12 Kreuzer

  • Hallo Bayernjäger,

    Für mich ein Traumbrief aber nicht wegen der PD´s sondern wegen des philatelistisch beeinflussten Kehrdrucks. :love:   ;)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo liebe Freunde,


    hier ein Brief vom 26.01.1867 aus Fürth mit GMr. 145 über Straßburg - Paris nach Lyon



    ... der hält gleich Einzug in die Mühlradstempelsammlung. ..... :)



    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • ... das glaube ich - der neu angefertigte gM 145, den es nur 1866/67 gab, warum auch immer, auf schönem Auslandsbrief - so ein Stück findet sicher Aufnahme in jeder Sammlung. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ewald,


    ... danke, klar, das du die Briefe kennst .. ;)


    @Dieter - ich habe für die Anderen auch was drin gelassen ... ^^


    Schöne Grüße

    Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Sammlerfreunde,

    diesen Brief habe ich unter einem anderen Thema schon ohne weitere Beschreibung gezeigt. Ich packe ihn nun nochmal hierher, da er eigentlich als 12-Kreuzer-Frankatur hätte laufen können.

    Von Lindau in das 1860 von Italien an Frankreich abgetretene Menton (alpes maritimes) vom 7.2.1863.

    Vermerk auf dem Brief "...transite ... par la Suisse" und "France!"

    Zunächst wurde der Brief wie gewünscht über die Schweiz bis Chur (7.FEB.63) befördert und erheilt den Rahmenstempel PD. Allerdings wurde er von dort nicht direkt über die Schweiz sondern wieder zurück über Strassburg (9.FEVR.63) befördert. Unterwegs erhielt er noch zwei rote Stempel P.D. Der PD-Rahmenstempel wurde getrichen. Weiterer Teilstempel MEDITERRANE ... 11.FEVR.63 und Ankunftstempel MENTON 12.FEVR.63. Vorne unter der Frankatur befindet sich noch eine blaue 12, die evtl. ein Weiterfranko angeben soll.

    Ich hatte wegen des Briefes schon mit bayern klassisch Kontakt aufgenommen. Er meinte ein Transit über die Schweiz wäre grundsätzlich möglich gewesen. Unterlagen über diese Möglichkeit hat er aber leider nicht.

    Für den Transport direkt über Frankreich hätten 12 xr genügt. Hier sind aber 18 xr frankiert. Evtl. wollte der Absender mit den zusätzlichen 6 Kreuzern den Transit durch die Schweiz frankieren.

    Da auch mir jegliches Vergleichsmaterial über einen offenen Transit BY-Schweiz-Frankreich fehlt, zeige ich den Brief hier. Vielleicht kann jemand weiterhelfen?

    Gruß

    bayernjäger


  • Hallo Udo,


    evtl. ein geplanter Brief über den Mont Cenis. Möglich aber erst Ende der 1860er-Jahre nach dem Tunnelbau. Müsste man aber nochmal genau nachlesen.


    Vielleicht ein Grund weswegen der Brief von Chur wieder zurück nach Straßburg lief, ist ja ein gewaltiger Umweg.


    LG

    Christian

  • Liebe Freunde,


    der Absender hatte 18x verklebt in der Hoffnung, dass die reichen würden. Dabei hat die Aufgabepost Lindau 12x in blau als Weiterfranko für den offenen Transit durch die CH für 6x und weitere 6x für Italien frankiert.

    Oben notierte man "France" und darunter "ne transite pas par la Suisse" = kein Transit durch die Schweiz.

    Bei einer Leitung nach Frankreich direkt hätte man kein Weiterfranko notieren können, weil es das auf Briefen gar nicht gab (PV Bayern-Frankreich vom 1.7.1858, Frankoteilung bis 10g: 4,8x für Bayern, 7,2x für Frankreich bei alleiniger Abrechnung über die internen Briefkarten).

    Der Brief wurde in Lindau in ein Paket nach Chur gepackt, wo er ausgeladen, gestempelt und dann als nicht weiterleitbar erachtet wurde. Er lief wieder nach Bayern zurück (wohl Augsburg) und von dort nach Strasbourg weiter, wo er den Vertragsstempel "Bavière - Strasbourg" erhielt. Die CH erhielt für ihren Weg von Lindau nach Chur und von Chur retour nach Lindau nichts, weil im PV Bayern-Schweiz vom 1.10.1852 Briefe, die die Post falsch geroutet hatte, nicht mit einem Portobetrag belastet werden durfte.

