• Hallo Kevin,

    schöner Brief, gute Beschreibung. Wenn man wollte, als Aussteller, könnte man noch eine verkleinerte Kopie der Siegelseite zeigen, ggfls. auch den Postenlauf.

    Die badische Bahnpost hat die 9x Weiterfranko für Baden abgestrichen, damit sie nicht mit einem Nachporto verwechselt werden konnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo Kevin,


    schöne und informative Beschreibung diese Briefes. Vielleicht kannst du die Siegelseite in deinem Originalbeitrag als weiteren Bildanhang ergänzen?

    Und jetzt musst du es sportlich nehmen: wenn es mein Brief gewesen wäre, dann wäre er am 16. NOV. 1866 an Max gesandt worden. Vielleicht findet auch das Eingang in deine Beschreibung.


    beste Grüsse
    stampmix

  • Hallo stampmix,

    ich habe die Siegelseite per Link eingefügt, da ich den Brief sonst wieder raussuchen muss, ich bitte um Verständnis :S !
    Ich weiß wirklich nicht warum ich immer die falschen Monatsnamen einsetze, vielleicht bin ich einfach zu schnell, denn ich glaube sogar ein "Blinder mit Krückstock" sieht, dass das der Monat November und nicht August ist.


    Liebe Grüße


    Kevin

  • hallo Kevin,

    ich würde einfach mal Absender und Empfänger "abschreiben", mit google-maps die Route anschauen und dann die Stempel (soweit es geht) abschreiben und chronologisch ordnen. Das führt zu einer unheimlichen Entschleunigung und zu der erforderlichen Aufmerksamkeit für diese trivialen, aber unverzichtbaren, Basisinformationen. Im Anschluss kannst Du dich immer noch um Sophy, Leitwege, Verträge und Frankaturen kümmern.


    mit bestem Gruss
    stampmix

    PS. bei einer gefledderten Siegelseite würde ich die einzelnen Stempelabschläge (ausgerichtet und chronologisch angeordnet) zeigen.

  • Guten Tag,

    im Nachfolgenden möchte ich euch gerne einen weiteren Brief von der Schweiz nach Preußen vorstellen, jedoch dieses mal ein markenloser :).

    Aufgegeben wurde der Brief am 10.Juni 1865 in Thun (Vormittag) und wurde adressiert nach Klepczewo (Klemzow) bei Swidwin (Schivelbein).
    Klemzow hatte Stand 1852 bloß 214 Einwohner, wer mehr erfahren möchte:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kl%C4%99pczewo

    Um zurück zum Brief selbst zu kommen:

    Von Thun passierte der Brief zunächst einmal Bern und Basel, von dort aus ging es dann weiter ins Großherzogtum Baden (dort stempelte man "Schweiz über Baden").
    Am 11.06. ging es weiter per Bahnpost nach Heidelberg, Darmstadt, Frankfurt, Magdeburg (?) und Berlin (siehe vorderseitige Notierung "über Berlin").
    Von Berlin stammt vermutlich auch der Stempel "Ausg. 12.6.".
    Welche Orte der Brief dann in Polen passierte, kann ich leider nicht mehr mit Gewissheit sagen, wahrscheinlich über Stettin, aber dann bin ich überfragt. ?(


    Bei der Taxierung bedarf ich auch Hilfe....  ;(

    Das Siegel ist auch sehr interessant, kann mir vielleicht jemand sagen wer der Absender bzw. Empfänger war, ich tue mich immer so schwer bei der Entziferrung der Adressen.

    Liebe Grüße

    Kevin

  • Hallo Kevin,

    dein Brief lief nach Preußen, nicht nach Polen. Die Taxen sind eindeutig - 6 Kr. für die Schweiz wie immer in Rötel bei Portobriefen und Baden taxierte mit seiner Bahnpost in der Währung der Abgabepost Preußen in Silbergroschen, hier 5 Sgr., die postalisch 15 Kr. entsprachen.

    Die CH bekam also 6 Kr., während Baden Aufgabepost im Postverein wurde und somit Anspruch auf 9 Kr. (3 Sgr.) hatte.

    Der Ausgabestempel stammt von der Abgabepost und das war nicht Berlin, über das der Brief nur geschickt wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • P.S. Der Brief lief gerade noch so vor dem 1866er Krieg und zeigt in perfekter Weise die Laufwege und Laufzeiten in der letzten Phase, also ehe es zu Unterbrechungen im Postverkehr kam, denn Baden war auf der Seite Österreichs in den Krieg eingetreten, während Preußen der Feind war.

    Liefe der Brief kurze Zeit später in gleicher Richtung, hätte er wohl über Frankreich geschickt werden können, um dann über Belgien (neutral) nach Preußen zu gelangen. Dann wären wir aber von der Postgeschichte und der preislichen Gestaltung her in einer (ganz) anderen Liga ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,

    dein Brief lief nach Preußen, nicht nach Polen. Die Taxen sind eindeutig - 6 Kr. für die Schweiz wie immer in Rötel bei Portobriefen und Baden taxierte mit seiner Bahnpost in der Währung der Abgabepost Preußen in Silbergroschen, hier 5 Sgr., die postalisch 15 Kr. entsprachen.

