Österreich - Niederlande/Belgien

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ich habe eine Frage zu der Postvertrag zwischen Niederlande und Preussen von 1817 der für den Korrespondenz von Österreich und Niederlande auch geregelt hatte.


    Liball schreibt zu den ersten Brief dass Preussen 5 GGr an Bayern vergütet bei diese Briefe.


    Wie waren die Gewichtsstufen eingeteilt? 1 Loth = 15 Gram wie zwischen Niederlande und Preussen? 1. Gewichtsstufe = 1 Loth, 2. Gewichtsstufe = 1,5 Loth?


    Es würde mich freuen einige Antworte hierzu zu sehen. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    auch bei Briefen aus der Lombardei und Venetien gab es den Grenzfrankozwang. Für die Briefe aus Österreich in die Niederlande musste Bayern an Österreich nichts bezahlen. Ausnahme Lombardei und Venetien: 10 Kr. gem. Art. 9, Vertrag 1819.


    Die Gewichtsstufen zwischen Bayern und Preußen sind in Art. 20 des Vertrages von 1816 geregelt. Es verhält sich wie du geschrieben hast. In Bayern wog das Loth 17,5 g und in Preußen 14,6 g. Ich bin der Meinung, jedes Land hat sein Lothgewicht für seine Berechnungen herangezogen. Daher kann es durchaus sein, dass ein Brief der in Bayern noch in der 1. Gew.-Stufe liegt, in Preußen bereits nach der 2. Gew.-Stufe behandelt wurde.


    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Liball


    Danke für die Antwort. :)


    Eben der Text in Art hatte ich vor mir.


    In Art 23 steht es geschrieben dass "Die Saldierung soll immer in Preussischen Cuorant geschehen". Ob wir davon leiten kann dass auch die Berechnung nach Preussischen Loth geschah weiss ich nicht. Aber ich nehme an dass Preussen eher ein Vergütung nach bayerischen Loth gewünscht hatte. Leider habe ich keine Briefe in 2. oder 3. Gewichtsstufe aus die Periode von 1816 bis 1835, so es wird schwierig es von Briefe eine Lösung hierzu zu finden. Und fall ich einen hatte, wäre es auch Möglich dass der Brief falsch Taxiert war.


    Die Frage ist dann ob es nach preussischen oder bayerischen Loth vergütet war.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    vom Prinzip her galt immer das Gewicht der Postverwaltung, die vergüten musste, da sie über das Gewicht ermitteln musste, welche Ablieferschuldigkeit entstanden war. Wenn Preußen, wovon wir ausgehen können, mit eigenen Gewichten rechnete, dann haben sie auch in preußischen Lothgewichten abgerechnet. Es gab ja auch Postverträge, in denen die stückweise Berechnung vorgeschrieben war, bei anderen war das Gewicht zu pauschalieren.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Danke für die Antwort. :)


    Dann gehe ich also davon Aus dass Preussen hier nach 14,6 Gram = 1 Loth vergütet hatte.
    Somit bin ich mit der ersten Tabelle etwas weiter gekommen.


    Kurz noch eine Frage hierzu; Taxis ist von Bayern vergütet geworden, dann auch nach der 17,5 Gram Loth. Ich bin aber unsicher wie viele Kreuzer es per Loth war. Kennt jemand?


    Viele Grusse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ich meine 1 3/4 Sgr. = 6x. Zuvor nach dem Vertrag von 1816 zwischen Preußen und Bayern waren es glaube ich 2 Ggr. = 8x, daber das muss ich mal nachschauen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen teilfrankierten Brief aus Wien nach Brüssel vom 20.1.1842. Der Absender des 15g (links oben vorn) schweren Briefes der 2. Gewichtsstufe zahlte 28x CM bis zur bayer. Grenze. Ab da lief er geschlossen über Bayern und Taxis nach Preußen (Köln), wo 9 Sgr. notiert wurden, die 3 1/2 Sgr. für Bayern und 1 1/2 Sgr. für Taxis mal 1,5 beinhalteten.


