Preussen - Frankreich ab 1.7.1858

  • Hallo,


    aus meiner kleinen Preussen-Sammlung ein Brief nach Frankreich.


    Aufgegeben am 27.11.1866 in Berlin P.E. 29 über Forbach nach Paris. Die grünliche Stempelfarbe dürfte auf einer Vermischung von blauer und schwarzer Farbe beruhen.


    Keine postgeschichtliche Sensation, aber schön.




    Gruss




    senziger

  • Hallo Alle


    Hier ein Brief aus Elberfeld nach Rouen, sendet am 2.4.1864. Porto 3½ Sgr. Transitstempel Prusse Forbach 4. Nicht ein seltenes Brief aber Briefe aus Preußen nach Frankreich sind mir beliebt.


    Rückseite Stempel in Paris und Rouen beide am 4.4.1864.


    Links über "franco" steht 2? mit blau geschrieben, kann jemand mir sagen was ist das?


    Viele Grüße


    Jørgen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jørgen,


    ein schöner Brief.
    Mit 3 1/2 Sgr. ist er korrekt für die 1.Gewichtsstufe bis 10 Gramm frankiert und dies wurde auch durch den PD-Stempel bestätigt.


    Die über dem franco-Vermerk stehende Zahl entziffere ich als 2 und tiefergesetzt 4.
    Dies könnte dem von Preußen an Frankreich zu zahlende Weiterfranko von 2 Sgr. 4 Pfg. entsprechen. Allerdings habe ich eine solche Notierung aus dieser Zeit nicht auf anderen Briefen nach Frankreich gesehen. Sicher bin ich mir nicht ...


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael


    Danke für Dein Antwort, viellicht hast Du recht, ich lese auch 2, 4.


    Schaue ein Brief aus Elberfeld nach Paris, leider sind der Empfängername entfernt, sendet am 29.12.1866. Porto 7 Sgr. für Brief in zweite Gewichtsstufe 1 1/20 Loth geschrieben oben rechts. Eingangstempel Prusse und ? Auf der Siegelseite Ankunftsstempel in Paris am 31.12.1866.


    Viele Grüße


    Jørgen

  • Guten Tag zusammen,


    Bayern-Nils und bayern klassisch haben mich gebeten diesen Brief aus einem Bayern-Thread auch bei Preußen einzustellen. Da ich keinen speziellen Preußen-Thread gefunden habe, versuche ich es einfach einmal an dieser Stelle.
    Es geht um den französischen Grenzübergangsstempel "PRUSSE STRASBOURG". der irrtümlich auf dem vorliegenden Bayernbrief gelandet ist. Im Thread zu Bayern Mi.Nr.9 wurde die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt Preußenbriefe gibt, die nicht über Forbach gelaufen sind, sondern über Strasbourg, und daher zu Recht den Stempel PRUSSE STRASBOURG tragen.
    Kann jemand zur Thematik etwas beitragen?


    Beste Grüße


    HOS

    • Offizieller Beitrag

    Hallo HOS,


    die preußischen Austauschämter Kreuznach, Langensalza, Erfurt und Zeitz standen mit Strassbourg im Paketschluß.
    Meistens tragen diese Briefe den französischen K2 PRUSSE 2 FORBACH, der meines Wissens in Strassbourg geführt wurde.
    Der K2 PRUSSE STRASSBOURG ist dagegen selten zu finden. Konkreter: ich erinner mich an einen Brief damit.


    Viele Grüße
    Michael

  • Liebe Sammelfreunde


    mein vielleicht schönster Brief zu diesem Thema möchte ich hier zeigen.
    Er wurde am 11.01.1866 direkt in einem der beiden Briefkästen am Zug in Magdeburg in Richtung Minden eingeworfen. Handschriftlich wurde der Aufgabeort links vermerkt und von den Berliner Bahnpostbeamten wurden die Marken mit dem blauen Streckenstempel Minden - Berlin entwertet. Die Beamten verwechselten hier die Richtung, denn richtig wäre der Stempel Berlin - Minden gewesen. Blaue Stempelfarbe wurde in MD auch nicht verwendet, sondern in Berlin. Diese Bahnstrecke unterstand dem Berliner Eisenbahnpostamt 1.


    Gelaufen ist er weiter über Forbach - Paris zum Ziel.


