Schleswig-Holstein nach Lübeck

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    den folgenden Brief von Bramstedt in Holstein nach Lübeck stelle ich unter Auslandsbriefen ein - Lübeck war ja schließlich fremdes Postgebiet - aber es handelte sich postalisch dennoch um einen Inlandsbrief, da es in Lübeck ein dänisches Postamt gab und die Zustellung besorgte.



    Aufgabe am 23.1.1861 in Bramstedt, frankiert mit 4 Sk. (Dk. Nr. 7) zum Inlandstarif.
    Die Entwertung erfolgte mit dem dänischen Nummernstempel 139, beigesetzt wurde ein K1-Ortsstempel. Rückseitig findet sich ein Stempel des Holst. Eisenb. Postsp. Bureau vom selben Tag. (Von welcher Bahnstrecke stammt dieser Stempel? Von der Altona-Kiel Eisenbahn?? )
    Am folgenden Tag stempelte das dänische Oberpostamt in Lübeck den Brief und notierte vorderseitig 1/2 Sch. (Bestellgeld?)


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    ja, der Bahnpoststempel stammt von der Altona-Kiel-Eisenbahn, hier genauer von der Teilstrecke Elmshorn-Altona.


    Die 1/2 Schilling sind das übliche Bestellgeld in Lübeck.


    Eigentlich etwas verwunderlich, aber viele Briefe aus und nach Lübeck gibt es nicht ...


    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht,


    danke für die Info.
    Wie genau wurde denn der Brief geleitet?
    Die direkte Entfernung Bramstedt-Lübeck beträgt ja nur ca. 7 Meilen, aber einen solchen Postkurs gab es nicht.
    Auch die Strecke Hamburg-Lübeck war 1861 noch nicht durchgehend. Bis wohin lief der Brief mit der Bahn? Trotzdem bis Altona und dann mit einem Briefpaket aus Hamburg nach Lübeck? Theoretisch hätte es auch über Neumünster nach Lübeck gehen können ...


    Gut, dass Du bestätigst, dass Briefe von/nach Lübeck aus der Umgebung relativ selten sind. Ich achte da schon einige Zeit drauf, aber viel scheint es da wirklich nicht zu geben.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    vermutlich wurde - wo immer möglich - den Bahnstrecken zugeleitet, weil diese die schnellsten Verbindungen waren (trotz Umwegen).
    Dann also mit der Bahn bis Altona über Hamburg und dann wahrscheinlich mit der Eisenbahn weiter über Büchen nach Lübeck. Hamburg-Lübeck war direkt zwar noch nicht mit einer Eisenbahn verbunden, aber über Büchen schon. Über Neumünster scheidet aus, weil dort zu dieser Zeit auch noch keine Bahnverbindung weiterführte.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Guten Tag
    Beim beiliegenden Brief aus Itzehoe wurde in Lübeck ein Gebühr 1/2 (sh Courant ?) zustellgebühr verrechnet. Vielleicht kann mir jemand sagen aus welchem Vertrag diese Gebühr entstand und in welchen Fällen sie verrechnet wurde. Meiner Meinung nach wurde sie für Briefe ausserhalb der Stadt Lübeck verrechnet !?
    Gruss und Dank Massimo


    Beitrag (mit Antwort) redaktionell verschoben

  • Moin Massimo,


    ich denke nicht, dass das Bestellgeld (1/2 Lübischer Schilling) verrechnet wurde und sehe dafür auch keinen Grund.


    Genau genommen handelt es sich nicht um einen Briefverkehr mit den Ländern des DÖPV. Denn postalisch wurde Lübeck als Inland behandelt.
    Daher gibt es hier auch einen separaten Thread: SH nach Lübeck


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht, Danke für deine Antwort. Also ist es das übliche Bestellgeld wie beim Brief von Michael? Aber dennoch die Frage: bei welchen Briefen wurden dies verrechnet und waren das dänische Schillinge?
    Gruss Massimo

  • Hallo Massimo,


    ja, es ist das übliche Bestellgeld, dass bis 1865 vom Empfänger in Lübeck bezahlt werden musste.


    Mir ist nicht bekannt, dass solche Gebühren verrechnet wurden. Ein Beleg als konkretes Beispiel würde helfen ...


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht
    Alles klar oder doch nicht. Auf der einen Seite sagst du es ist das normale Bestellgeld. Andererseits ...
    ... mir ist nicht bekannt das solche Gebühren verrechnet wurden.
    Welche Gebühren meinst du nun konkret wurden nicht verrechnet?
    Auf einem Möller Attest für einen ähnlichen Brief aus Eutin steht „ ½ Zustellgebühr in Lübeck“ also für das auch auf meinen Brief zutreffen.
    Danke für eine Aufklärung.
    Gruss nach Norden Massimo

  • Hallo Michael
    Ich bin absolut mit Dir einverstanden. Nur schreibt Nordlicht ...( ich denke nicht, dass das Bestellgeld (1/2 Lübischer Schilling) verrechnet wurde und sehe dafür auch keinen Grund.)
    Das verwirrt mich etwas.
    Die in meiner Frage erwähnte Verrechnung bezieht sich auf die Antwort von Nordstrand.
    Also doch alles klar...!
    Gruss Massimo

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    hier ein Brief aus der Zeit nach dem 2. Deutsch-Dänischen Krieg



    Aus Schönwalde (am Bungsberg) nach Lübeck vom 21.6.1866.
    Im Briefverkehr mit Hamburg und Lübeck galt weiterhin das schleswig-holsteinische Inlandsporto von 1 1/4 Schilling Courant.
    Laut Arge-Handbuch war die Post-Expedition erst am 1.6.1866 eingerichtet worden (zuvor: Briefsammelstelle).
    Der 21.6. ist für die Entwertung mit dem K1 von Schönwalde ein neues Frühdatum.
    Die Leitung erfolgte über Eutin (rs. Durchgangsstempel), die Zustellung erfolgte nach am selben Tag.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,

    Der 21.6. ist für die Entwertung mit dem K1 von Schönwalde ein neues Frühdatum.

    klasse, aber sogar noch interessanter (und überraschend) finde ich, dass damit belegt ist, dass der K1-Stempel anfangs zeitgleich noch mit dem Rahmenstempel "L.P. SCHÖNWALDE" der Briefsammelstelle verwendet wurde, d.h. diesen nicht sofort abgelöst hat.


    Da erscheint es doch fast unfair, dass die Stempelbewertung des Rahmenstempels ein Viefaches des Einkreisstempels beträgt ;)


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Frankobrief (2 Schilling Franko) aus Mölln (Herzogtum Lauenburg im Königreich Dänemark) vom 9. Mai 1855, aufgegeben am selben Tag, nach Lübeck (Ankunftsstempel des kgl. dänischen Oberpostamtes in Lübeck vom selben Tag in blauer Stempelfarbe). Die Taxierung von "1/2" wird sicherlich das Ortsbestellgeld von 1/2 Schilling in Lübeck sein.


    Liebe Grüße,

    Hermann