    Belgien stellte die 2. Gewichtsstufe erst fest, als man gerade die 11 schreiben wollte, dann aber die 2. Gewichtsstufe feststellte und schnell die erst 1 der 11 strich, um die korrekten 22 Decimes zu notieren.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Werte Freunde Hier im Forum!
    Noch ein Brief gestern gefunden in München.Dieser Brief lief von Bozen nach Francomont am 10. Oktober 1817. Mit der Beschreibung solcher Briefe kenne ich mich
    nicht so aus, deswegen die Bitte an Euch mir da zu helfen. Auf der Rückseite steht die 28 und ein Rahmenstempel,von dem ich nur ein Wort sicher lesen kann.
    Oben das erste Wort: "Duitsch". Vieleicht ist dieser Stempel Ihnen geläufig und Sie wissen den vollkommenen Text.Ob die Spiegelverkehrte 20 links oben etwas aussagt
    weiß ich auch nicht.Als Durchschlag von der Inhaltseite her scheint nichts auf. Wie die Portos zugeordnet werden sollen weiß ich auch nicht, deshalb geht meine Bitte
    an Sie mir Ihre Hilfe zu gewähren.
    Einstweilen vielen Dank und Grüsse. Planke

  • Hallo Hermann,


    Rückseite:
    Der Absender bezahlte 28 Kr. C.M. nach dem Tarif v. 1.6.1817 (2. Gewichtsstufe über 1/2 Loth, Auslandsbrief über 12 Stationen). Abgeschlagen wurde der niederländische Eingangsstempel in Henri-Chapelle "Duitsch-Grensk: te Henri-Chapelle"
    Vorderseite:
    Bayern hatte gegenüber Preußen einen Anspruch von 20 Kr. (Art. 19 B, PV Bayern-Preußen v. 1816). Preußen reduzierte in 6 gGr., obwohl meiner Meinung nach 5 gGr. richtiger gewesen wäre.
    Gegenüber den Niederlanden konnte Preußen 7 Ggr. geltend machen (Art. 35, PV Niederlande-Preußen v. 1817). Dies entsprach 11 Stuiver + Porto Henri-Chapelle-Francomont 2 Stuiver = Gesamtporto 13 Stuiver.


    Grüsse von liball

  • Hallo werter Liball!
    Recht vielen Dank für die Beschreibung meines Briefes. So geht es einfach schneller mit der Beschreibung und man hat dann eine
    sichere Quelle um sie später einzusetzen. Nochmals vielen Dank: Planke.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    hier ein ähnlicher Brief, wie der zuvor von Planke gezeigte.

    Allerdings stammt dieser aus Odessa und wurde nach Brody forwarded. Für Österreich wurde er voll bezahlt - mit 14 Kr., wenn ich die rückseitige Rötelnotiz richtig entziffere (>18 Posten, bis 1/2 Loth). Der bayerische Transit wurde mit 5 Groschen notiert, die preußische Gesamtforderung mit 7 Groschen. Der Empfänger David in Francomont musste 13 Stuiver zahlen. Rückseitig der Grenzeingangsstempel von Henri Chapelle. Vorderseitig, leider etwas schwach abgeschlagen, ein seltener Aufgabestempel von Brody.



    Im Innern findet man die Laufzeiten notiert: Aufgabe in Odessa 29.Juni (unser Kalender), Zustellung in Francomont am 20. Juli.



    Gruß

    Michael

  • Hallo Freunde,

    ich möchte euch gerne einen Brief zeigen, der leider nicht in bester Verfassung ist, aber trotzdem recht interessant.

    Nachdem ich dieses Thema durchgelesen habe, denke ich, ich liege gar nicht so verkehrt mit meiner Beschreibung, aber ich lasse mich gerne korrigieren. Der Brief wurde von einem Herrn Baur am 8.Juli 1820 in Wien aufgegeben. Adressiert an Herren David in Francomont. Österreich verlangte 14x Grenzfranko. Wenn ich Beiträge vor mir recht verstanden habe, sind 5gr für Bayern, 7gr für Preußen und 13 Stuiver für Niederlande. Rückseitig der Grenzeingangsstempel von Henri Chapelle.

