Bezeichnung von Taxierungen

  • Liebe Freunde,


    die Beschreibung des letzten Briefes bereitet offenbach nicht nur mir Probleme, denn bisher sind alle Experten an den Taxen gescheitert, aber das macht ihn nur noch interessanter für mich.


    Heute zeige ich einen, den mir der liebe Heiner Zinoni vermachte: Basel 19.1.1840 nach Rosenheim (hinten blank). 2x für Basel, 4x Transit für Baden/Württemberg ergabe 6x, die in Augsburg in Auslage genommen wurden. Dazu 10x für Bayern von der Grenze WÜ - Bayern bis Rosenheim = 16x total.



    Ich nehme diesen Brief zum Anlass um eine Begriffklärungsfrage auf den Tisch zu bringen. Wirsehen zwei verschiedene Methoden mit den Gebührenadditionen umzugehen. In der Schweiz wird gerne der Gebührenbetrag nicht genannt, sondern nur die Addition angeschrieben. Hier fehlen z.B. die Züricher 6 kr
    In Bayern dagegen werden die tatsächlichen Gebührenbeträge angeschrieben und dann die Addition vollzogen oder auch nicht.
    Ich meine nun, wir sollten diesen beiden Verfahren unterschiedliche Namen geben, damit die Sammler nicht durcheinander kommen:
    Die schweizer Methode z.B .
    "verdeckte Addition" die eigentlichen Gebührensätze sind verdeckt.
    bayerische und taxissche Methode: "offene addition" die Gebührensätze stehen da und werden am Schluss addiert
    Was meint ihr dazu?

  • Lieber Achim,


    ich kann mich deinem Vorschlag gerne anschließen - das macht Sinn und ich werde es ab sofort in meine Beschreibungen auch so aufnehmen. Vlt. können wir diese Termini dann ein wenig zu popularisieren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Es ist nicht eine dumme Idee es unterschiedlich zu nennen, aber ob "verdeckt Addition" gut ist denke ich nicht. Dei Addition ist ja nicht gerade verdeckt. Und die andere ist nicht offener als die anderen.


    Die unterschied liegt wohl eher in die "Bäume". Es ist entweder "Faktorenbäume" oder "Summenbäume". Ob diese Begriffe gut als Name für den Verfahren gut sind weiss ich ja auch nicht. Denke dass diejenige mit Deutsch als Muttersprache dass besser beurteilen können.
    Also: man macht Faktorenbäume wo die Faktoren ersichtlich sind, und man macht Summenbäume wo man die Summen vermerken.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    Faktoren ist nicht so glücklich - damit wurde multipliziert, nicht addiert.


    Aber weitere Vorschläge sind erbeten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • mmmhhhh - weiß nicht, klingt alles ein bisserl zu kompliziert.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    da das Thema mit "Schweiz-Bayern" eigentlich nichts direkt zu tun hat, habe ich mir erlaubt, es hierhin auszulagern. So besteht die Chance, diese Diskussion später wiederzufinden.


    --> Falls jemand damit nicht einverstanden ist oder einen besseren Titelvorschlag hat: einfach eine kurze PN an mich


    Zum Thema selber:
    "direkt" und "indirekt" erklärt sich nicht selber, da wäre offen/verdeckt schon besser.
    Warum nicht den mathematischen Begriff "Summe" für die sogen. Schweizer Methode wählen?


    Gruß
    Michael

  • liebe Sammlerfreunde,

    bei folgenden Briefen habe ich Probleme bei der Taxierungsart, sind es Franko- oder Portobriefe.

    Normalerweise wurde in Preußen das Franko in Rot und das Porto in Blau ausgeworfen.

    Zusätzlich wurde auf Frankobriefen der Vermerk franko, frei oder ähnliches angegeben.

    Bei diesen beiden Briefen aus den 1830er Jahren ist die Gebühr zwar in Rot (Franko), aber kein Franko-Vermerk vorhanden. Übersehe ich was? Sind es nun Franko- oder Portobriefe?


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin


    kein Franco-Vermerk und große Zahlen mittig notiert sind (fast) immer Portobeträge. Die blauen Notierungen kamen m. W, erst 1850 mit dem DÖPV auf.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Erwin,


    Ulf hat Recht - zumindest seit den 1820er Jahren (vlt. auch schon davor) hat Preussen national und international i. d. R. mit roter Tinte seine Notationen vermerkt. Kein Franko-Vermerk bedeutete auch, dass der Absender nichts bezahlt hatte. Fändest du eine Ausnahme, wäre das toll!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • lieber Ulf, lieber Ralph,

    ihr habt Recht; ohne Frankovermerk ist es ein Portobrief.

    Ich kann dann hier noch so einen zeigen.

    Es handelt sich um einen

    doppelt schweren Brief (1 3/8 Loth) = 2-faches Porto

    mit 27 Meilen in der 7. Entfernungsstufe (20 - 30 Meilen) = 5 Sgr.

    zusammen 2 x 5 Sgr. = 10 Sgr. in Rot ausgeworfen.

    Anscheinend hat man versucht, den Brief portofrei zu versenden. Links unten kann ich den Franchisevermerk nicht entziffern. Auch die Adresse ist mir nicht lesbar. Wer hilft?


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... unten links "Gedr. S."

    Liebe Grüsse vom Ralph



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