Wertsendungen im DÖPV

  • Lieber Ulf,


    herzlichen Dank für die genaue Aufschlüsselung. Ich hatte zuerst versucht, dem Thema mithilfe des Hörter zu Leibe zu rücken, bin aber wie fast immer kläglich gescheitert. Man muss sich wirklich die Verträge inkl. Taxpunkte vornehmen, anders geht es nicht.


    Bleibt dennoch die Diskrepanz zwischen der von dir aufgestellten (absolut einleuchtenden) Rechnung und dem, was als Franko auf dem Schein steht. Aber ob wir das aufklären können, wage ich zu bezweifeln.


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Erdinger


    hier wäre der Brief von hohen Interesse. Eventuell findet er sich irgendwann mal an.


    Wie könnte man auf die 10 Gulden 27 Kreuzer kommen?
    Wie schon geschrieben, sind von den 627 Kreuzer 88 Kreuzer Werttaxe abzuziehen. Verbleiben nun 539 Kreuzer.
    Wenn nun ein Begleitbrief doppelt schwer gewesen ist, wäre er mit 21 Kreuzer zu taxieren. Hier sind tatsächlich nicht 18 Kreuzer ( C.M. ) anzuwenden, sondern der reduzierte Wert. Zieht man diesen Wert ( 21 Kreuzer) ab, sind es nur noch 518 Kreuzer. Diese reichen interessanterweise aus, wenn das Gesamt-Gewicht von 148 Pfund herangezogen wurde.
    ( 7/12 Kreuzer * 148 Pfund * 6. PS = 518 Kreuzer)


    Da insgesamt 20 Gulden 54 Kreuzer für die Pakete zu zahlen war, kann davon ausgegangen werden, dass der Betrag nur verdoppelt wurde.
    Ob sich der Postbeamte vermacht hat, oder eventuell beide Teilstrecken mit der 6. PS angegeben wurden, wird für mich erstmal ungelöst bleiben.


    Dies ist die eine mögliche logische Lösung. Ob es noch andere gibt, eher fraglich. Endscheidend ist, dass diese eigentlich falsch ist, da die Pakete einzeln zu berechnen gewesen wären.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde


    am Wochenende gab es in der Bucht einiges interessantes, so wie dieser nette Wertbrief aus Berlin nach Graz.


    Leider läßt sich das Jahr nicht genau eruieren, aber die siegelseitige Notierung von P22 (über 84 bis 88 Meilen) zeigt, dass er der Zeit des DÖPV zuzuordnen ist. Während des NPD wäre es die Progressionsstufe 12 (über 80 bis 90 Meilen).


    Laut Angabe wurden 24 Thaler 15 Sgr. einliegend in dem 2 1/10 Loth schweren Brief versendet. Als Porto wurden 40 Neukreuzer notiert, so dass der Beleg ab 1861 versendet worden sein muß. Das Porto setzt sich aus 30 Neukreuzer (6 Sgr.) Fahrposttaxe + 10 Neukreuzer (2 Sgr.) Werttaxe zusammen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    ich kenne diesen Stempel von 1858 und 1859 von Berlin - aber Spezialisten wissen da sicher mehr, als ich es je könnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo ihr Beiden


    ich habe noch zwei Briefe, jeweils mit solchen Berlin-Stempel - Einer ist definitiv frühsten aus der Zeit des NPD, da dort P12 siegelseitig steht. Ein anderer ist vor 1861, aber da kann ich noch nichts sagen, da auch vor dem hier zu behandeln Datum möglich wäre.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde


    hier ein Wertbrief vom 21.11.1852 aus Dessau An das Kreisamt zu Leipzig.

    Der Brief wog 3 5/8 Loth und Innen befanden sich 21 Neugroschen 3 Pfennige.

    Unten links ist nur vermerkt: Herrschaftlich - darunter Schoch ./. Schoch


    Nun wird es interessant!

    Es sind nur 2 Ngr. Porto notiert worden, was jedoch nur die Hälfte des Gesamtportos ausmacht.

    Normalerweise wären je 1 Sgr. Fahrpostporto + 1 Sgr. Assekuranzgebühr = 2 Sgr. jeweils für Preussen und Sachsen angefallen.

    In Dessau war man höchstwahrscheinlich der Meinung, dass für den preussischen Teil garnichts anfiel.

    So wurde am Ziel oben notiert:

    - 2 Sgr.-Porto ist von dem Herzogl. Kreisgericht zu Dessau zu zahlen Kreisamt Leipzig 26.11.52 Monnuk Casse.

    Der Umschlag kehrte also nach Dessau zurück, wo er am 2.12. präsentiert wurde und man notiert unten Couop (Coupon?) 2 ?? Dessau.

    Siegelseitig sehen wir nur ein Stadtpoststempel von Leipzig und einen Ankunftstempel von Dessau.


    Zum Namen Schoch fällt mir die Gärtnerfamilie Schoch ein, welche in den verschiedenen herzoglichen Gärten tätig war.


    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo,

    Bayern nach Ungarn, müsste 1856 gewesen sein. Die Erklärunf der Taxen, und welche Geldscheine in der Sendung lagen, überlasse ich gerne den bayrischen Spezialisten.



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Der Inhalt:

    Mit 150 Fl Banknoten bay .... währung

    Den Inhalt habe ich nicht richtig verstanden. Anscheinend waren 2 Brüder in eine Auseinandersetzung verwickelt.


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Ulrich


    viel werde ich jetzt nicht beitragen können.

    Der Brief wog 2 Loth und war mit 150 Florin in Banknoten beschwert. Allerdings mußte ich erstmal suchen, ob es überhaupt ein Stuhlgericht gibt - ja gibt es.

    Gelaufen ist er von Passau nach St. Gotthard. Taxiert wurden 8/19 Kreuzer rheinisch. Beachten muß man hier, dass für Österreich im 20 Guldenfuß gerechnet werden muß und dies dann im 24 1/2 Guldenfuß reduziert wird, Allgemein werden 3 Kreuzer C.M. = 3,5 Kreuzer rheinisch gesetzt.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulrich,

    hier das, was ich entziffern konnte:


    Vom Königl bayr. Landgericht Paßau I

    an das

    Kais. Kgl. -Stuhlgericht

    St. Gotthard

    im Eisenburger Comitate

    im Königreich Ungarn


    P.S.

    Mit 150 fl Banknoten

    bay R(ei)chswährung


    [Textfragment]


    mit zur gefälligen Aushändigung

    an Johann Friedrich zu Hals(?)

    mit dem einzusenden, daß

    Engelbert Friedrich das münd-

    liche Ansuchen seinerseits(?)

    gestellt habe, seinem

    Bruder Sohnens Friedrich

    bedeuten zu wollen,

    daß er den noch aushaften-

    den Rest

    bei Vermeidung der

    gerichtlichen Schritte in Kürze

    berichtige.


    St. Gotthard am 13/1 857.

    [Unterschrift]


    Viele Grüße

    Gerd

  • Gerd, vielen herzlichen Dank

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig