• Kingston - Pirmasens 30.03.1905

    Hallo Sammlerfreunde,

    wieder einmal läßt sich ein neuer Übersee-thread eröffnen, diesmal vom Karibik-Inselstaat Jamaica, das von 1655 - 1962 britische Kronkolonie war. Der in der Hauptstadt Kingston abgeschlagene Aufgabestempel hätte zwar gut und gerne etwas voller ausfallen dürfen, aber wie man auch an dem Poka-Bild sieht geht dort halt alles etwas gelassener zu, auch auf der "roadside" Und immerhin, einen sauberen Ankunftsstempel hat`s dann schon.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    Der in der Hauptstadt Kingston abgeschlagene Aufgabestempel hätte zwar gut und gerne etwas voller ausfallen dürfen

    ja sapperloth, jetzt meckerst du schon über den Aufgabestempel, den man doch als überdurchschnittlich bezeichnen kann und der Rest stimmt doch auch. Wer kann schon Post von Jamaika in die Pfalz zeigen? Mir fallen da keine 2 Leute ein und wenn der Andere etwas hat, dann hätte er den auch noch dazu gekauft, so selten ist das. Dazu noch echter Bedarf und wohldatiert - wo du diese Rosinen immer alle auftreibst? :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ...ja sapperloth, jetzt meckerst du schon über den Aufgabestempel....

    ...ich Eseltreiber gell ? :D

    Aber der Abschlag ist wie auch immer auf jeden Fall echt, denn die "30" vom Datum findet man scharfkantig und tief in den Poka-Karton gedroschen vor, dass man das auch der Bildseite sieht. Man sieht auch klar und deutlich im Gegenlicht, dass der Stempel verkantet abgeschlagen wurde, so dass er leider nicht auf die Poka übergegangen ist bzw. übergehen konnte.


    + Gruß !

    vom Eseltreiber :D

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... Ort gut zu lesen, Datum klar, bei großer Marke ist der Übergang keine Pflicht - verkantet bietet den Vorteil, dass man hinten den Durchdruck sieht, also alles echt und hübsch sowieso.

    Würde mich nur interessieren, welchen Markenwert der Penny repräsentiert und wo man das kataloglich festmacht, auch wenn es (zumindest für dich) keine Rolle spielt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    Würde mich nur interessieren, welchen Markenwert der Penny repräsentiert und wo man das kataloglich festmacht

    ...mich natürlich auch, insbsondere hinsichtlich der Gebühreneinordnung. Aber es hat sich wohl noch niemand die Mühe machen und so was wie ein Handbuch über die Posttaxen aus aller Welt erstellen wollen. Das Wissen darüber scheint im Moment mehr oder weniger vollständig und ziemlich verstreut vorzuliegen.

    Warum sich da noch niemand dran gemacht hat, um für den "Ottonormalverbraucher" zumindest mal die wichtigsten Gebühren der (ehem.) Postgebiete in einem Werk zusammenzufassen....ganz großes Fragezeichen. Ich zumindest kenne einen solchen Ansatz bis heute leider nicht, habe sogar auch schon unseren guten hasselbert danach gefragt, auch er meint leider, leider: Fehlanzeige.

    Grob kann man aber im vorliegenden Fall sagen: 1d für die Auslandspostkarte und 2 1/2 d für den Auslandsnormalbrief. Verschiedene Fälle dazu findet man auch in Bezug auf die verwendeten Marke, die 1901 verausgabte Jamaica Scott no. 32, 1d red & black "Llandovery Falls" hier:

    http://www.jamaicaphilately.info/Philatelists/W…index.html#p=10

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    das ist leider wahr - ich habe ja bei AD versucht, von allen Gebieten einen Kompetenten zu finden, der mithilft alle Postgebühren im Postverein zu bündeln, so dass man wenigstens darüber Klarheit hätte - aber das ist mir in 10 Jahren nicht gelungen und jetzt darf das ein anderer machen, wenn es einer will.

    Wie umfangreicher müsste das entsprechend sein, wenn man es auf der ganz großen Skala haben möchte, also die ganze Welt? Ich weiß leider auch nicht, wie das gehen sollte, so wünschenswert es auch ist für uns, aber das ist schon im Vorlauf eine Mammutaufgabe, allein die Experten zusammen zu bekommen, die die Primärunterlagen haben, um dann das zusammengesetzte Werk zu verlegen.

