Österreich - Niederlande/Belgien

  • Lieber Franz,

    die 17 Decimes sind klar.

    Die Kreuzer sollten eigentlich Recommandirt-Zeichen sein. Oft stand das früher gar nicht auf den Briefen, aber wenn es der Absender wünschte, bekam er einen Schein und der Brief diese ursprünglichen "nota bene" = gut aufpassen - Zeichen.

    Prognose: Österreich 12x CM, dann gestrichen von der Reichspost und durch 6 Gutegroschen deutsches Porto ersetzt bis zur Grenze. 6 Gutegroschen waren 24x rheinisch, 12x CM waren 14,4x rheinisch, also zusammen 36,4x rheinisch.

    17 Decimes entsprachen ca. 48x rheinisch, so dass die Differenz das Porto für Frankreich sein sollte.

    Aber alles cum grano salis ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    deiner Rechnung nach blieben ~ 11,5 xr was ungefähr 4½ Déc. entsprach. Die Strecke Köln - Verviers kostete 2 Déc. Binnenporto. Kann es sein, daß der Restbetrag für die Rekommandation anfiel?

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    ich meine, dass sich die Gebühren in Frankreich bei einer Recomanndation verdoppelten. Dann würde es ja passen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Franz,

    das mit der Reco-Gebühr weiß ich nicht, kann aber sein. Leider nicht meine Zeit, nicht mein Gebiet. Ich weiß aber nicht, wer das sicher deuten könnte ... alles nicht so einfach.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    Huber Jungwirth schreibt in der " Vorphilafibel zur k.k. Post von 1722 bis 1850" dazu : "Mit dem Briefposttarif wurde am 1.1.1789 die Rekommandation für Briefe geregelt: Die Rekogebühr betrug 6x CM für den Staat, die vom Absender zu zahlen war".

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    das hätten wir also - wurden sie auch vorne notiert?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    normalerweise wurde die Rekogebühr auf der Rückseite angeschrieben, es gibt aber Briefe, auf denen, entgegen der Regelung, die Rekogebühr auf der Vorderseite notiert wurde.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    das hatte ich befürchtet - ganz fest kann man den Brief wohl nicht festmachen. Vlt. kann ein anderer noch mehr dazu sagen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Ich kann auch nicht viel helfen. Ich glaube nicht dass der Brief rekommandiert war. Wenn die Kreuze von der Post in Wien stammen sollten, wären die wohl auch mit Rötel gemacht. Aber wo die herstammen weiss ich auch nicht.

    Der Brief fehlt ein "Autriche" Stempel so dass der Brief nicht als österreichischer Brief nach Frankreich behandelt war. Ich nehme deswegen an dass die 6 Kreuzer? für Taxis gemeint waren. Glaube auch nicht dass Francomont völlig postalisch als französisch geworden ist.

    Hierzu weiss ja Achim viel, viel mehr als wir anderen.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Sammlerfreunde,

    zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Rekobriefe in Österreich auf der Vorderseite meistens durch das Reko-Gitter gekennzeichnet. Ein Doppelkreuz ist mir auf österreichischen Briefen bisher nicht begegnet.

    Meiner Meinung nach wurde das Doppelkreuz nicht in Österreich notiert.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nachdem hier schon länger nichts mehr gezeigt wurde, hier ein Brief, der von Wien nach Amsterdam lief. Geschrieben am 10.5.1817. Rückseitig der Grenzstempel von Arnheim. Mir sind leider nicht alle Taxen klar. Auf der RS wurde nichts notiert. Das österreichische Grenzfranko betrug 24x ES WW. (schwach in Rötel auf der Vorderseite zu sehen). Die blaue 5 ordne ich nach den vorangegangenen Beiträgen Bayern zu. Dann gibt es in der Mitte mit roter Tinte noch eine 6 (Preussen?) und daneben eine 12? Die schwarze Taxzahl lese ich als 10. Vermutlich, das Porto, das der Empfänger zahlen musste.

    Danke und liebe Grüße

    Torsten

  • Hallo Torsten,

    Franco Österreich: 24 Kr. W.W.

    Forderung von Bayern gegenüber Preußen: 20 Kr. = 5 gGr.

    Forderung von Preußen gegenüber Niederlande: 6 gGr. = 9 Stuiver

    Inlandsporto bis Amsterdam: 5 Stuiver = Gesamtporto 14 Stuiver

    Beim schwachen Stempelabschlag dürfte es sich um den Stempel P.E. (par Emmerich) handeln.

    Grüße von liball

  • Hallo liball,

    meinst du wirklich, daß sich Preußen mit 1 gGr zufrieden gab? Das kann ich mir nicht vorstellen. Wie paßt die rotbraune 12 (unter der 14) in deine Berechnung. Mit dieser Tinte wurden die blaue 5 und die violette 6 gestrichen.

    Deine Erklärung überzeugt mich nicht.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    mit dieser Tinte wurde meines Erachtens nicht die 5 und 6 gestrichen, sondern die 24.

    Die 12 wurde von Bayern angeschrieben, dies war der bayerische Transit bis Aschaffenburg. Hier hinzu kamen 8 Kr. für die Strecke Aschaffenburg bis Coblenz, ergibt zusammen 20 Kr. Dies entspricht den 5 gGr. die Bayern von Preußen bekam (Art. 19 B 5, PV Bayern-Preußen 1816).

    Preußen kann die 12 niemals angeschrieben haben, denn dann wären es 12 gGr. Dies entsprächen jedoch 18 Stuiver. Der Empfänger bezahlte jedoch nur 14 Stuiver.

    Die einzige Ziffer die zu Preußen passt ist die 6.

    Am 21.6.1817 wurde ein Vertrag zwischen den Niederlanden und Preußen abgeschlossen. Danach bekam Preußen für Briefe aus Österreich 7 gGr. Nachdem sich Preußen im Vertrag mit Bayern 1816 verpflichtet hat, 5 gGr. an Bayern zu bezahlen, blieben ihnen bis zum Vertrag mit den Niederlanden eben nur 1 gGr.

    Soweit meine Einschätzung, aber vielleicht kommt jemand zu einer anderen Interpretation.

    Grüße von liball

  • ... die blaue 5 kommt aus Nürnberg, das passt schon, wie es Karl geschrieben hat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    die Erklärung leuchtet mir ein. Erstaunlich, daß sich Preußen auf solche Regelungen eingelassen hat.

    Dieter

    Lieber Dieter,

    was hätten sie gegen die mächtigen Bayern tun sollen? :D :D :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.