Österreich - Braunschweig

  • Liebe Freunde,

    beim momentanen Status unseres Forums ist es gar nicht mehr so leicht, einen Thread aufzumachen, weil schon unendlich vieles angesprochen und gezeigt wurde. Aber den Thread Österreich - Braunschweig darf ich mal eröffnen, auch wenn mich die Portostruktur vor Probleme stellt.

    Geschrieben in Brünn (Brno) am 9.6.1847 lief er offensichtlich unfrei nach Braunschweig. Die Postaufgabe erfolgte jedoch erst 3 Tage später, aber das kennen wir ja zur Genüge.

    Mittig lese ich 12 / 10, was eine Gemeinschaftstaxe Österreich - Taxis sein könnte (12x) und ein Zuschlag für weit entfernte Gebiete für Taxis von 10x. Aber das ist unsicher.

    Die 42x (oder was?) kann ich gar nicht interpretieren (am ehesten kämen mir noch sächsische Pfennige in den Sinn, die ja nicht in Neugroschen notiert wurden). Final scheinen 7 Gutegroschen kassiert worden zu sein, die knapp 30x wert waren.

  • Hallo Ralph,

    im Postvertrag Österreich-Taxis von 1843 gibt es keine Gemeinschaftstaxe mit Transitzuschlag von 12/10. Braunschweig wird in diesem Vertrag mit keiner Silbe erwähnt.
    Im Postvertrag Österreich-Preußen von 1844 gibt es jedoch eine Gemeinschaftstaxe mit Transitzuschlag von 12/10. In diesem Vertrag wird auch Braunschweig erwähnt. Nach diesem Vertrag kostete das Porto aus Böhmen und Mähren nach Braunschweig jedoch 12 Kr. C.M. gemeinschaftliches Porto + 6 Kr. C.M. Transitzuschlag.
    12/10 hätte das Porto aus Tirol und Vorarlberg gekostet.
    Mehr kann ich leider nicht beitragen.

    Grüsse von liball

  • Hallo Karl,

    vielen Dank für den Versuch, diese kleine Rosine zu knacken. Vlt. gesellt sich noch ein Dritter hinzu aus Preußen, der uns einen Tipp gibt?

    Eigentlich ein simpler Brief - aber Braunschweig ist von Österreich halt nicht Standard. Siehst du die 7 auch als Gutegroschen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Karl,

    dann sind wir uns da einig - nur das Procedere dahin und die Taxen, die partout nicht passen wollen, sind die letzte Hürde. Aber auch ohne deren finale Klärung halte ich das Stück für begehrenswert. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    eben erreicht mich die Anfrage eines lieben Sammlerfreundes aus dem Ausland, der folgenden Brief besitzt, aber leider nur teilweise beschreiben kann.

    Das Datum ist nicht bekannt - vlt. kann man es anhand der Stempel und Taxen eingrenzen? Es sollte ein Brief aus den 1830er Jahren sein, wenn man die österreichische Seite betrachtet.

    Interessant wäre der genaue Laufweg und wie die Gebühren geteilt wurden (Teilfranko 14x CM und 4x für Reco blieben in Österreich), aber wie ging es dann weiter?

  • Der Braunschweiger-Ankunfststempel (vgl. Doppelrechteck-Stempel) ist gemäß Bade von 1827 - 1845 registriert. Allerdings ist Bade schon recht alt (von 1960) - abweichende Daten daher durchaus möglich.

  • Hallo Welfe,

    vielen Dank - das ist nicht konträr zu den 1830er Jahren, in denen er wohl gelaufen sein könnte/sollte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    der Stempel von Halle ist seit 1825 bekannt. Daher könnte der Brief auch von Ende der 1820er Jahre stammen.

    Sachsen war auch beteiligt und der Stempel von Halle ist sicher der Eingangsstempel von Preußen.

    Kannst du den Rötelvermerk auf der Rückseite deuten? Und unter dem Halle-Stempel steht auch noch etwas mit Rötel geschrieben.

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    vielen Dank - hinten 14x Franko und 4x Reco für Österreich und eine, für mich zumindest, preussische 5 Sgr..

    Aber jetzt wird es vorne spannend ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich sehe die lila 5 (Tinte) auch als preußisch an. Da mit dieser Tinte die vorderseitige 3 gestrichen wurde, stammt diese wohl aus Sachsen. Die 9 ist dann vermutlich das braunschweigische Porto. Was sagen die Experten dazu?

    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Auslandsbrief vom 16.5.1848, von Wien nach Braunschweig.

    Vorderseitig wurde eine 12, zweimal 6 und eine 14 notiert.

    Siegelseitiger Stempel BERLIN 18.5.

    Wo wurde der Stempel "AUS OESTERREICH" abgeschlagen?

    Wer musste was bezahlen? Wie wurden die Gebühren aufgeteilt?

    Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz

    ich denke folgendes:

    Der Brief wurde nach den Postvertrag Österreich - Preussen mit 12x + 6x Portozuschlag = 18 Kreuzer was 6 1/2 Sgr entsprechen taxiert. Dies entsprechen wiederum 5 Gute Groschen (nicht angeschrieben).

    Dazu kommen noch 1 1/4 Guter Groschen für Braunschweig, was dann schlußendlich 6 1/4 Guter Groschen Gesamtporto sind, was vom Empfänger gezahlt werden mußte.

    Der Stempel "Aus Oesterreich" wird m.E. aus Berlin stammen - gleiches Datum wie siegelseitig zu sehen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf