Schweiz - Österreich

  • Liebe Freunde,


    in der Bucht bekommt man manchmal interessante Briefe, die eher langweilig scheinen.


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    Geschrieben wurde er im schweizerischen Vevey am 6.5.1823 (innen datiert) und war gerichtet an J. J. Voith in Steyr Österreich, wie viele Tausend anderer Briefe auch. Hier ersparte man sich aber die Schweizer Postgebühren von Fischer und Zürich, in dem man ihn über die Grenzen nach Lindau brachte, wo man ihn am 12.5.1823 als Teilfrankobrief zur Post gab. Hierfür waren 14 Kr. rheinisch zu berappen, die siegelseitig notiert wurden.


    Ob er über Passau oder Salzburg ausgewechselt wurde, kann man an der Gebühr erkennen, denn 14 Kr. reichten für einen einfachen Brief über 36 bis 42 Meilen. Von Lindau aus war Salzburg 33,5 Meilen entfernt, Passau aber 40,2 Meilen. Leider hat man es nicht immer so leicht bei der Berechnung und Erkennung des Laufweges.


    Ab der Ö - Grenze kostete er weitere 10 Kr. CM.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Ein sehr interessanter Brief die einige Fragen offen lässt :)


    Von Lindau gibt es viele Weitervermittelten Briefe. Und somit ist Briefe aus Lindau immer ein Studium wert. :P :P :P


    Zu den Grenzübergang in Ost, finde ich Salzburg als viel wahrscheinlicher als Passau. Passau halte ich für sehr Unwahrscheinlich. Eher halte ich Braunau als wahrscheinliche Grenzübergang.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    danke für dein Statement.


    Kannst du mal ausrechnen, ob Lindau - Braunau über 36 Meilen waren. Mir ist es hier nicht möglich. :(


    Dann wissen wir, wie man ihn in Lindau kartierte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Lindau-Braunau sollte 35 Meilen sein. Denke es passt. :)
    Alle mir bekannte Aufstellungen zeigt die Route durch Braunau. Die Strecke in Bayern lief von München genau wo die Bundesstrasse 12 ist.
    Schärding gab es auch als Möglichkeit, war aber eine grosse Umweg.


    (Ich habe auch einen der über Braunau lief, kostet 14 Kreuzer)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    dann wird er über Braunau gelaufen sein. Danke fürs Nachrechnen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    der anhängende Brief aus Olten vom 6.11.1811 nach Steyr ist mir nicht ganz klar.
    Der Absender bezahlte 18 Kr., wovon 14 Kr. Weiterfranko an Schaffhausen gingen. Jetzt stellt sich die Frage, wie lief der Brief weiter. Nachdem Baden die Post zum 1.8.1811 in eigener Regie übernahm, ist es fraglich ob der Brief über Baden nach Bayern lief. Mit Baden schloss Schaffhausen erst 1813 einen Postvertrag.
    Die zweite Möglichkeit wäre über Zürich gewesen. Schaffhausen vergütete auf jeden Fall ein Weiterfranko von 10 Kr.
    Nach dem Postvertrag Österreich von Bayern 1808 erhielt Bayern von Österreich eine Transitvergütung von 14 Kr. In Österreich wurde das Gesamtporto auf 26 Kr. Einlösescheine (W.W.) festgesetzt. Dies waren 2 fl. 10 Bankozettel.
    Vielleicht kann ein Forumsmitglied weiterhelfen.


    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball


    Ein sehr interessanter Brief.


    Vielleicht gibt es bei Schäfer die Antwort? Seite 348 zeigt er einen Brief aus Genf der nach Steyr lief, auch in 1811.
    Also lief der Brief über Schaffhausen mit Thurn und Taxis nach Lindau.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    leider macht Schäfer auch keinerlei Aussage zum Beförderungweg.
    Dieser Brief ähnelt dem von Schäfer. Er wurde am 19.11.1813 geschrieben. Auf der Rückseite trägt er den Auslagestempel von Schffhausen. Darin wurde das Weiterfranko vermerkt, das der fremden Postverwaltung von Schaffhausen zu vergüten war.
    Nachdem zu dieser Zeit der Postvertrag zwischen Schaffhausen und Baden bereits abgeschlossen war, nehme ich an, dass dieser Brief über Baden nach Bayern lief. Obwohl der Brief fr. Innspruck gestellt war, dürfte er Innsbruck nie gesehen haben. Die Taxierung in Österreich entspricht exakt dem vorigen Brief, jedoch ohne die Umrechnung in Bankozettel, da die Umtasuchzeit nur bis zum 31.1.1812 ging.


    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball


    Deine Briefe verwöhnen uns :)


    Es stimmt wohl dass Schäfer es hier nicht ausdrücklich erwähnt, aber im Textteile oben wird diese Route mehrmals erwähnt (also nicht bei die Briefbeschreibungen), und dass die Route über Rheineck der "bevorzugten" war.
    Ab wann es sich geändert hat, weiss ich nicht.