    Die CH bekam also 6 Kr., während Baden Aufgabepost im Postverein wurde und somit Anspruch auf 9 Kr. (3 Sgr.) hatte.

    Der Ausgabestempel stammt von der Abgabepost und das war nicht Berlin, über das der Brief nur geschickt wurde.

    Hallo Ralph,

    Schande über mein Haupt, ich habe nicht gesehen (wollte nicht sehen), dass Schivelbein zwischen dem Zeitraum von 1816 bis 1932 zu der preußischen Provinz Pommern gehörte. Erst später wurde es zu Polen annektiert. :evil:

    Vielen Dank trotzdem für die Portierklärungen!!!


    P.S. Der Brief lief gerade noch so vor dem 1866er Krieg und zeigt in perfekter Weise die Laufwege und Laufzeiten in der letzten Phase, also ehe es zu Unterbrechungen im Postverkehr kam, denn Baden war auf der Seite Österreichs in den Krieg eingetreten, während Preußen der Feind war.

    Liefe der Brief kurze Zeit später in gleicher Richtung, hätte er wohl über Frankreich geschickt werden können, um dann über Belgien (neutral) nach Preußen zu gelangen. Dann wären wir aber von der Postgeschichte und der preislichen Gestaltung her in einer (ganz) anderen Liga ...

    Das gäbe ja eine ideale Seite, wenn ich einen Brief kurz vor Ausbruch des 1866er Krieges habe und noch zusätzlich einen während dieses Krieges haben würde :) !
    Dann habe ich ja eine Aufgabe und wenn es Jahre dauern wird  :D !


    Liebe Grüße


    Kevin

  • Hallo Kevin,

    gut Ding braucht Weile, auch in unserer so schnellen Zeit.

    Könntest du bei #22 die Einleitung modifizieren? Das wäre ganz nett. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Freunde,

    von einem lieben Sammlerfreund darf ich dessen Neuerwerbung zeigen: Ruswil nach Berlin vom 26.2.1859 über 1 bis 2 Loth schwer - also 2. Gewicht.

    Der Absender frankierte 80 Rappen für den 1. Rayon der Schweiz zu Baden und den 3. Rayon im DÖPV. Hiervon behielt die Schweiz 20 Rappen für sich und gab 60 Rappen an Baden, genauer gesagt die badische Bahnpost, die 18 Kreuzern entsprachen, welche Basels Briefpostexpdition in Rötel siegelseitig notierte.

    Preussen bekam hiervon gar nichts und nur Taxis erhielt für den kurzen Transit ca. 1/2 Kreuzer von Baden intern vergütet.

  • Wenn ich mich nicht irre gehört dieser Brief hier hin.

    Aarau 11. Juni 1865 um 11 Uhr nach Kierspe bei Elberfeld. Aarau Stempelgruppe 125

    PD Porto 80 Rp. bezahlt bis Zielort.

    SBK Nummer 32+35

    Rückseite Stempel 2K. Basel, weiterer Rundstempel glaube zu lesen Heidelberg- Basel 12. Juni 1865, ovaler Schweiz über Baden und dreizeiler Mainz 12 / Coeln

    Sowie am 13. Juni 1865 Einkreis AUSG.13. Juni

    Porto 80 Rappen könnte gleich sein wie obiger Brief. Dafür aber gibt es schlauere Köpfe hier die das sicherlich wissen.

  • Two nice double rate letters in a row!

    St. G - I would agree that it shows the same rate and is a 1st rayon Swiss to 3rd rayon GAPU letter. I like that yours shows a correction with the "9" over written with the "18." To me, this usually indicates that the weight was not over the single weight letter by much.

    I wonder why there is also a red crayon marking on the back? Looks like another "18." But, that seems unnecessary to me.

    Best,

    Rob

  • Lieber José,

    was Rob schreibt ist alles richtig. Zuerst 9 Kreuzer für Baden, dann gewogen und festgestellt, dass er 1 Loth bis unter 2 Loth wog und auf 18 Kreuzer für Baden geändert. Sehr schön!

    So it is, Rob. What an eye you have! 18 Kreuzer for Bade and 6 Kreuzer (20 Rappen) for Switzerland.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • José,

    Thank you for sharing that letter. I enjoyed seeing it very much. I would love to find one similar to it someday for my own collection. At present, all of my letter mail from and to Switzerland is single letter rate. :)

    Ralph,

    Thank you for helping with communication.

    I continue to improve with my understanding of mail between nations in Europe during this period. I have much more to learn. But, that's why I like it so much!

    Best,

    Rob