    Am ehesten könnte das ein großer Kataloghersteller anreißen - aber diese Riesenarbeit ist mir viel Aufwand und wenig zu erwartendem Ertrag verbunden, daher wird wohl an vielen Ecken der Wille fehlen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    schmale 5 Jahre ist das jetzt her, wo hier etwas gepostet werden konnte. Jetzt geht`s weiter mit einem neuen, erstaunlich klein geratenem Postkartenformular (20 cm x 7,5 cm), das sogar noch deutlich vor der Jahrhundertwende stammt. Diesmal ist der Aufgabestempel - wie zu Vorrede geradezu bestellt - auch geradezu ein Gedicht ;)

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... der Akkuratesse des Aufgabestempels nach zu urteilen, war in diesem Jahr wohl schon früh der Rum ausgegangen ... 8o8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde und lieber Paelzer,

    zu thread # 7 kann ich auch etwas beitragen.

    Jamaica nach Württemberg, 1895:

    Postkarte Jamaica 1 Penny, blau (Ascher 14? - wer hat eine korrespondiere Michel-Nr.?) von Kingston (K2 KINGSTON JAMAICA 25 MY 3 95) an Frau Rosine Sapper, Heidenheim a/Br., Württemberg, Germany. AK Kr "HEIDENHEIM A. D. BRENZ 24 MAI. 95 2-3 N)

    Text:

    Kingston 3. Mai 1895

    Liebe Mutter! Wir sind alle wol u. munter u. senden unsere besten Grüße nach Heidenheim. Carl.

    Richard, Wir werden ?? am 16. Mai mit der "Augusta Victoria" von Norfolk nach Hamburg.

    Karl Theodor Sapper (auch Carl Sapper; * 6. Februar 1866 in Wittislingen; † 29. März 1945 in Garmisch-Partenkirchen) war ein reisender Sammler, Antiquar, Geograph, Geologe, Ethnologe und Linguist in Mesoamerika um 1900. Seine Eltern waren Rosine Kutter und August Sapper, sein Bruder war Richard August Sapper (1862–1912), der nach Guatemala auswanderte und dort Besitzer großer Kaffeeplantagen wurde.

    Karl Sapper studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Ravensburg von 1884 bis 1888 Naturwissenschaften und Geologie. Von 1889 bis 1893 hielt er sich bei seinem Bruder Richard in Guatemala auf, wo er zunächst als Verwalter einer Kaffeepflanzung seines Bruders tätig war und danach gemeinsam mit Erwin Paul Dieseldorff zahlreiche archäologische Ausgrabungen in Mittelamerika unternahm. 1900 habilitierte er sich bei Friedrich Ratzel in Leipzig mit einer Arbeit über Über die geologische Bedeutung der tropischen Vegetationsformen in Mittelamerica und Südmexico. 1902 erhielt er den Ruf an die Universität Tübingen und wurde zunächst a. o. Professor und 1907 ordentlicher Professor für Geographie. Im folgenden Jahr unternahm er im Auftrag des Reichskolonialamtes zusammen mit dem Ethnologen Georg Friederici eine Forschungsreise zum Bismarckarchipel. 1910 erhielt er einen Lehrstuhl für Geographie und Ethnologie an der Universität Straßburg und wechselte nach der Ausweisung 1919 an die Universität Würzburg.

    Sapper betrieb in den Jahren seines Aufenthaltes in Mesoamerika neben der Geologie auch Vulkanologie und Linguistik. Zu Sappers Beitrag zur Wissenschaft der mesoamerikanischen Sprachen gehört seine These vom Ursprung der mesoamerikanischen Sprachen, den er 1912 im Grenzgebiet zwischen Chiapas und Guatemala verortete. Karl Sapper verstarb 1945 im Alter von 79 Jahren und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Garmisch im Nordwesten von Garmisch-Partenkirchen.

    Die im Text genannte "Augusta Victoria" war ein Schnelldampfer, der von 1888 bis 1889 das größte deutsche Passagierschiff war und für die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) fuhr.


    Bilder aus Wikipedia (Carl Theodor Sapper um 1910, sowie "Augusta Victoria" ca. 1890)

  • Wir werden ?? am 16. Mai mit der "Augusta Victoria" von Norfolk nach Hamburg.

    Lieber Bruno,

    sehr interessant, was sich bei genaueren Nachforschungen zu einer unscheinbaren Karte so ergibt.

    Die Anmerkung von Richard lautet:

    Wir reisen also am 16. Mai mit der "Augusta Victoria" von New York nach Hamburg.

    Viele Grüße

    Gerd