Bayern - Canada

  • Guten Morgen zusammen,
    folgendes Briefpaar bereitet mir Interpretationsschwierigkeiten:


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    Der obere Beleg, gerade aus prominenter Quelle erworben, stammt vom 23.5.1876, also aus der Vor-UPU-Zeit Canadas,
    das erst zum 1.6.78 diesem beitrat (hier gibt es verschiedene Daten in verschiedenen Quellen).
    Er hätte 40 Pfennig gekostet (B-Tarif für die überseeischen Länder) und war damit unterfrankiert, daher T-Stempel.
    Die 25 neben der Marke deute ich als das fehlende Porto: 25 Centimes = 20 Pfg.. Schwieriger wird es mit den beiden
    anderen Zahlen. Die 8 links könnte die Umrechnung des Gesamtportos in Dollar sein: Parität 5:1 : 40 Pfg. gleich 8 cents.
    Aber was bedeutet die gestempelte 16 ?? Rückseitige Stempel: London kleiner Einkreis in rot, AK-Stempel Hamilton.
    Schwieriger wird's beim zweiten Beleg. Er datiert vom 20.11.1876, also ebenfalls vor UPU, kein Nachporto.
    Rückseitige Stempel: Doppel-Ringstempel New York "paid all", AK-Stempel Hamilton. Durchgeschlüpft ? Ich denke nicht,
    weil ich einen dritten Beleg kenne, der dem ersten gleicht: gleicher Absender, gleicher Empfänger, ebenfalls vom Sommer
    1876, gleiche Frankatur, ohne Nachporto.
    Könnte es mit den Leitwegen zusammenhängen ?
    1. per steamer via Cöln-Ostende
    2. via Bremen
    3. per Prussian Closed Mail
    Auf eine befriedigende Antwort hofft und schönes Wochenende wünscht

    weite Welle

    Einmal editiert, zuletzt von weite Welle ()

  • Liebe Kollegen,
    dass hier gar nichts kommt, wundert mich doch sehr. Kann vielleicht jemand wenigstens etwas dazu sagen, wie die drei
    beschriebenen Briefe nach Canada kamen (Leitweg, evtl. sogar das Schiff) ?
    Leider gibt das Attest von Herrn Sem überhaupt nichts her, auch nicht zu den verschiedenen Zahlen auf dem ersten Beleg.
    Immer noch in hoffnungsvoller Erwartung verharrt die

    weite Welle

  • Hallo Franz,


    bis 1875 hätte ich eine Quelle - aber so? Ich fürchte, das ist eine harte Nuß ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, ob 1875 oder 76. Insofern wäre Deine Quelle sicher ergiebig.


    Gute Nacht


    Franz

    weite Welle

  • Hallo Franz,


    wenn die Verschiffungen zu fixen Daten über die Jahre beibehalten wären (was ich nicht weiß), kann ich mal schauen. Aber erst morgen, heute ist Champions - League.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Franz,


    ich habe es versucht - meine Quellen geben leider gar nichts für 1876 her.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,
    danke für den Versuch. Mehr als die Route würde mich allerdings die Taxierung und vor allem die Diskrepanz
    beider Belege interessieren. Aber ich sehe schon, Deine Bemerkung mit der "harten Nuß" scheint sich zu
    bestätigen. Na, vielleicht findet sich noch ein Kenner der kanadischen Postverhältnisse.
    Beste Grüße
    Franz

    weite Welle

  • Hallo in die Runde,


    ein schöner und seltener Brief. :):)


    Was wurde denn an dem Brief repariert?

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Bavariahunter!!! ^^


    Awesome piece. Just before Modern Canada (july 1st 1867) Canada West is the province of Ontario today. :thumbup:


    Best regards


    Sylvain

  • Hallo Sammlerfreunde,


    es gibt ja einige dieser Briefe der Fa. C. Grohe / Ludwigshafen a.Rh. an J.W. Goering in Hamilton / Canada aus den 1860er und -70er Jahren, nur kommt man da mit den z.T. sehr unterschiedlichen Austaxierungen schwer klar. Ich sehe den DÖPV-Anteil mit 6 Kr = 2 Sgr in blau, die abgestrichen wurden. Danach wurden 12 Pence angeschrieben, die aus 6 Pence britischer Inlandsgebühr, dem DÖPV Anteil von 2 Sgr = ??? Pence, der Seepostgebühr ??? Pence und den canadischen Inlandgebühr ??? Pence/Cents bestehen müssten,oder ?. Diese 12 Pence Gesamtporto müssten dann jedenfalls in die vom Empfänger zu bezahlenden 28 canadischen Cents umgerechnet worden sein.


    Der Inhalt des Briefes ist weniger interessant, im Wesentlichen geschäftlicher Art. Es geht um die Lieferung von mehreren Fässern Selterswasser und von Zigarren sowie die dazu gehörigen Rechnungen. Was allerdings sehr interessant ist, ist folgende Bemerkung: Inzwischen hatte ich abermals das Vergnügen, ebenfalls per Montreal Ocean Steam-Ship Company via Montreal und Hamilton, da die Segelschiffe die Fahrten eingestellt, an Ihre werthe Adresse zu verladen MG No. 436/42 - 7 Kisten Cigarren Flor Casao I Cigarren # 1869. Ob damit gemeint war, dass die Zeit der Segelschiffe als Handelsschiffe vorbei gewesen ist ? Die Fa. C. Grohe war selbst Schiffahrtsgeselschaft, allerdings nur auf dem Rhein unterwegs.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Allo Tim,


    Rate was in Cents from July 1st 1859 and for the period it was 12 1/2 cents to Great britain and if via NewYork 15 cents. So for the incoming at double rate?? I do not know.


    Sylvain

  • Hallo Pälzer,

    über das Thema der "Göring-Briefe" gibt es eine ausführliche Veröffentlichung von Dieter W. Kuehner

    im Rundbrief Nr. 100 (1996) des Sammlerkreises Altbayern. Kühner, der von den ca. 100 Briefen dieser

    Korrespondenz die Hälfte besessen hat, beschreibt darin 15 Briefe mit genauer Aufschlüsselung der Taxen und Laufwege. Falls Interesse besteht, kann ich die 10 Seiten gerne einscannen und hier einstellen.

    Dazu hier einer der wenigen Belege aus der Pfennigzeit mit Teilfrankatur.

  • Hallo wW,


    das wäre natürlich ganz prima, man kommt ja ohne anscheinend nicht so richtig weiter. In der Zwischenzeit werde ich mal sehen, ob ich den in Deinem post erläuterten Additional-PV des NDP mit den USA finde. Der scheint ja bis zum UPU, d.h. auch noch 1871 Relevanz gehabt zu haben. Sehr schöner wW-Beleg mit Porto-Spezialbehandlung ! 8o


    + Gruß

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Dieter,


    Indeed but there was a lot of port of entry, New York City, Portland Main, Halifax, Quebec City, Montreal for example and afterward via train. That is an interesting period with his own complexities.


    Sylvain

  • Hallo wW,


    das ist ja sagenhaft ! Werde mich dann gleich mal einarbeiten, so macht das definitiv Freude. Vielen herzlichen Dank an Dich für die Mühen, auch an den Autor für die Verwendungszusage. Das ist wirklich ganz toll von Euch.


    Beste Grüße !

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis