Schweiz - Italien

  • + 1 !

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Werte Sammlerfreunde


    Anbei ein Brief von CHUR nach Mailand (Königreich Lombardo-Venetien innerhalb des Kaisertums Österreich).



    26A (26A3) 40 Rp. lebhaftgrünlicholiv auf Faltbrief von „CHUR n.M./31 MAI 55“ (AW-Gruppe 96) nach Mailand (Königreich Lombardo-Venetien innerhalb des Kaisertums Österreich), wo der Brief am 2. Juni 1855 ankam. 40 Rp. Taxe gemäss Tarifperiode vom 1.11.1852 – 31.8.1868 für einen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 15 g) aus dem 1. Schweizer Rayon (bis 10 Meilen = bis 75 km bis zum Grenztaxpunkt) in den 2. Österreichischen Rayon (über 10 bis 20 Meilen oder > 75 bis 150 km) gemäss Postübereinkunft mit dem deutsch-österreichischen Postverein und Einzelvertrag mit dem Kaisertum Österreich. Rückseitig ist eine rote Tinten-Taxe von „6“ CM (= 6 österreichische Kreuzer Conventionsmünze = 20 Rappen) als österreichischer Portoanteil angebracht.


    Von den 2 möglichen Leitungen des Briefes tendiere ich auf die II. kürzere Variante:


    Leitung I : Chur – Splügenpass (Taxgrenzpunkt, 50 km) – Bellinzona – Lugano – Chiasso – (168 km zu weit) Como – Mailand



    Leitung II Chur – Splügenpass (Taxgrenzpunkt, 50 km) nach Chiavenna, Colico, Lecco, Como bis Mailand.


    Was meint ihr?


    Sammlergruss


    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Valesia ()

  • Lieber Martin,


    hinten steht eine 6 für 6 Kreuzer CM als Weiterfranko für Österreich, die 20 Rappen entsprachen.


    Der Tarif sollte also 30 Rappen betragen haben - 10 Rappen für die Schweiz und 20 Rappen für Österreich.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph


    Bei der CM-Taxierung habe ich mich verschrieben und die ist natürlich „6“ CM (= 6 österreichische Kreuzer Conventionsmünze = 20 Rappen). Hingegen entnehme ich aus „Briefpostverkehr Schweiz – Ausland“ von Schäfer, dass gemäss dem ab dem 1.11.1852 gültigen Tarif Briefe aus dem 1.Schweizer Rayon in den ersten AL-Rayon 20 Rp., in den zweiten AL-Rayon 40 Rp. und in den 3. AL-Rayon 50 Rp. kosteten.



    Sammlegruss


    Martin

  • Hallo Martin,


    dann hat die CH bei Briefen nach Baden, Bayern, Taxis und Württemberg aus dem 1. Rayon 10 Rappen bekommen und nur bei Briefen nach Österreich 20 Rappen. Gibt es eine plausible Erklärung dafür?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph


    Im Schäfer lese ich folgendes (S. 58): „Der Spezialvertrag mir Österreich wurde am 26. April 1852 abgeschlossen und war – mit Ausnahme der höheren Taxen – mit jenem des Postvereins identisch. Mit Ausnahme der Taxe von 20 Rp. vom ersten Schweizer in den ersten Vereinsrayon, kostet ein Brief nach Österreich 10 Rp. mehr bis zum Maximum von 50 Rp. wie über Deutschland. Der Vertrag trat am 1. November 1850 in Kraft.“


    Dies ist keine Erklärung, aber deine Bestätigung.



    Sammlegruss


    Martin

  • Hallo Martin,


    vielen Dank - kaum zu glauben, waren die Verträge doch sonst in allem parallel geschaltet worden. Man lernt halt immer (gern) dazu. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Werte Sammlerfreunde


    Anbei der 2. Brief von Chur nach Mailand (Königreich Lombardo-Venetien innerhalb des Kaisertums Österreich). Vom selben Absender an selbe Adresse, aber....


    26A (26A3) 40 Rp. lebhaftgrünlicholiv und 22 Aa (22A1) hellbraunorange entwertet mir blauen eidgenössischen Rauten auf Faltbrief von „CHUR n.M./8 JULI 55“ (AW-Gruppe 96) nach Mailand (Königreich Lombardo-Venetien innerhalb des Kaisertums Österreich), wo der Brief am 10. Juli 1855 ankam. 40 Rp. Taxe gemäss Tarifperiode vom 1.11.1852 – 31.8.1868 für einen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 15 g) aus dem 1. Schweizer Rayon (bis 10 Meilen = bis 75 km bis zum Grenztaxpunkt) in den 2. österreichischen Rayon (über 10 bis 20 Meilen oder > 75 bis 150 km) gemäss Postübereinkunft mit dem deutsch-österreichischen Postverein und Einzelvertrag mit dem Kaisertum Österreich. Rückseitig ist eine rote Tinten-Taxe von „6“ CM (= 6 österreichische Kreuzer Conventionsmünze = 20 Rappen) als österreichischer Portoanteil angebracht. Damit ist der Brief um 5 Rp. überfrankiert, was selten anzutreffen ist und eine verklebte 22 Aa macht den Brief auch nicht wertloser.


    Leitung : Chur – Splügenpass (Taxgrenzpunkt, 50 km) nach Chiavenna, Colico, Lecco, Como bis Mailand.


    Sammlergruss


    Martin


    Mir leuchtet kein Grund ein, warum der Absender 5 Rp. überfrankiert hat?

  • Martin


    Mir leuchtet kein Grund ein, warum der Absender 5 Rp. überfrankiert hat?

    Lieber Martin,


    mir auch völlig unverständlich, zumal die Post in Chur sicher jeden Tag Post nach Mailand (Lombardei) hatte, wegen der historisch festen Verbindungen seit über 800 Jahren damals.


    Es sieht auch nicht aus, als wäre die 5 Rappen-Marke nachträglich appliziert worden - wir werden wohl nie erfahren, warum man diese 5 Rappen verschenkte.


    Ich habe eine Mini-Sammlung (und die ist wahrlich "mini") Überfrankaturen - mit dem Brief hättest du schon mal einen super Anfang. :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph


    Ich ließ ein Attest von Urs Hermann zu diesem Brief machen. Er hat die fehlerfreie Frankatur sowie die Überfrankatur bestätigt.


    Sammlergruss


    Martin

  • ... sicher ist sicher - aber das war uns ja schon vorher klar, dass der Brief "in Ordnung" ist.


    Gibt es denn weitere Briefe, evtl. von Chur, die vergleichbare Überfrankaturen aufweisen?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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