Österreich - Bayern im Postverein

  • Lieber Franz,


    nein, ganz allgemein. Meiner Beobachtung nach waren die allermeisten Ex offo - Briefe portofrei befördert worden, aber das wirst du sicher besser wissen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    es kam schon mal zu Ablehnungen der Gebührenfreiheit bei Ex-offo-Briefen.

    Einige Beispiele dafür waren:

    Ex-offo -Briefe an gebührenpflichtige Empfänger (der Empfänger bezahlte das volle Porto ).

    Bei Parteisachen (Amtskorrespondenz die im Interesse einer Partei vorgenommen wurde).

    Es wurde private Post im Brief eingeschlossen.

    Fehlerhafter Ex-offo-Vermerk.

    Ich werde mal meinen Bestand nach Ex-offo-Briefen mit aberkannter Gebührenfreiheit durchforsten.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    danke für deine Aufzählung, aber wir gehen doch konform, dass die Masse der Ex offo - Briefe portofrei belassen wurde, oder täusche ich mich da? Ansonsten hätte man ja auch diese "Franchise" gar nicht erst aufschreiben müssen.

    Ich schaue morgen mal in meinen Beständen nach, ob ich geeignete Beispiele für die ein oder andere Variante finde.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    Hubert Jungwirth hat in seiner Vorphilafibel zu Ex-offo Briefen ein eigenes Kapitel erstellt. U.a. schreibt er: Ab 1.7.1817: Ex-offo-Briefe an gebührenfreie Empfänger: gebührenfrei; Ex-offo-Briefe mit gebührenbefreiendem Inhalt: gebührenfrei; Ex-offo-Briefe an gebührenpflichtigen Empfänger: volles Porto, oder volles Franko.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    vielen Dank - H. J. weiß ja, wovon er schreibt; der Empfänger war ja eine bayer. Behörde, von daher denke ich, wären beide Varianten möglich gewesen, aber ich schaue mal nach, was meine Ex offo - Briefe zeigen, ich meine es gab beides.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    taxierte Ex-offo-Briefe waren bestimmt die Ausnahmen.

    Auf die Schnelle gefunden:

    Ein taxierter Ex-offo-Brief von Linz nach Hohenfurth (Böhmen).

    Ex-offo Vermerk: Portofreyer Justizgegenstand.

    Der gebührenpflichtige Empfänger (löbliche Herrschaft) musste 14 Kreuzer bezahlen.

    Das Porto wurde unüblicher Weise in rot notiert.

    Liebe Grüße

    Franz


  • Lieber Franz,


    danke für das oben angezogene Beispiel - ich habe in meinen Beständen nachgeschaut (also Österreich - Postverein) und dort keinen taxierte Ex offo - Brief gefunden, aber ich habe auch nur eine einstellige Zahl davon, daher ist diese Aussage auf schmaler Basis erfolgt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Franz,


    auch ich habe nur eine einstellige Zahl von Ex Offo-Briefen. Die sind alle nicht taxiert und gingen an andere Behörden.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,

    mein Bestand von circa 10 taxierten Ex-offo -Briefen, ist auch nicht gerade groß.

    Nicht taxierte Ex-offo -Briefe habe ich bestimmt über 40.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    danke für dein Feedback - konnte also, musste aber nicht portofrei sein, so können wir das jetzt verbalisieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    ein Brief der Firma Munsch & Sohn aus Linz wurde am 3.8.186? mit folgender Anschrift auf die Reise gebracht: "Wohlgeboren Herrn Herrn Fürtsch im Zukerbäker Hause mit Briefen der Frau Therese Munsch Schliersee Baiern".

    Der mit 15 Neukreuzern frankierte Brief durfte bis 1 Loth exkl. wiegen und war über 20 Meilen gelaufen - hinten zeigt er außer dem Siegel der Firma Munsch nichts. Offenbar korrespondierte die Firma Munsch, zu der ich im Internetz nicht viel gefunden habe, mit einer Verwandten in Schliersee dahin gehend, dass sie Briefe von Freunden und Verwandten einsammelte und in einem Kuvert an Herrn Furtsch schickte, in dessen Obhut sie sich wohl befand.

    Dergleichen Briefe mit Briefen kenne ich von Österreich ca. ein Dutzend und es wäre schön, mehr darüber zu erfahren bzw. weitere Briefe von/nach dort zu sehen.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Franz,


    das wäre sehr nett - ein paar wenige Briefe von Österreich nach Bayern kenne ich und habe sie bisher glücklicherweise alle kaufen können, aber da schwirren sicher noch etlicher herum ... wer hier nicht mitliest, bekommt sie ja gar nicht aufs Radar ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich eine mit 9x CM frankierten einfachen Brief aus Wien über 20 Meilen unter 1 Loth nach Kitzingen am Main "via Leipzig" vom 6.6.1857. Wer weiß ich nicht, aber wohl noch in Österreich präzisierte einer mit "Baiern" in Rötel das Zielland. 2 Tage später war der Brief am Ziel.

    Heute wären das auf der Autobahn 590 km, damals aber bei der Leitung über Bodenbach und Leipzig fast 1.000 km, das war schon eine tolle Leistung (zumal die Bahn nur bis Schweinfurt lief) - aber er war halt zuvor nicht auf der Kutsche und nur so waren diese für die damalige Zeit atemberaubenden Zustellungen möglich.


    Die Vermerke "via Leipzig", "via Prag", "via Bodenbach" usw. sagten alle das gleiche aus - nicht direkt versenden, sondern von Wien aus über Prag, Bodenbach, Dresden, Leizpig, Plauen und Bamberg nach Bayern zu instradieren.

  • Liebe Freunde,


    obwohl die DÖPV-Taxen als moderat galten bei weiten Teilen der Bevölkerung, war ihre Höhe bei einigen verhasst und sie suchten nach Möglichkeiten, die "teuren" Tarife zu umgehen.

    Selten sind solche Briefe schon und einen Beweis für die 2. Denkart kann ich zeigen aus Salzburg vom 12.2.1862. Die Firma Kasseroller (ich hätte fast lauthals lachen müssen bei dem Namen) sandte einen Brief an ihren Kunden in Nürnberg, doch 15 Neukreuzer (10,5 rheinische Kreuzer paritätisch) wollte man dafür nicht investieren. Auch ein Gang über die nahe Grenze zu Bayern sah man als kontraproduktiv an, wiewohl ein solcher Brief dann nur 6 Kr. rheinisch als innerbayerischer Brief über 12 Meilen gekostet hätte.

    Nein, wenn schon sparen, dann aber richtig - also schmuggelte man den Brief nach Nürnberg, wo ihn, wohl eine Firma Röser in Nürnberg, mit 1 Kr. als Ortsbrief frankierte und der Firma Sussner, einer Bleistiftfabrik, zukommen ließ. Die Postauf- und Abgabe erfolgte am 17.2.1862, also satte 5 Tage später, aber eilig war es wohl nicht.

    Briefe grenznaher Orte im DÖPV wurden gerne mal über dieselbe geschleppt, wenn man sich dadurch etwas Geld sparen konnte - ein vergleichbares Stück kenne ich nicht ...

  • ... danke dir!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • :thumbup::thumbup::thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)