Ein kleiner Auszug aus den Akten des Bayerischen Ministeriums
Sachsen - Italien Korrespondenz 1842
Bericht von Goeb 26. 1. 1842
In den Verhandlungen, welche im Jahre 1835 wegen einer Regulierung der Postverhältnisse mit der k. sächsischen Postverwaltung stattgefunden haben, kam auch der Transit der sächsisch - italienischen Korrespondenz durch Bayern zur Sprache, wurde aber von der sächs. Postverwaltung auf den Grund des bestehenden Vertrages mit der österreichischen Postverwaltung, in welchem die Leitung über die österreichischen Posten gegenseitig zugesichert sey, abgelehnt.
In einer Note vom 12. Nov. v.J. hat das k. sächs. OPA. gegenwärtig die Absicht zu erkennen gegeben, bei der österr. Oberpostbehörde den Antrag zu stellen, die Korrespondenz zwischen Sachsen und Tirol und Italien über Augsburg zu versenden. Die unterfertigte Stelle sieht ... sich geneigt, die Beförderung dieser geschlossenen Briefpakete gegen die nämlichen Bedingungen zu übernehmen, welche in dem Übereinkommen vom 30. 11. 1834 § 36 für die Briefpakete aus Ost.- und Westpreussen nach Tirol und Italien stipuliert sind, nämlich
a ) 12 kr. rhein. pro Loth bayr. brutto für den einfachen Brief
b ) 4 kr. rhein für Drucksachen.
In einer zweiten Note vom 15. d. M. hat das k. sächs. OPA die Eröffnung gemacht, dass die österreichische Hofpostverwaltung sich bereit erklärt habe, zur Einführung der gedachten Transitpakete über Bayern die Hand zu bieten, vorausgesetzt, dass mit Beibehaltung des gegenwärtigen, auf die fraglichen Briefe lastenden österreichischen Zutaxe und resp. Transitportos die an Bayern zu zahlende Transitgebühr von der k. sächs. Postkasse allein übernommen werde.
4. 8. 1842 ...EKM. die Anzeige zu erstatten, dass ... die Leitung der sächs. Korrespondenz im Transit durch Bayern mit dem 1. Sept. 1842 beginnen und durch geschlossene Pakete zwischen Dresden, Leipzig und Hof, Innsbruck- Verona und Mailand befördert werde.
6. 2. 1843 Gesuch Sachsens auf Ermässigung des bayerischen Transitportos auf 8 kr. wird abgelehnt, weil dann Preussen auch komme und der Ertrag für den sächsischen Transit jetzt höchstens 1000 fl. jährlich ausmache, dafür aber die Arbeit für das Postamt Hof um so höher werde.