Seeweg aus / nach MAURITIUS... ein RÄTSEL !

  • Bonjour à tous,


    Französische Kolonie ("isle de France") seit 1715 ist Mauritius von den Briten 1810 besetzt. Ab 1814 wird die Insel Kronkolonie.



    Während langer Zeit ist das Postdienst unsicher gewesen und mit Handelsschiffe verbunden, das sich in Europa von Kap der Gute Hoffnung geht. Zwischen 1848 und 1860 sind vier verschiedene Seewege versucht!


    Ich veröffentliche einen Artikel auf diesem Thema in einigen Monaten, also ein Muster ;)



    1. SEEWEG... durch CEYLON (1848-1852 und 1854-1856)


    1848 beschließen die britischen Mächte, eine Schiffsverbindung mit Ceylon zu finanzieren. Jeden Monat verliess ein Schooner ( Segelschiff ) Port-Louis nach Pointe de Galle : das Ziel bestand darin, sich im Seeweg von Indien (Calcutta / Suez / Europa) der Gesellschaft P&O anzuschließen.




    Ein schooner ( 1838 )


    Portobrief aus Port-Louis (Mauritius) nach Paris


    Abfahrt : 22. August 1850 mit Schooner Briton's Queen, Stempeln Mauritius / GPO + PACKET
    Transit : Pointe de galle, 5. September


    dann Dämpfer der P&O Linie Calcutta / Suez und Alexandrien / Marseille


    Ankunft : Paris , 18. Oktober 1850.
    Postgebühr vom Empfänger bezahlt : 20 décimes (2. Gewichtstuffe).


    Reisedauer: 58 Tage


  • Liebe Freunde,


    so macht Philatelie Spaß - ich danke euch. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Laurent,


    der Brief sieht zwar so aus aber ich bin mir doch ziemlich sicher bei der "Overland" Beförderung.


    Es ist die erste Reise der Propontis unter dem neuen Vertrag.
    Abgang am 13.8.54 Ankunft in Galle am 24.8.
    Von dort mit der Bentinck am 28.8 bis Suez, Ankunft am 17.9.
    Von Alexandria mit der Nubia am 22.9 bis Southampton, Ankunft am 5.10.
    London 6.10.


    In der Regel liefen Briefe, die unbezahlt in Alexandria ankamen, über Southampton.
    Nach dem Vertrag von 1843 und folgende war es egal ob er ums Kap oder über Suez lief.
    Er kostete (in 1854) 1Franc 50Centime.


    Briefe nach Artikel 12, 13 oder 18 mussten immer (kenne keine anderen) durch London laufen.


    Hier mal ein Brief aus Calcutta aus 1855.

  • Hallo kibitz,
    danke für diese Präzisierungen.


    Ab 1.8.1849 (bis 31.12.1856) gab es aus Frankreich 2 Postgebühren:
    1,50 via Le Cap ("voie d'Angleterre sans distinction de parages")
    1,00 via Suez (Abfahrt / Ankunftshafen = Marseille)


    Teilfrancobrief aus Bordeaux (7.11.1855) "via Suez et Ceylon"


    Marseille / Malta mit Dampfer Alhambra, Malta / Alexandrien mit Euxine, Suez / pointe de Galle mit Bombay
    Pointe de Galle / Port-Louis mit schooner Egle : Ankunft 4.01.1856.


    Bezahlt Postgebühr bis Alexandrien vom Absender : 1 franc ("PP")
    Bezahlt Postgebühr Alexandrien / Port-Louis vom Empfänger : 1 schilling 6 pence


  • Hallo zusammen,


    interessant finde ich übrigens bei dem von kibitz in Posting #6 gezeigten Brief den mit dem Balkennummernstempel "39" des GPO in London annullierten - weil fehlerhaft abgeschlagenen - PAID-Stempel. Ich haben einen weiteren Brief aus dem Jahr 1855 von Philadelphia nach Cognac angehangen, bei dem das gleiche Prozedere beobachtet werden kann.


    Viele Grüße,
    nitram

  • Hallo Laurent,


    der Artikel 13 Stempel wurde bei der "Overland Mail" bei Briefen gebraucht die in Mauritius oder auch Indien nicht bis Alexandria bezahlt waren.
    Diese Briefe liefen in der Regel über Southampton und wurden dann an Frankreich verkauft.
    Laut Vertrag gab es einfach nicht mehr Geld, egal ob diese Briefe nun ums Kap oder über Suez liefen.


    Der von mir gezeigte Brief aus Calcutta ist auch "Overland" gelaufen und nicht ums Kap.