    Sicher bin ich auch nicht - ich habe es nur so verstanden.
    Eine Klarheit wäre erwünscht ;)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Winterthur vom 3. Februar 1816 mit Aufgabestempel "AUSLAGE VON WINTERTHUR" und Vermerk "fco Innsbruck", das heißt, der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe das Franko bis Innsbruck (Österreich). Siegelseitig 12 Kreuzer = 6 Kr.rh. für den Kanton Zürich und 6 Kr.rh. für den Kanton St. Gallen. für was die 16 Kr.rh. sind, kann ich nicht sagen. In Österreich fielen 16 Kr.C.M. für den Empfänger in Bozen (Österreich) an.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo zusammen.
    Ich sehe es so, das die 16/12 ist Innen-österreichischer Tarif: 16x Porto für Auslandsbriefe und 12x Transit Gebühr. Von Schweiz wird diese Brief mit Paketschuss geschickt...die frage ist was zahlt der Absender?
    Vielleicht hat noch jemand ein weitere Vorschlag.
    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Aarau (Schweiz Kanton Argau) vom 30. Januar 1815, bei der Briefaufgabe Franko Lindau (handschriftlich "fr. Lindau", Königreich Bayern) bezahlt /siegelseitig "3" in Tinte vermerkt, sowie "12", diese wieder gestrichen und "8" in Rötel vermerkt. An Porto wurden "12" Kr.rh. bis Hohenems vermerkt. Dazu kamen 2 Kr.rh. Botengebühr von Hohenems nach Dornbirn (beide Orte Österreich) dazu. Gesamt zahlte der Empfänger 14 Kr.rh. Porto.
    Zu den beiden Frankobeträgen auf der Siegelseite müssen sich die Experten äußern.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,



    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Genf (Schweiz) vom 1. November 1811, mit Vermerk
    "Franko Innsbruck" (Tirol, zu dieser Zeit zu Bayern), nach Steyr
    (Österreich). Der Brief lief über Schaffhausen, Schweiz. Siegel-
    seitig Einzeiler "SCHAFFHAUSEN". Zu den Taxierungen müssen
    sich die Experten äußern.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Abend Hermann,
    0 Expertise nur ein kleine Versuch.. :) - bis Österreichische Grenze

    Zwangsfrankatur 6dec bis Innsbruck die Rückseitig aber in 28 Genfer sols notiert und die Vorne oben links in 20x umgerechnet sind.
    Die Postverbindung von Genf nach Schaffhausen gab es schon lange (auch Reichs + Vorderösterreichische Post gab es hier).
    Notiert sind 7 Genfer sols = 10x für T&T.


    Ein herrliche Brief!
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,


    herzlichen Dank.
    Habe von Adriana dankensweise den Hinweis bekommen,
    daß der Brief mit Beschreibung im Schäfer Band VII.
    (Anfänge bis 1854) abgebildet ist.


    Hierzu die Beschreibung, siehe Bild:



    Die Beschreibung der österreichen Taxe finde ich jedoch abenteuerlich,
    ist doch mit dem Regulativ vom 15.3.1811 folgendes festgelegt worden:
    Umstellung von Bankozetteln auf Einlösungsscheine 5 Gulden Bankozetteln
    = 1 Gulden Einlösungsscheine :
    26 Einlösungsscheine entsprechen 2 Gulden 10 Kreuzer Bankozettel, wie vermerkt;



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Vivis = Vevey (Kanton Waadt - Schweiz) vom 4. November 1806, der nach Lindau
    (Kgr. Bayern) gebracht und dort als Teilfrankobrief nach Steyr (Österreich) aufgegeben wurde.
    Am 15. November kam er beim Empfänger an. In Lindau wurden 12 Kr.rh. bis zur bayerisch
    österr. Grenze bezahlt. In Österreich fiel ein Porto von 24 Kreuzer C.M. an.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    lese ich da Chur, welches gestrichen wurde?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Teilfrankobrief aus Bern vom 9.6.1848 via Zürich (10.6.) nach Gröden in Tirol (Post Klausen am 13.6.) an die Firma Purger. Der Absender notierte "Franco Grenze" und bezahlte, hinten zu sehen, 6 Kr. für Bern und 6 Kr. Transit für Zürich. Ab 1816 hatten dergleichen Briefe bis zur österr. Eingangsgrenze frankiert zu sein, da Österreich mit fremdem Porto belastete Briefe nicht annahme.


    Über 30 Meilen ab der Grenze bei Bregenz setzte Österreich 12 Kr. Conventionsmünze vorne an, die Purger bezahlen musste.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Werter Ralph und Alle hier im Forum!
    Dein letzter Brief Hier hat mich ermutigt meinen gleichen Brief hier zu zeigen. Könnte ein Bruder von Deinem sein. Weiters zeige ich noch einen der aber keine schweizer Gebührenvermerke hat , blos den Österreichische Vermerk von 12 Kr.CM. Wurde sicher vergessen anzuschreiben,bezahlt wurde er sicher da Österreich nur Grenzfranco Briefe weiterleitet.
    Enschuldigt aber ich habe Hier noch 1 Bieff angehängt von Frankreich nach Gröden. einer davon ein Mini Brief mit schönen Inhalt. Bei diesen Briefen ist die Gebühr mit 32 Kreuzer
    für den Empfänger belastet obwohl der Von Paris und ein anderer den ich nicht angehängt habe von Strassbourg kommt.Hier die Frage? spielt hier die Entfernung keine Rolle bei der Paketverrechnung.
    Bitte wenn es gewünscht die 2 Frankreichbriefe in das entsprechende Thread einfügen. Vielen Dank!!!
    Die schweizer Briefe hatte ich noch nicht in die Sammlung aufgenommen.
    Bitte um einen Kommentar Der Sammler hier Im Forum
    Viele Grüße aus dem heißen Südtirol: Planke