Württembergische Fahrpost aus der Postablage
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#28 wurde aktualisiert
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Postscheine aus Gmünd für Geldsendungen an die Oberamtspflege in Gaildorf, benutzt bei der Postablage Eschach, da GMÜND das vorgesetze Postamt war soweit ok.
Trotzdem bisher so noch nicht gesehen, warum der Postablage Stempel nicht gesetz wurde kann ich nur so rklären, dass der Schein beim vorgesetzen Postamt ausgestellt wurde, und der sehr korrekte Herr Schwarz als Aufgabeort die Postablage gesetzt hat.
Weitere Erklärungsversuche herzlichst willkommen.
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Hallo Ulrich,
da hast du mal wieder 2 interessante Scheine aufgetrieben.
Eine andere Erklärung als deine wüßte ich nicht. Vielleicht jemand anderes im Forum?
beste Grüße
Dieter
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#6 wurde aktualisert
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Ein Brief ging am 08. Februar 1876 per Bote von Göggingen OA GMÜND nach Schechingen OA AALEN.
Göggingen bat um Bekanntmachung einer Versteigerung, soweit ich das lesen kann.
Am 12. Februar meldete Schechingen Vollzug, und forderte 1 Mark 50 Pfennig Gebühr für die Bekanntmachung.
"Den Empfang der Bekanntmachungsgebühr mit 1 Mk 50 Pf. Amtsdiener Groß"
Der Brief wurde in die Postablage Schechingen gelegt, Postablage von Hohenstadt.
Der Brief wurde entnommen, und dann in Möglingen, nicht wie zu erwarten in Hohenstadt, gestempelt.
In Möglingen hat man dann wohl den entscheidenden Fehler gemacht und GÖPPINGEN gelesen.
Am 13. Februar war der Brief dann in Göppingen, dort wurde er dann nach GÖGGINGEN über GMÜND Bahnhof speditiert.
Damit hat der Nachnahmebrief über 70 km mehr zurückgelegt als die direkte Entfernung der beiden Orte.
Bezahlen muste der Empfänger aber nur die Gebühr bis 2 Meilen:
- 10 Pfennig bis 2 Meilen
- 10 Pfennig Postvorschussgebühr
- 10 Pfennig Zuschlag für unfrankiert
Fahrpostbelege aus der Postablage, die Pfennigzeit betreffend, sind schon relativ rar.
Geschuldet der Tatsache dass die Postablagen zum 01. JUNI 1876 aufgelöst wurden.
Einen Zweiten Beleg der derart fehlgeleitet wurde kenne ich bis jetzt auch nicht aus der Kreuzerzeit.
Sollte jemand die Texte transkripieren wollen - herzlichst willkommen!
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Hallo Ulrich,
wie muß ich mir die Postablage vorstellen? Wie einen Briefkasten, in dem der Postablage-Stempel deponiert war?
viele Grüße
Dieter
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Hallo Dieter,
so würde ich mir das vorstellen wollen, Bilder habe ich keine.
In der Dienstanweisung für Landpostboten aus 1862 steht folgendes: Bei der Begehung der Orte hat der Bote die Brieflade zu leeren und auf den darin befindlichen Briefen den Ort der Aufgabe und zwar auf der Siegelseite mit Bleistift zu vermerken. Am 16.05.1867 wurden per Verfügung die Stempel in ovaler Form eingeführt.
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Hallo Ulrich,
hier noch der Text:
Verehrlichem Schultheißenamt
Schechingen
wird hiermit ersucht, Nachstehendes
dort öffentlich bekannt machen zu
lassen:
Am Donnerstag dem 10. d. M.
wird in der Verlassenschaftssache
der Georg Morgenblo... Wittwe in
Göggingen von Vormittags 10 Uhr
an zum Verkauf gebracht:
1. Paar zweijährige Stiere,
1. Paar ditto geringere,
2. Kühe, 2. Kälbchen,
1. Hammel u. 1. Kalb,
1. Pferd trächtige Stute,
ca. 100. Se. (=Säcke?) Dinkel
6. Se. Roggen, 50. Se. Haber,
6. Se. Gerste, und 10. Se. Weitzen
ca. 50. Zentner Heu u. behend
60. Centner Stroh.
Hirzu werden Liebhaber in die
Wohnung der Erblasserin eingeladen.
