Würzburg Bahnhof - Wer kann die Stempelscans übereinanderlegen?

  • Hallo liebe Stempelfreunde,

    ich benötige ja immer 3 gleiche Abschläge in der gleichen "Stempelqualität" lt. kilke und nachdem ich diese nicht habe möchte ich diesen Weg versuchen:

    Wer kann mir bitte die beiden Ausschnitte (Buchstabe HN) übereinanderlegen um zu klären, ob es ein und derselbe Stempel ist? Nach dem Briefdatum stammen beide vom 3.3.1869.

    Würde mich sehr über Eure Hilfe freuen.

    Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    ich denke, es handelt sich um das gleiche Gerät. Das erste H von Bahnhof ist bei beiden Bildern oben rechts verkürzt. Der Querstrich des H ist beim dunklen Bild vorhanden, aber nur schwach abgeschlagen.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo zusammen,
    Hallo Ulf,
    meine Hochachtung vor Deiner Meisterleistung. Ich bin schon froh, wenn ich ohne Hilfe der Enkel meinen Rechner selbständig an- und ausschalten kann ohne irgendetwas zu löschen.

    Grüße aus Frankfurt
    hasselbert

  • Hallo Luitpold

    Bild 2 habe ich rot eingefärbt und Bild 1 darüber. Es ist das gleiche Gerät.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf


    Lieber Ulf,

    ganz herzlichen Dank für Deine freundliche Hilfe und hervorragende Arbeit.

    Ganz bescheiden möchte ich nochmal "anklopfen": das wäre für mein leidiges Stempelthema ein Durchbruch:

    Sind auch die beiden Stempel identisch oder doch zwei unterschiedliche? Oder geht das Übereinanderlegen nicht wegen der verschiedenen Scans?

    Noch so eine Baustelle ist: der Doppelkreisstempel wurde zum Einkreisstempel. Neuanfertigung oder hat man an den Doppelringstempel den Ausenring entfernt?

    Aber bevor ich zuviel verlange, vielleicht doch erstmal die Bitte bei diesen beiden Stempeln, ob Du das auch noch übereinanderlegen kannst.

    Dankbarer Gruß von Luitpold

  • Lieber Luitpold

    bitte stelle mal alle Stempel einzeln und möglichst in gleicher Auflösung ein.
    Zwar wird von Gimp schon versucht, neu zu skalieren, aber leider nicht zufriedenstellend, so dass sich schon leichte Unterschiede ergeben. Wenn dann noch Verschmierungen vorhanden sind, kommen die nächsten Schwierigkeiten dazu.

    Ein kleiner Tip meinerseits
    Am bestens ist es kleinere Stempel, oder welche mit engen Elementen, schon mit 600 DPI zu scannen. Damit lassen sich bessere Ergebnisse erzielen.
    Beispielsweise würde mich schon interessieren, ob auch "BAHNH." steckbar war oder doch feststehend.

    Zum Problemfall Einkreisstempel - Doppelkreisstempel:
    Ich denke, dass im Laufe der Zeit beide Kreise "verschmolzen" sind, zu mindestens ist mir dies hin und wieder so aufgefallen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Luitpold,

    ich scanne aus Prinzip mit mindestens 800 dpi. Zu große Bilder kann man später immer noch mit einem Bildbearbeitungs-Programm verkleinern. Mit dem freien Programm xnview geht das z.B. sehr einfach, da es mit Funktionen nicht so überladen ist wie z.B. Photoshop.

    beste Grüße

    Dieter

  • bitte stelle mal alle Stempel einzeln und möglichst in gleicher Auflösung ein. Zum Problemfall Einkreisstempel - Doppelkreisstempel:
    Ich denke, dass im Laufe der Zeit beide Kreise "verschmolzen" sind, zu mindestens ist mir dies hin und wieder so aufgefallen.

    Mit freundlichem Sammlergruss
    Ulf

    Lieber Ulf,

    mache ich gerne. Wird noch etwas dauern, aber das wäre einfach klasse, wenn dieses kleine Rätsel gelöst werden könnte.

    Zum "Verschmelzen"*: da habe ich meine Zweifel, denn die Stempel sehen einfach anders aus. Hier auf die Schnelle bereits vorhandene Scans wo das meiner Meinung deutlich sichtbar ist. Der Ausenring ist einfach stärker bei den Stempeln im März 1869, danach kamen dann die Einkreisstempel (zumindest nach den vorliegenden Stempelnachweise).

