• Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:

    Ex-offo-Brief vom fürstbischöflichen Consistorium in Brixen an die Schul-Distrikts-Inspektion in Häselgehr bei Reutte in Tirol vom 25. Oktober 1822. Der Absender war vom Halbfranko befreit. Der Empfänger nicht. Er mußte 1 Gulden 12 Kreuzer C.M. Halbporto bezahlen. Die 4 1/2 oben rechts sind nicht der Botenlohnvermerk für den Lechtaler Boten, sondern es sind 4 1/2 Loth. (10 bis 12 Poststationen bei 4 1/2 Loth = 1 Gulden 12 Kreuzer C.M.). Von Brixen bis Reutte waren 12 Poststationen nach der Post-Karte-Österreich von 1823. Der Botenlohn für den Lechtaler Boten von Reutte nach Häselgehr wurde nicht angeschrieben.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ein ganz feiner Brief - 4 1/2 Loth = 78g, das war schon eine Menge.


    In der Markenzeit betrug der Botenlohn manchmal 2, manchmal 3 Kreuzer rheinisch. Zu dieser Zeit hier kann ich es leider nicht sagen ... Vlt. wurde er auch pauschal abgefunden?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    vielen Dank.

    Auch noch weit in der österreichischen Zeit bekam der Lechtaler Bote seinen Botenlohn in rheinischer Währung. Im Buch "Postbeziehungen Bayern - Österreich des Münchener Briefmarken Clubs e.V." ist z.B. auf Seite 103 ein Brief nach Häselgehr aus dem Jahr 1859 abgebildet, der 2 1/2 Kreuzer rh. Botenlohn für den Lechtaler Boten hat.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,


    stimmt - ich habe das Buch natürlich und da es bei der Briefpost keine Bruchkreuzer gab, war das in diesem Fall so.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein dreifacher gebührenfreier Ex-offo-Brief vom 31.5.1837, von Lavis nach Civezzano.

    Die heute in Italien liegenden Gemeinden Lavis und Civezzano, gehörten zur damaligen Zeit zum Kronland Tirol. Auf dem Brief wurde trotz der Gebührenbefreiung ,für den Absender und Empfänger, das Gewicht von 3/2 Loth notiert (vermutlich zur Journalisierung).

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    folgender Umschlag gehört zum Briefinhalt, welchen ich in der Kategorie (Hilfe bei Schriften und fremden Sprachen) Latein schon gezeigt habe.

    Der Brief wurde am 24 Juni 1841, in Pestino (Pest) aufgegeben und ging an das

    Regio Salis Officio Quinque Ecclesiensi (Königliche Salzamt Fünfkirchen)

    An den Herrn Finanzrat Horvath.

    Siegelseitiger Ankunftstempel Fünfkirchen 13 Juli.

    Der Empfänger war vom Porto befreit.

    Leider weiß ich nicht, wer der Absender war, aber vermutlich war auch dieser gebührenbefreit (Exoffo - Vermerk).

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein doppelter Ex - offo - Brief vom 24.5.1830, von Imst (Tirol) über Nassereith und Mieming nach Innsbruck.

    Der Brief ging vom gebührenbefreiten Kreisamt Imst, an den gebührenpflichtigen Grafen Johann von Trapp, welcher 8 Kreuzer Porto zahlen musste.

    Briefgebühr vom 1.6.1817 - 31.7.1842 = 8 Kreuzer (1Loth) Entfernung 4 bis 6 Posten.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Dieter,

    du hast recht, mir ist gar nicht aufgefallen, dass der Ex-Offo-Vermerk durchgestrichen wurde.

    Weshalb hier der Ex-Offo-Vermerk durchgestrichen, und somit die Gebührenfreiheit aberkannt wurde, ist mir unverständlich.

    Der Absender das K. K. Amt war normalerweise gebührenbefreit, auch wenn der Empfänger, wie in diesen Fall, gebührenpflichtig war.