Die Bekanntmachung wolle beurkundet,
und die Gebühr hirfür auf der Post
nachgenommen werden.
Hochachtungsvoll
Göggingen den 8. Febr. 1876.
Schultheißenamt
Bühl....
[links]
Die vollzogene Bekantmachung
des nebigen Vieh u Fahrnißver=
kaufs, sowohl hier im Hauptorte
als in den sämtl. Parzellen
beurkundet
mit dem Anfügen daß die
Bekantmachungsgebühr 1 Mk 50 Pfg
beträgt, welche durch Postnachnahme
erhoben würde.
Schechingen d. 12 Febr 1876.
Schultheißenamt
Seiboldt
Den Empfang der Bekant=
machungsgebühr mit 1 Mk. 50 Pfg
F. Amtsdiener
Groß.
Viele Grüße nach Bempflingen
Gerd
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.... vlt. Hammel statt "Hummel" ....
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Ja richtig, sonst wäre ja ein Strich drüber
Danke Ralph, bessere ich aus ...
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Hallo Gerd,
vielen herzlichen Dank!
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Liebe Sammlerfreunde,
lt. Württemberg Handbuch der Kreuzerzeit aus dem Jahr Jahr 1975 wurden innerhalb von Württemberg der Postanweisungsdienst am 1.2.1867 eingeführt. Ab 1.1.1868 für Postanweisungen in Mitgliedsstaaten des DÖPV. Der Vorläufer, die baaren Einzahlungen waren innerhalb von Württemberg daher bis 31.1.1867 möglich. In Mitgliedsstaaten des DÖPV bis 31.12.1867. Mitte des Jahres 1867 wurden in Württemberg die ovalen Postablagestempel eingeführt. Hierzu folgender Beleg: Altes Formular "Einzahlungsschein für die Bareinzahlung" verwendet in der Postablage Unterlenningen am 24. Juni 1867 für eine Postanweisung nach Reutlingen. Eingezahlt wurden 12 Gulden. Der Absender bezahlte dafür 6 Kreuzer. Es wurden 3 Kreuzer zuviel kassiert. Bis 25 Gulden kosteten 3 Kreuzer und bis 100 Gulden 6 Kreuzer.
Liebe Grüße,
Hermann
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Liebe Sammlerfreunde,
zum vorigen Beleg als Ergänzung ein Postschein für eine Postanweisung über 84 Gulden 55 Kreuzer nach Gmünd (Schwäbisch Gmünd) von der Postablage Röhlingen vom 1. Mai 1870. Der Absender bezahlte 9 Kreuzer.
Liebe Grüße,
Hermann
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Hallo Hermann,
sehr schöne Belege, Postanweisungen aus der Postablage kann man immer wieder einmal finden, Einzahlungsschein dagegen aus der Postablage sind deutlich seltener.
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Hallo Ulrich,
vielen Dank.
Liebe Sammlerfreunde, hierzu ein Begleitbrief für ein Nachnahmepaket 4 Pfund schwer gegen 11 Gulden 22 Kreuzer Nachnahme mit Stempel "HERRENALB POSTABLAGE LOFFENAU" Aufgabestempel HERRENALB 29.7.1872 und Klebezettel von Herrenalb. Die Sendung ging nach Bermersbach bei Gernsbach in Baden (von Württemberg in den DÖPV). Siegelseitig Stempel von Forbach in Baden vom 30. Juli 1872. In Forbach wurde erst am 1. August 1871 eine Postexpedition eröffnet.
Liebe Grüße,
Hermann
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Liebe Sammlerfreunde,
noch einen Beleg hätte ich von Württemberg in den DÖPV: Nachnahmebrief als "Portopflichtige Dienstsache" von Denkingen (Aufgabestempel: SPAICHINGEN POSTABLAGE DENKINGEN), sowie Zweizeiler SPAICHINGEN 9. JUNI 1874. Der Nachnahmebetrag war 21 Kreuzer. Dazu kam das Porto von 14 Kreuzer. Der Empfänger, das großherzogl. badische Notariat in Meersburg bezahlte 37 Kreuzer, somit kam in Meersburg noch ein Ortsbestellgeld von 2 Kreuzer hinzu. Siegelseitig Datumbrückenstempel von Spaichingen und badische Stempel von Emmendingen und Meersburg.
Liebe Grüße,
Hermann