Bayern - Italien

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Noch mehr Nachschub für die Heimatsammlung. Am 06.05.1871 schickte man in Bayreuth einen Brief auf die Reise ins ferne Genua.
    Nach dem Postvertrag des Norddeutschen Bundes und dem Königreich Italien vom 1.4.1869 (gültig bis zum 31.10.1873) waren einfache Briefe mit 10 Kr. je Loth zu frankieren. Der Brief wurde vorliegend also korrekt freigemacht.


    Das interessante ist, dass dies mit einer Mischfrankatur aus geschnittener und gezähnter Wappenausgabe geschah (21a und 23X).


    Siegelseitig findet sich ein Transitstempel von Verona vom 08.05. und der Ankunftsstempel vom 09.05.1871.


    Ich finde es gibt unattraktivere Briefe nach Italien :rolleyes:


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Nur ein Wort: Bildschön :P:P:P


    Und häufig ist auch anders ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Ja, sehr schön... :)
    Hat diese Name mit dem Uhrenfabrik was zu tun?
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Bayernalbi,


    deine schöne DS stammt aus 1873 - dazu passt auch die typische Stempelfarbe, die es 1871 nicht gab. Gut gemacht!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Hier ein Brief von Augsburg nach Mailand vom 28. November 1871. Siegelseitig Stempel von Mailand Bahnhof und Mailand vom 29.11.1871.


    Nach dem Postvertrag des Norddeutschen Bundes und dem Königreich Italien vom 1.4.1869 (gültig bis zum 31.10.1873) waren einfache Briefe mit 10 Kr. je Loth zu frankieren. Es handelte sich hier also um einen Brief bis 1 Loth Gewicht.


    Leider ist der Inhalt nicht mehr vorhanden, man kann allerdings erkennen, dass Absender die Firma Erzberger und Söhne in Augsburg gewesen ist. Das interessante ist, dass - soweit ich das entziffern kann - neben dem geprägten Siegel hinten auch ein Stempel abgeschlagen wurde, der wie ich meine die gleichen Initialen zeigt. Leider ist das Ganze etwas schwer zu entziffern. Meine aber, dass es DE heißt. Dies könnte auf Dietrich Erzberger hinweisen, der zum damaligen Zeitpunkt zwar bereits nicht mehr am Leben war, aber der Namensgeber des Unternehmens war. Geboren am 15. August 1779 in Basel, gestorben am 14. Februar 1850 in Augsburg. Geschäftlich trat das Unternehmen vor allem als Privatbank auf.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo kreuzer,


    nettes Briefchen, das zeigt, wie man innerhalb von 24 Stunden einen Brief von Augsburg über die Alpen nach Mailand schickt, was ja heute illusorisch wäre und eine Woche darf heuer da schon mal vergehen, bis man eine solche, logistische Meisterleistung bewältigt.


    Je 5x für Bayern und das Kgr. Italien, der Transit über Österreich war kostenlos.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Kreuzer,
    Es scheint ein DE Initialenstempel.
    Mich würde nur wundern wieso ein eher für persönliche Briefe verwendeter Stempel verwendet wird wenn es sich um Geschäfrätskorrespendenz handelt, aber muss nicht so sein. Wegen 'Spätverwendung':
    Es könnte unter den Söhnen auch ein Dietrich sein.
    Am Besten man findet einen Beleg zum vergleichen.
    Grüsse
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von AndreasCairo ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    leider lässt sich nicht sagen, was der Inhalt der Korrespondenz war, der Schriftteil des Brieges wurde entfernt. Nur das Briefpapier der Firma ist ersichtlich.


    Es gab einen Sohn Karl Albrecht Dietrich Erzberger, der zu der fraglichen Zeit im Unternehmen tätig war. Evtl. war auch bei diesem Dietrich der verwendete Rufname.