    Bis demnächst, beste Grüße von Luitpold

    * hier wäre die Frage, wie stand es um die Reinigung der Stempel? Trocknete z.B. die Stempelschwärze so schnell ein, dass das im Laufe des Tages zu diesen Verdickungen führte, keine Zeit zum ständigen Säubern war? Tja, das wird wohl immer ungeklärt bleiben.

  • Lieber Luitpold

    bitte stelle mal alle Stempel einzeln und möglichst in gleicher Auflösung ein.

    Lieber Ulf,

    das habe ich gemacht und jetzt kommt viel Arbeit :D

    1. Frage: sind die Doppelkreisstempel aus der Frühzeit gleich denen aus der Spätzeit (1869)?

    2. Frage: sind die Doppelkreisstempel eng Bahnh. gleich den Einkreisstempel eng Bahnh.?

    3. Frage: sind die Doppelkreisstempel weit Bahnh. gleich Einkreisstempel weit Bahnh.

    Zusatzfrage wäre, wenn's nicht zuviel wird, was passierte mit dem Doppelkreisstempel vom 3.3.1869?

    Bei den großen Scans fällt auf, dass oft die Stempelfarbe die Stempelelemente Ziffern, Kreis usw. ziemlich fett abdrucken lies, was wie ich gerade sah gab es auch Verfettungen auf dem Briefpapier, bzw. Doppelabdruck zur Folge hatte. Anderseits zuwenig Schwarz, dann gab es "Ausfälle" - siehe Markenscan Nr. 15.
    Im übrigen ist es nicht einfach, klare Stempelabdrucke zu finden. Irgendwas passt immer nicht.

    Die Stempel sind nur gescannt, nicht gedreht!

    Hoffentlich kannst Du zaubern, wie schon des öfteren. Und keine Eile - das Rätsel ist schon 40 Jahre alt, da kommt es auf ein paar Tage nicht an. Ein herzliches Dankeschön vorab.

    Einen schönen Abend wünscht Luitpold


    PS weitere Scans kommen im 2. Teil

  • PS weitere Scans kommen im 2. Teil

    Hier wäre der Doppelkreis eng Bahnh. mit dem Einkreis eng Bahnh. schön zu vergleichen.

    Bei dem letzten Scan ist beim Hochladen irgendwie der Stempel verkleinert worden? Jedenfalls ist das der Doppelkreisstempel zu vergleichen mit dem Einkreis jeweils weit - geht das so ?(

  • Lieber Luitpold

    ich habe die Scans der Reihe nach von 01 bis 10 nummeriert.
    Dabei kam folgendes heraus:
    Scan01 und Scan04 - dort ist das Gerät m.E. identisch. Soweit nicht passend, habe ich es nicht dargestellt.

    Die wahrscheinlich interessanten Fragen sind hier:
    Scan08 über Scan05
    Scan08 über Scan09
    Scan08 über Scan10


    Wenn du noch weitere Übereinanlegungen haben möchtest, dann bitte die Nummern angeben.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Guten Abend lieber Ulf,

    also GIMP habe ich leider nie so recht verstanden, deshalb vielen, vielen Dank für Deine Mühewaltung!

    Verzeihe aber ich stehe etwas auf der Leitung:

    1. Frage: sind die Doppelkreisstempel aus der Frühzeit gleich denen aus der Spätzeit (1869)?
    = Nein, also es gibt 2 verschiedene Doppelkreisstempel mit Bahnh. eng.

    2. Frage: sind die Doppelkreisstempel eng Bahnh. gleich den Einkreisstempel eng Bahnh.?
    = Nein - es gibt hier keine Übereinstimmung?

    3. Frage: sind die Doppelkreisstempel weit Bahnh. gleich Einkreisstempel weit Bahnh.
    = ja, soweit ich sehe stimmen die Buchstaben überein, der Kreis passt in etwa auch, wurde also 1 Ring entfernt (hier müsste exakt gemessen werden - Durchmesser)?

    Neue Frage: 6 + 7 - keine Übereinstimmung der Stempel Doppelkreis eng Bahnh. - Einkreis eng. Bahnh.

