Schleswig-Holstein nach Polen

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    mein erster Beleg aus Holstein nach Polen. :)



    1847 von Oldesloe nach Warschau. Als Aufgabestempel diente der Posthorn-Stempel, von dem es im Handbuch heißt, das saubere und vollständige Abschläge selten sind ... ;)
    Es handelt sich um einen Portobrief. Für die Strecke bis Hamburg wurden anscheinend 6 RBS angesetzt, die dort in 1 1/2 Sgr. reduziert wurden.
    Preußen setzte dann insgesamt 11 Sgr. Portoforderung gegenüber Polen an. Rückseitig findet sich der polnische Stempel Porto Zagr: Gr. für ausländische Portoanteile, eine dort theoretisch vorzunehmende Umrechnung des ausländischen Portoanteils unterblieb allerdings.
    Als Gesamtporto wurden 71 1/2 SKop. berechnet.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    wow, toller Brief!


    mein erster Beleg aus Holstein nach Polen


    Soo viel mehr können es - wegen der Seltenheit - kaum werden ;)


    Der Oldesloe-Stempel ist recht selten und man sieht ihn wirklich kaum klar abgeschlagen. Was sehr schade ist, weil der Stempel ungewöhnlich und schön ist.


    Nicht selbstverständlich war zu dieser Zeit, dass der Brief gänzlich unfrankiert aufgegeben werden konnte. Für einige Länder galt noch der Grenzfrankozwang, um die Gebühreneinnahmen sicherzustellen.


    Das Porto bis Hamburg betrug tatsächlich 2 Schilling, die zu dieser Zeit in Reichsbankgeld (= 6 Skilling) angeschrieben werden mussten. Wenn noch die Taxe von 1819 galt, betrug das Porto ab Hamburg bis Warschau 13 Schilling, so dass sich 15 Schilling = 11 Silbergroschen ergeben.


    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nordlicht,


    danke für die Infos.

    Der Oldesloe-Stempel ist recht selten und man sieht ihn wirklich kaum klar abgeschlagen. Was sehr schade ist, weil der Stempel ungewöhnlich und schön ist.

    Bei diesem Brief war noch ein zweiter als Beifang bei, der diesen Stempel deutlicher zeigt. Werde ihn nachher einstellen.

    Nicht selbstverständlich war zu dieser Zeit, dass der Brief gänzlich unfrankiert aufgegeben werden konnte. Für einige Länder galt noch der Grenzfrankozwang, um die Gebühreneinnahmen sicherzustellen.

    Die preussisch-polnische Postconvention (1827) brachte da erstaunliche Freiräume und auch überraschende Details. Nach Dänemark konnte man in Polen ganz porto, grenzfrankiert bis zur poln.-preuss. Grenze oder teilfrankiert bis Hamburg versenden. Allerdings mussten z.B. Briefe nach Bornholm bis Copenhagen frankiert werden.

    Das Porto bis Hamburg betrug tatsächlich 2 Schilling, die zu dieser Zeit in Reichsbankgeld (= 6 Skilling) angeschrieben werden mussten. Wenn noch die Taxe von 1819 galt, betrug das Porto ab Hamburg bis Warschau 13 Schilling, so dass sich 15 Schilling = 11 Silbergroschen ergeben.

    Interessante Quelle! Wo findet man diese Zahlen?


    Viele Grüße
    Michael