    N.B.
    Aus Magdeburger Sicht ist hier nur der Streckenteil MD - Halberstadt wichtig. Erst erste Teil bis Oschersleben unterstand "Berlin" und war auch nur Bestandteil der Gesamtstrecke Berlin - Minden. Für den Rest von Oschersleben nach Halberstadt war MD zuständig.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    kein Wunder dass dies dein Spitzenbeleg von MD ist - ein schönerer wird sich auch kaum finden lassen. ^^


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Magdeburger,


    Glückwunsch, ein toller Brief. So einen hätte ich gerne von Hamburg :D


    Gruss


    senziger

    • Offizieller Beitrag

    noch mal zu der Frage von HOS in Posting #9 :
    Einen Brief habe ich hier gefunden, der den Stempel PRUSSE STRASBOURG zeigt:



    ein Brief der 2. Gewichtsstufe von Elberfeld (preuß. Rheinprovinz) in das elsäßische Mülhausen von 1866.
    Rückseitig findet sich nur der Ankunftsstempel von Mulhouse vom 22. Oktober.


    Es gibt sie also, die preußischen Briefe mit diesem Stempel. :)


    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,


    vielen Dank für das Auffinden und Zeigen dieser Transitstempelseltenheit. :P


    Ich hatte bisher noch keinen Stempel wie diesen gesehen - Klasse!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    ein ebenfalls selten zu findender Stempel ist PRUSSE LILLE.



    Angesichts der Tatsache, dass dieser Stempel nur bei Destinationen in den äußersten Nordosten Frankreichs verwendet wurde, ist die Seltenheit einsichtig.
    Im v.d.Linden wird er in der Kategorie 1 (=Allerweltsstempel) geführt, was man ruhig vergessen kann.
    Es würde mich freuen, wenn Forumsmitglieder ihre Belege mit diesem Stempel hier zeigen würden.


    Viele Grüße
    Michael

  • Es würde mich freuen, wenn Forumsmitglieder ihre Belege mit diesem Stempel hier zeigen würden.

    Hallo Michael,


    nicht aus, sondern über Preußen sind die folgenden Belege gelaufen. Ich achte auch schon seit länngerer Zeit auf sächsische Briefe, die über Lille spediert worden sind, und kann ihre relative Seltenheit bestätigen.


    Beste Grüße


    Altsax


    PS: Ein "Fremdgänger" ist dabei, der zeigt, daß die taxissche Post nach Lille über Forbach spedierte.

  • Wovon hing es ab, ob sächsische Briefe mit Taxis-Post spediert wurden?

    Hallo Michael,


    es gab für von Sachsen nach Frankreich gerichtete Korrespondenz die Möglichkeit, über Baden, Bayern, Preußen und Frankfurt (Taxis) zu spedieren. Die jeweiligen Taxen wurden zwar im Zeitablauf mehr und mehr angeglichen, blieben aber unterschiedlich.
    Für jeden französischen Distrikt gab es eine Empfehlung der sächsischen Post. Der Absender war jedoch frei in der Wahl des Leitweges, mußte ihn aber angeben, wenn er von der Empfehlung abweichen wollte.
    Sofern das verklebte Franco ausreichte, wählte die Post bisweilen, abweichend von ihren eigenen Empfehlungen und von der Wahl des Absenders, den schnellsten Beförderungsweg. Das galt insbesondere für die Zeit nach Eröffnung entscheidender Eisenbahnlinien.
    Auf diese Weise konzentrierten sich die Leitwege immer mehr auf Baden und Preußen.


    Beste Grüße


    Altsax

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Altsax,


    vielen Dank für die Erläuterungen.
    Das hört sich doch sehr interessant an. Da waren die Möglichkeiten der preußischen Postkunden vergleichsweise übersichtlich.
    Sächsische Auslandskorrespondenz ist offensichtlich auch ein vielfältiges Gebiet.


    Noch eine Verständnisfrage: wie unterschieden sich die Leitwege Bayern / Baden ?


    Viele Grüße
    Michael

  • wie unterschieden sich die Leitwege Bayern / Baden ?

    Hallo Michael,


    die Korrespondenz über Baden nach Frankreich lief über Straßburg, die über Bayern (zur Markenzeit) über Weißenburg.


    Beste Grüße


    Altsax