Postvorschuß ab August 1852

  • hierzu folgender Brief aus WARBURG. Am Abend des 4.5.185(?) wurde dieser Vorschuß-Brief nach Paderborn geschickt:

    An
    den Herrn Justiz Rath Wiechmann
    zu
    Paderborn


    Postvorschuß 4 Tlr 13 Sgr.
    A2919
    Portofreie Justiz Sache


    Der Postvorschuß entsprach 133 Sgr, die mit blauem Stift vermerkt wurden. Von der anfallenden Prokura von ½ Sgr/Tlr war man aber nicht befreit. Also wurde die 133 gestrichen und mit blauer Tinte 135½ vermerkt, die vom Empfänger einzuziehen waren.
    Der Justizrat ist vermutlich Ignaz Bernhard Franz Wichmann, von dem im verlinkten Dokument auf Seite 140 die Rede ist.
    https://www.lwl.org/westfaelis…hte/txt/beitrwff-9740.pdf


    Dem Papier nach zu urteilen könnte das Schreiben aus den Jahren 1855-1860 stammen.


    Dieter

  • Hallo zusammen,


    für diesen Postvorschußbrief habe ich kein Thema gefunden. Daher zeige ich ihn hier.

    Vermutlich ein Drucker verlangte vom Magistrat in Rummelsburg 28 Sgr für Drucksachen. Die erhielt er als Postvorschuß. Zu den 28 Sgr kamen 3 Sgr als Porto für über 20 Meilen. Diese 31 Sgr wurden wurden in blau vermerkt. Aber was ist mit der Procura? Hängt die mit der auf der Rückseite vermerkten 3 zusammen?

    Wegen des Stempels befinden wir uns vermutlich im Zeitraum nach 1855.


    Dieter

  • Lieber Dieter


    der Zielort ist heute Miastko und somit keine 10 Meilen von Coeslin entfernt.

    Damit beträgt das ProCura 2 Sgr. + 1 Sgr. Porto = die 3 Sgr.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    vielen Dank für die Info. Ich habe das ehemalige Rummelsburg nicht gefunden, obwohl mir bekannt war, daß es im Osten lag.


    beste Grüße


    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hier ein Vordruck-Brief mit dem damals neumodischen Begriff Nachnahme

    1866 schickte das Coblenzer Tageblatt eine Rechnung an den Herrn Bürgermeister Trarbach in Büchenbeuren (Kr. Zell), das wenige Meilen südöstlich von Trarbach im Hunsrück liegt.

    Der Vorschußbetrag von 1 Thaler 17 Sgr. entspricht den notierten 47 Sgr.

    Dazu kamen 1 Sgr. Porto und 1 Sgr. Procura, in Summe wurden 49 Sgr. notiert.


    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    Einen Vordruck mit dem Wort „Nachnahme“ habe ich bewusst noch nicht von Preußen gesehen. Schönes Stück.:thumbup:

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • liebe Sammlefreunde,

    ich zeige hier einen Auslagenbrief, der am 8.11.1867 von Düsseldorf nach Bonn ging.

    Zwei Besonderheiten zeigt der Beleg:

    1. Auslagenstempel nicht in Rot, sondern Violett

    2. Der Brief ist doppelt schwer

    Portoberechnung:

    durch Postvorschuß zwei Thaler vierundzwanzig Groschen drei Pfg erhalten

    umgerechnet in 64 ¼ Sgr., in Blau ausgeworfen und nach der Portoberechnung wieder gestrichen.

    Entfernung = 7 Meilen = 1 Sgr.

    Gewicht 2 L(oth) = doppelte Briefgebühr = 2 x 1 Sgr. = 2 Sgr.

    Prokuragebühr für 3 Thaler = 3 x ½ Sgr. = 1 ½ Sgr.

    zusammen 3 ½ Sgr. auf die Auslage summiert = 87 ¾ Sgr. in Blau ausgeworfen.


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hier zeige ich gleich noch einen weiteren Postvorschussbrief. Er lief am 1.12.1858 von Bochum nach Herdecke.

    Inhalt ist eine Rechnung von Gebühren an die Königliche Bergamtskasse, die sich im Sportel-Buch von 1858 befand.

    Portoberechnung:

    Entfernung 2 Meilen = 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.,

    Vorschuss 1 Thaler 28 Sgr., umgerechnet in 58 Sgr., in Blau ausgeworfen und nach Portoberechnung wieder gestrichen.

    Prokuragebühr 4 x 1 Sgr. (1 Sgr. je 1/2 Th.) Zusammen 5 Sgr., diese dem Vorschuss hinzugerechnet als 63 Sgr. und in Blau ausgeworfen.



    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    Das ist ein Beleg der Freude macht. :) Den hätte ich bei einem vernünftigen Preis auch genommen.

    Der Postler, der diesen Stempel Ende der 1860er Jahre benutzte, hat in der Regel schöne Abdrücke erzeugt. Ich habe davon 4 in der Sammlung.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Welchen Beleg meinst du Dieter? Den ersten mit dem violetten Auslagenstempel oder den zweiten mit dem Bochum-Stempel?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    der 2. Beleg ist auch nicht schlecht. Herr Frielinghaus in Herdecke hatte den Betrag im Zusammenhang mit einem Steinkohlenfeld zu berappen. Leider konnte ich den Text nicht ganz entziffern.


    Dieter


    PS: Du hattest den 2. Beleg schneller im System als ich meinen Beitrag.

  • Lieber Michael,

    Einen Vordruck mit dem Wort „Nachnahme“ habe ich bewusst noch nicht von Preußen gesehen. Schönes Stück. :thumbup:

    Lieber Michael,

    heute in meiner Sammlung "entdeckt", Vordruck Nachnahme:


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Freunde,


    bei der Gewichtsangabe 7/8 Loth fiele mir spontan die Zeit bis 1850 ein, weil ich Achtel-Lothe bei der Briefpost im DÖPV nicht kenne; aber das beruht nur auf meinem äußerst beschränkten Wissen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    die zeitliche Einordnung könnte passen. Dieses Gerät mit Uhrzeitangabe ohne Tageszeit ist allerdings bis 1859 nachgewiesen. Bei der großen Anzahl von K2 ohne Jahr muß man in Köln allerdings sehr genau hinsehen.


    liebe Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    der folgende Brief weist einige kleine Besonderheiten auf, die mich den "Sofort kaufen"-Button drücken liessen.

    Die teilweise vorgedruckte Adressseite in Kurrent


    Anbei 1 Kiste gez. PE Bad Oeynhausen

    An

    Die Königl. ... Post=Expedition

    in

    Bad Oeynhausen


    P.S.
    Postvorschuß

    ..... 5 Rt. 15 Sgr. - Sp.


    kennzeichnet den Brief als Paketbegleitbrief für eine 13 Pfd. schwere Kiste, mit 165 Sgr. Postvorschuß belastet. Dabei lief die Postsache natürlich portobefreit, hierunter fiel auch das Procura für den Postvorschuß.

    Das Absendersiegel KOENIGLICHES POST-MONTIRUNGS-DEPOT BERLIN verrät dann auch den vermutlichen Inhalt der Kiste, nämlich Uniform(bestandteile) für die Postbeamten.

    Datieren kann man den Brief nicht exakt, aber frühestens ab 1855, da die Post-Expedition nach Münzberg erst in diesem Jahr den Zusatz "Bad" erhielt.



    Gruß

    Michael