    Der Leitungsversuch über die Schweiz ist aber im Stress der Poststelle von LIndau erklärbar:


    1. Menton in Frankreich an der Cote d´Azur wurde "Mentone" geschrieben - das klingt schon eher italienisch, als französisch.

    2. "Alpes maritimes" war vlt. nur mit Alpen gelesen worden und dafür ist die wunderschöne Schweiz ja weltbekannt. Dass es auch einen Teil der Alpen auf französsichem Gebiet gab und gibt, wußte sicher damals nicht jeder.

    3. "Hotel de Turin" konnte auch gelesen werden als Turin in Italien, wenn man "Hotel" überlas.

    Ein regulärer Brief von Lindau über die CH nach Italien hätte 3x für Bayern, 6x für die CH und 6x für Italien (je 10g) gekostet - dafür reichten 18x locker und eine 18x Taxe nach Frankreich gab es seit dem 1.7.1858 nicht mehr.


    Die Zustände in der Lindauer Post kenne ich aus einem zeitgenössischen Buch eines damaligen Postbediensteten - was er da schildert, schlägt dem Faß den Boden aus. Von daher hat man es in dem herrlichen Lindau gut gemeint, aber nicht richtig gemacht.


    Transite aus dieser Zeit von Bayern über die CH nach Frankreich kenne ich nur handverlesen an Orte am Genfer See ("Lac Leman") et vice versa. In der Vormarkenzeit kenne ich keine Handvoll aus dieser Ecke über die CH nach Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Noch eine kleine Anmerkung: Bis 1860 gehörte Menton zu Sardinien, erst anschließend zu Frankreich. Bis 1848 war es sogar Teil von Monaco. Bis heute fühlt man sich dort eher italienisch als französisch.


    Bei dieser Geschichte verwundert es nicht, dass die Postler eine italienische Destination unterstellten - unabhängig davon, wie chaotisch das bayerische Postamt in Lindau organisiert war. 😀

  • Hallo Sammlerfreunde,

    vielen Dank für eure Mithilfe.

    Ralph, da hast du dir ja nochmal richtig Gedanken über diesen Brief gemacht.

    Das kann so durchaus zutreffen.

    Das Franko von 18 xr macht mir aber immer noch Kopfzerbrechen. Wie du richtig schreibst wären für einen Brief nach Sardinien nur 15 xr erforderlich gewesen. Also auch 3 xr zu viel.

    Was hätte ein Brief im Transit über die Schweiz (falls überhaupt möglich) nach Frankreich gekostet?

    Unterlagen für den offenen schweizer Transit hast du aber nicht gefunden?

    Gruß

    Udo

  • Hallo Udo,


    die 18x können auch in völliger Unkenntnis aufgeklebt worden sein vom Absender, weil er das für treffend erachtete. Ich glaube nicht, dass die Lindauer Post ihm dazu geraten hatte.


    Ich weiß auch nicht, ob er reguläre Briefe über die CH nach Frankreich geben sollte; ohne alle Primärquellen befragt zu haben, habe ich erst mal nichts dazu gefunden.


    Rein thoretisch hätte man bei der Leitung über die CH nach Frankreich 5x (aufgerundet) für Bayern, 6x für den Transit der Schweiz und 7x (abgerundet) für Frankreich frankieren müssen, was ja in toto auch 18x sind. Aber wo ist die postvertragliche Fundstelle?


    Es wird zwar in den Verträgen immer wieder mal von "Einzeltransiten" geschrieben, aber m. M. n. sind nur die der Schweiz über deutsches Gebiet (Baden, Württemberg, Hohenzollern und evtl. noch Bayern) gemeint (die ich bis heute noch nie belegen konnte), bzw. aus diesen deutschen Ländern über gewissen Schweizer Kantone in andere Schweizer Kantone (2 Briefe bekannt, einer bei mir). Viel ist das ja nun gerade nicht ...


    Auf der anderen Seite wird bei den Kriegsumleitungen 1870/71 über Einzeltransite und geschlossene Transite aus und über Bayern via Schweiz nach Frankreich geschrieben; mir ist aber nur ein Brief im Einzeltransit (leider nicht meiner) über die CH nach Frankreich überhaupt bekannt, wenn wir die fehlgerouteten mal hintan stellen (dergleichen habe ich).


    Alles keine so leichte Sache ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.