    Ein Grund der Ablehnung der Gebührenfreiheit könnte eine eventuell eingeschlossene, private Korrespondenz gewesen sein, aber das ist reine Spekulation.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    möglichweise war es auch ein anderer Grund, der vor Ort bekannt war. Laut Wikipedia hatte Imst im Jahr 1869 etwas mehr als 2200 Einwohner. Da werden es im Jahr 1830 noch einige weniger gewesen sein und vermutlich kannte in dieser überschaubaren Bevölkerung jeder den anderen.


    beste Grüße


    Dieter

  • Lieber Franz,


    ich vermute, dass der Grund des Schreibens privater Natur war - eine Behörde musste einer anderen für einen Privaten etwas schreiben, damit war es keine Staatsdienstsache (ex offo), sondern es erwuchs daraus eine Portopflicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Franz,


    im Buch "Vorphilafibel zur k.k.Post von 1722 bis 1850 von Hubert Jungwirth" schreibt Hubert viel zu den Ex-offo Briefen. Z.B. auf Seite 55: Ab 1.7.1817 - Ex-offo-Briefe an gebührenfreie Empfänger: gebührenfrei; Ex-offo-Briefe mit gebührenbefreiendem Inhalt: gebührenfrei; Ex-offo-Briefe an gebührenpflichtigen Empfänger: volles Porto oder volles Franko; Der Empfänger "Graf Johann von Trapp" war ein gebührenpflichtiger Empfänger, somit mußte er das volle Porto bezahlen. Wer das "Ex-offo" durchstrich, kann ich nicht sagen. Kann auch nachträglich gemacht worden sein.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Sammlerfreunde,

    vielen herzlichen Dank für eure Ausführungen:thumbup::thumbup:

    Vielleicht wurde das Ex - Offo einfach nur vom Kreisamt gewohnheitsmäßig notiert und, als der Fehler bemerkt wurde, durchgestrichen.

    Wie Ralph schon schrieb, dürfte es sich um eine private Korrespondenz handeln.

    Was letztendlich der Grund für die Aberkennung der Gebührenfreiheit war, wird sich nicht mehr sicher feststellen lassen.

    PS: Hermann, das von dir genannte Kapitel aus den tollen Werk von Hubert Jungwirth, habe ich mir natürlich durchgelesen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Exoffobrief vom 29.10.1830, von Carlstadt nach Agram.

    Der Brief wurde mit einer roten 4 taxiert. Links oben sehe ich einen roten Strich.

    Der Empfänger war sicher gebührenbefreit, beim Absender weiß ich es nicht.

    Wer musste hier was bezahlen?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Dieter,

    jetzt bin ich etwas verwirrt:/

    Wikipedia schreibt: Die Carlstadt (bis Ende 2005 offiziell Karlstadt) ist ein innenstädtischer Stadtteil Düsseldorfs, der direkt südlich an die Altstadt grenzt und zum Stadtbezirk 1 gehört.

    Carlstadt (Düsseldorf) – Wikipedia

    Bin ich da beim falschen Carlstadt gelandet?:(

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo ihr Lieben,

    das ist weder Bayern noch Preussen, sondern schlicht und ergreifend Österreich. Karlstadt oder Carlstadt oder heute Carlovac liegt in Kroatien nahe bei Agram/Zagreb und deshalb waren für diesen innerösterreichischen (innerkroatischen!) Brief lediglich 4 Kreuzer zu bezahlen.

    LG, Gerald

  • Hallo Gerald,


    das sollte stimmen. Ich habe mir die Taxierung nicht angesehen sondern nur den Stempel. Aus Bayern wären etliche Kreuzer mehr fällig gewesen. Bei nochmaligem Hinsehen scheint der gezeigte Stempel auch nicht zu den Bildern im Feuser zu passen.


    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Gerald,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:

    Vermutlich war der der Absender (Magistrat) gebührenbefreit (Exoffo-Vermerk).

    Weshalb wurde das Porto in rot notiert?

    Liebe Grüße

    Franz