    Allerdings war der Brief ein "Muster ohne Wert-Brief", bei dem die Warenmuster sogar noch enthalten waren. Habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Waren die Taxen für ein Muster ohne Wert gleich, wie bei einem normalen Brief? Für Österreich habe ich die Infos aus meiner Literatur, Aber wie sah es bei Bayern, Preußen Niederlande aus?

    Vielen Dank für eure Hilfe

    Torsten

  • Hallo Torsten,


    ganz feines Stück! Aber Muster INNERHALB von Briefen waren niemals portomoderiert, so auch hier.


    Ansonsten stimmt deine Beschreibung natürlich - was man alles in einem tollen Forum lernen kann ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hier ein weiterer Brief aus Odessa, forwarded nach Brody und dann per Post nach Francomont an Monsieur David.


    1821, Absender ist suard & Ronbaud, Vermittler in Brody diesmal Jean Louis Michalek.

    Die Taxierung ist identisch mit dem Beleg hier von 2 Jahren früher: 14 Kr. CM österreichisches Franko rückseitig, 5 Gr. bayerischer Transit, 7 Gr. preußische Portoforderung und die vom Empfänger zu zahlenden 13 Stuiver.



    Der rückseitige L1-Eingangsstempel von HENRI-CHAPELLE ist noch zu erkennen.

    Die Laufzeiten entsprechen denen des Briefes von 1819. Für diese große Entfernung war das schon sehr zuverlässig.



    Gruß

    Michael

  • Hallo Sammlerfreunde,

    bei folgendem schönen Brief übernehme ich die professionelle Beschreibung vom Vorbesitzer.

    Grenzfrankierter Brief vom 7.11.1814 aus Reichenberg (Böhmen) nach Verviers (Belgien).

    16 Kr. Wiener Währung zahlte der Absender bis zur österreichischen Grenze. Für 12 Kr. transitierte er Bayern. Taxis erhielt 4 Kr. die rechts oben notiert wurden. Bei seiner Abgabe wurden 17 Stuiver kassiert, die das niederländische Inlandsporto beinhalteten.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Auslandsbrief vom 25.4.1804, von Venedig (1798-1805 bei Österreich) nach Amsterdam.

    Vorderseitig wurden eine rote 9 und eine schwarze 8 notiert.

    Ich vermute, der Brief kostete den Absender 9 Kreuzer Franko bis zur österreichischen Grenze.

    Der Empfänger zahlte 8 Stuiver.

    Siegelseitig wurde nichts notiert.

    Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Korrektur.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    die 9 dürfte niederländisch sein. Man machte das zu der Zeit meist so. Bei Rauhut gab/gibt es einige Belege vom Niederrhein ins Nachbarland, bei denen das Porto in so großen Ziffern vermerkt wurde.


    Dieter

  • Lieber Dieter,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:also war die 9 nicht das Franko.

    Wurde das Franko in schwarz notiert:/ und der Absender zahlte 8 Kreuzer CM ?

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Grenzfrankobrief vom 9.4.1818, von Wien nach Brüssel.

    Der Absender zahlte bis zur bayerischen Grenze 14 Kreuzer CM. Franko ( bis 1/2 Lot, Entfernung über 12 Posten). Das österreichische Franko wurde vorderseitig notiert.

    Der Empfänger zahlte 14 Stuiver Porto.

    Siegelseitiger unleserlicher Stempel.

    Wofür steht die 4 oder 6 in der Mitte und die 7 (rechts)? Links unten wurde eine 5 notiert??

    Bitte um eure Hilfe

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,


    die blaue 5 (gGr.) = 20 Kr. war die preußische Vergütung an Bayern für den Transit bis Coblenz nach dem PV Bayern-Preußen von 1816.

    Die rechts stehende 7 (gGr.) waren die preußische Forderung gegenüber den Niederlanden gem. PV Preußen-Niederlande von 1817.

    Das Gesamtporto in Brüssel lag bei 15 Stuiver.

    Der rückseitige niederländische Eingangsstempel lautet: Duitsch-Grensk: te Henri Chapelle.


    Grüße

    Karl

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