    Muss mal nach anderen Briefen Ausschau halten.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen frankierten Brief im 1. Gewicht mit 10 Kreuzern, der von Nürnberg - Bahnhof am 27.10.1870 nach Messina an der Nordostspitze der Insel Sizilien lief. Das Franko war halbscheidig zwischen Bayern und dem Königreich Italien zu teilen, was aber anhand des Rötelkrüppels nur rudimentär zu entziffern sein dürfte.

    Die Firma Gonzenbach und Klostermann hat den Brief prompt am 31.10. erhalten, nachdem er einen Tag vorher in Neapel eingeschlagen war. Flott für italienische Verhältnisse, Respekt!


    Den Plattenfehler bei der 3 Kr. Marke an der unteren, linken 3 gab es kostenlos dazu. Vielen Dank, Herr Auktionator!

  • Lieber Ralph,


    gefällt mir gut! Gratulation!


    Liebe Grüße von maunzerle:)

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Ralph,


    die italienische Post war zu der Zeit noch schnell bis recht schnell. Das kann man nicht mit späteren Zeiten vergleichen. Auf Sauberkeit der Stempel hat man allerdings keinen Wert gelegt. Man findet meist nur bei neuen Geräten saubere Abschläge.


    liebe Grüße


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    wäre ich nur Briefmarkenammler, würde ich Sauberkeit und Akkuratesse der Abschläge der Briefverteilgeschwindigkeit vorziehen.


    Als Postkunde des 19. Jahrhunderts sähe ich es aber lieber umgekehrt ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Brief, an dem im wahrsten Sinne des Wortes der Zahn der Zeit genagt hat. Mit etwas Geschick habe ich ihn wieder einigermaßen ansehnlich hergerichtet.

    Altötting - Ferrara vom 21. DEZ. 1871, frankiert mit 11 Kreuzer.

    Nach dem Vertrag vom 1.4.1869 betrug die Taxe für einen über Österreich beförderten Brief nach Italien 10 Kreuzer.

    Was den Absender bewogen hat dennoch 11 Kreuzer zu frankieren, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.

    Auf jeden Fall ein sehr interessantes Stück, das sehr gut mit einem unterfrankierten Brief auf eine Seite passt. Das Glück hat nicht jeder, ich befürchte gar, ich werde der einzige Besitzer eines 11-Kreuzer-Briefes nach Italien bleiben.

    Gruß

    bayernjäger



  • Hallo Sammlerfreunde,

    keine Schönheit, aber wann hat man die Gelegenheit so etwas überhaupt zu bekommen?

    Nürnberg - Cernobbio Lago di Como an eine Dame, welche im Luxushotel Villa d´Este logierte vom 25.8.1873.

    Der Brief war lediglich mit 7 anstatt mit 10 Kreuzer frankiert.

    Aus diesem Grund erhielt er den Stempel "Unzureichend Frankirt" (teilweise unter den Portomarken).

    Unterfrankierte Briefe nach Italien wurden als unfrankiert angesehen, wobei allerdings der Gegenwert der Franco-Marken angerechnet wurde.

    Für einen unfrankierten Brief fielen 60 Centesimi Porto an.

    Der Gegenwert der 7 Kreuzer betrug 25 Centesimi.

    Folglich waren noch 35 Centesimi an Porto zu entrichten.

    Diese beiden Beträge wurden mit Blaustift "25 / 30" (richtig wären 35 gewesen) vermerkt.

    letztendlich schrieb man aber korrekt 3 1/2 Decimi (= 35 Centesimi) in schwarzer Tinte an.

    Für diesen Gegenwert wurden am 28.AGO.73 in Como Portomarken mit 35 Centesimi verklebt und abgestempelt.

    Gruß

    bayernjäger


  • Hallo Udo,


    die 25 Centesimi war als Weiterfranko mit 7 Kr. Italien zuzukartieren. Dazu kamen 35 Centesimi Restporto = 60 Centesimi.

    Italien kassierte vom Empfänger 35 Centesimi und musste an Bayern 30 Centesimi rückvergüten, da ja halbscheidig zu teilen war.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.