    Nun, wenn Du mir bitte das noch bestätigen bzw. berichtigen könntest. Ich habe bereits mit unserem Schriftführer Dietmar wegen einem Artikel im ARGE Bayern Klassisch RB geschrieben. Sollte dies mal realisiert werden darf ich doch Deine Scans verwenden (mit Angabe Deines Namens, damit wir alles richtig machen - Copyright!)?

    Das wäre ein Meilenstein für dieses klitzekleine Problemchen und eine Verbesserung der einzigen schriftlichen Übersicht über die Poststempel Würzburgs 1867 - 1869.

    Liebe Grüße von Luitpold

  • Lieber Luitpold

    ich komme erst am Sonntag dazu.

    Ein Tip habe ich noch:
    Für eine Stempel-Aufstellung sind mehr als nur diese paar zu vergleichen.
    Dabei sind Früh- und Spätdaten wichtig - Veränderungen im Stempelleben usw.
    Ein Hilfsmittel ist dann, besonders gute Abschläge nach Typen auf Folie zu drucken und diese kann "mitgenommen" werden. So habe ich bspw. sofort die Möglichkeit, einen Stempel zu bestimmen.

    Ich verbleibe erstmal

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • uch hier Lieber Luitpold


    Neue Frage: 6 + 7 - keine Übereinstimmung der Stempel Doppelkreis eng Bahnh. - Einkreis eng. Bahnh.


    Schaue dir mal beide Stempelabschläge an. Es fällt auf, dass sowohl das "Ü" als auch das "U" sich unterscheiden. Beim EK sind diese breiter als beim DK-Gerät.

    Bei den Scan 01 bis 03 - schaue dir mal "BAHNH" - Scan 01 + 04 sind eindeutig identisch - Scan 02 sind die Lettern nicht so hoch - bei 04 fehlt hinten der Punkt.

    Hier noch 10 +11 - auch hier sieht man den Unterschied.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf


  • Hier noch 10 +11 - auch hier sieht man den Unterschied.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Lieber Ulf,

    nochmals vielen Dank - auch noch am Sonntag für mich gearbeitet!

    Dann darf ich festhalten:

    Von der Type Doppelkreis Bahnh. eng gibt es 2 Varianten - Buchstaben hoch, Buchstaben niedrig

    Bei dem Doppelkreis Bahn. weit - nur 1 Variante

    Bei dem Einkreis Bahnh. weit - der lezte Scan von Dir - zeigt deutlich einen verkleinerten Kreisumfang zum Doppelkreisstempel Bahnh. weit (nach meiner Messung 24 mm - statt Doppelkreis 25 mm) und andere Buchstaben. Also 2 verschiede Stempel.

    Wenn noch kilke dies auch so sieht, dann können wir eine neue Übersichts-Tabelle erstellen.

    Selbstverständlich bin ich auf der Suche nach weiteren Stempeln, aber die "Datenlage" ist doch eindeutig in dem kurzen Verwendungs-Zeitraum von 2 Jahren, wenn man die lange Verwendungszeit des Würzburger Zweikreisstempels mit Zierstücken (auch OPA-Stempel genannt) von 1848 - 1867 bedenkt (wo es keine Unterschiede des Types gibt!).

    Mit besten Dank + Grüßen
    Luitpold

  • Lieber Luitpold


    Selbstverständlich bin ich auf der Suche nach weiteren Stempeln, aber die "Datenlage" ist doch eindeutig in dem kurzen Verwendungs-Zeitraum von 2 Jahren, wenn man die lange Verwendungszeit des Würzburger Zweikreisstempels mit Zierstücken (auch OPA-Stempel genannt) von 1848 - 1867 bedenkt (wo es keine Unterschiede des Types gibt!).


    Dies möchte ich nicht so stehen lassen. Ich erinnerte mich, dass ich mich schon einmal mit dem Thema auseinander gesetzt habe und suchte... und natürlich habe ich edliches gefunden.

