen auf die Briefbeschreibung, gut möglich dass da einiges nicht ganz korrekt ist.

    Ich habe leider auch keine besseren Bilder die ich ggfls manipulieren könnte...., aber jede Info hilft....

  • Hallo Rainer,


    der Laufweg ist entscheidend für die Stempel. Zunächst war der Brief ja nach London adressiert. Dann wurde er nach Banff in Schottland umgeleitet. Daraus reslutiert folgende Reihenfolge der Stempel:

    1. Schwarzer Zweikreisstempel 24 JY 1826 - Datumsstempel des Inland-Office

    2. Roter Ovalstempel - ist zwar schlecht lesbar und nur teilweise abgeschlagen, müsste aber 8 Morning 24 JY 1826 heißen. Es handelt sich hierbei um einen Stempel des Westminster Office.

    3. T.P R1 Arcade - Stempel des Reiceiving Houses in der London Two-Penny-Post

    4. 1/2 - dokumentiert die Additional Halfpenny Wheel Charge, die zwischen Mitte 1813 und 1839 für jeden Brief erhoben wurde, der in Schottland mit einer Postkutsche befördert wurde.

    5. roter Einkreisstempel vom 26.07. stammt aus Edinburgh

    6. Meilenstempel BANFF 573 E gibt die Entfernung von 573 Meilen nach London via Edinburgh an.

    Die Stempel wurden wohl in der Reihenfolge 3., 2., 1., 4., 5. und 6. abgeschlagen, nachdem der Brief in London wieder aufgegeben wurde.

    Ungewöhnlich ist, dass ein britischer Eingangsstempel der Foreign Office zu fehlen scheint.

    Für den Weg nach London wurden 2s6d vom Empfänger fällig. Die Umleitung nach Banff kostete dann noch einmal 1s2 1/2.


    Viele Grüße


    Theo

  • Hallo Theo,


    wo finde ich den schwarzen Stempel (Doppelkreisstempel mit Kreis) vom 24.7.1826 und eventuell andere in der Literatur? Das interessiert mich jetzt doch sehr.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    es gibt ein sehr ausführliches Stempelhandbuch zu Großbritannien. Dieses wurde von Willcocks & Jay unter dem Titel "British County Catalogue" in vier Bänden veröffentlicht, wobei ein Band komplett der Stadt London gewidmet ist. Diese Bücher findet man immer wieder mal günstig antiquarisch, z.B. in britischen Ebay.


    Viele Grüße


    Theo