    Im Anhang siehst du 5 verschiedene Geräte! Die beiden auf der linken Seite, da bin ich mir momentan nicht sicher, zumal auch da eine erhebliche Differenz im Verwendungszeitraum besteht und der frühe Abschlag nicht vollständig ist.
    Also auch hier gibt es noch eine Baustelle und hier ist nur zu empfehlen, möglichst viele Abschläge zu vergleichen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Ulf,

    eigentlich wollte ich "augenfällige Unterschiede" schreiben. Ich meine damit, wie bei dem Zweikreis von Augsburg, wo der Innenkreis wegfiel oder bei Zweikreis Regensburg wo die Zierstücke fehlen. Dass im Laufe der Zeit es einmal einen Ersatz der Stempel gab und es auch mehrere Stempel geben musste ist für mich eigenlich klar. Denn welche Hauptbriefpostexpedition konnte es sich leisten bei Beschädigung des Stempels ohne diesen dazustehen?
    Deshalb ist es ohne Deine hervorragenden Vergleiche sehr schwer Unterschiede zu erkennen (fallen einfach nichts in's Auge, wie bei den Stempeln mit Zusatz Bahnh.
    Aber eine über Würzburg hinaus gehende Betrachtung der Stempelveränderungen, also das Einfügen von Postamtsbezeichnungen - Bahnhof, Stadt, römisch oder arabisch geschriebene Ziffern, die bei allen Hauptbriefpostexpeditionen (oder Postämter am Sitze eines Oberpostamtes) zu beobachten sind (und später bei allen größeren Orten eingeführt wurden), würde generell der "Forschung der bayrischen Postgeschichte" helfen. Bisher werden die Stempel nur lokal aufgelistet. Welche Beziehungen gab es z.B. zwischen den einzelnen Oberpostämtern, zumal die Leiter dieser Behörden oftmals von einem zum andern Oberpostamt wechselten? So wie es aussieht, durfte jedes Oberpostamt da frei entscheiden welche Stempel in welcher Gesataltung sie verwendet, sonst hätte man ja eine einheitliche "Stempellandschaft" und nicht diese Vielfalt.

    Mit besten Grüßen
    Luitpold

  • Lieber Luitpold,

    da könnte man dann gleich noch die Frage anschließen, warum es in Württemberg auffällig ähnliche (bis hin zu den Zierelementen) kleine Zweikreis-Stempel wie bei den Postexpeditionen an den Oberpostämtern in Bayern gab. Und warum auch der Einkreiser in München mit Stunde in Klammern (1865-70) württembergischen Zeitgenossen sehr ähnlich sieht. Oder warum die bayerischen Fingerhutstempel denen von Preußen ziemlich ähnlich sind. Warum die Sondertypen von Blieskastel (1859/60) und Petershausen (1868/70) geradezu "Thurn und Taxis" schreien. Und und und …

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Luitpold,

    da könnte man dann gleich noch die Frage anschließen, ... warum auch der Einkreiser in München mit Stunde in Klammern (1865-70) ..... Warum die Sondertypen von Blieskastel (1859/60) und Petershausen (1868/70) geradezu "Thurn und Taxis" schreien. Und und und …

    Viele Grüße aus Erding!

    Lieber Erdinger,

    soll das heißen - völlig aussichtslos und uninteressant?

    Zumindest bei dem Münchner-Einkreiser fand ich eine Spur nach Österreich! Auch dort gibt es diesen Typ.

    Und wenn wir bei Helbig nachlesen ist es doch möglich, dass die Stempelschneider ihren Absatzmarkt nicht nur auf Bayern beschränkten oder Stempeltypen aus anderen Ländern hier verwendet wurden bzw. "abgekupfert wurden* - auch Nachahmung" (ich bin mir nicht sicher, aber es könnten Versuche gewesen sein, weil die Verwendungszeit nicht immer, aber oftmals kurz war).

    Oder, wenn ich schon den Fachmann dran habe, gab es betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten. Z.B. in Nürnberg wurde die Expedition IV (Lauferthor-Platz) auch so benannt zur Unterscheidung von der Stadtpost. Deshalb ist es doch logisch, dass auch im Poststempel "Nürnberg IV" steht - oder? Ich rätsle aber noch, ob das dem Postkunden irgendeinen Vorteil brachte. Aber auch darüber . .. völlig uninteressant - nachzudenken ?(

    Aber es gibt den Spruch "Die Gedanken sind frei" (auch wenn's ganz anders gemeint war)

    Viele Grüße von Luitpold

    * Zitat aus einer Fürther Zeitung 1870: " Briefmarkenablagen in verschiedenen
    Stadttheilen zu errichten nach Württemberger geschäftsmäßiger Art, die
    im Verkehrswesen überhaupt mustergiltig Nachahmung verdient."

    2 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (27. September 2016 um 13:49)