GB nach Portugal

  • Markenloser Brief von Liverpool/GB nach Oporto/Portugal. Roter Liverpool Paid Stempel vom 23. August 1862- in London mit einem weiteren roten Paid Stempel versehen, aber das "PD" wurde mit dem nicht so häufigen "T.0.1" Stempel "entwertet". Einige Vermutungen sind, das es sich um ein Inspector Mark handelt und im London Chief Office benutzt wurde. Handschriftlich mit Tinte "6" und in Portugal die schwarze charge mark "40" angebracht.


    Weitere Informationen über diese Stempel: Siehe hier:


    http://www.gb-precancels.org/TO.html#Top

  • Hallo Asmodeus,


    da zwei rote, britische Stempel "PAID" aufweisen, muss der Absender etwas bezahlt haben. Wenn man P.D. überstempelte, dann nur deshalb, weil nicht alles bezahlt worden war oder hätte bezahlt werden können.


    Da nur 40 Reis fehlten, denke ich, dass er nur bis zur Küste Portugals bezahlt worden war, womit der Inlandsanteil fehlte und daher auch der Stempel P.D. zu annullieren war.


    Könnten diese Stempel nicht auch die Funktion der Killerstempel 50 von London gehabt haben, nur halt personalisiert?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Wie ich schon geschrieben habe- wahrscheinlich ein inspector mark. So wie die 50 oder 51. Siehe Link und scrolle mal runter. Das ist auch ein ähnlicher Brief.

  • Hallo zusammen,


    der Absender hat 6d. für die erste Gewichtsstufe bar bezahlt. Allerdings war es bis zum 31.07.1866 nach Portugal nur möglich, Teilfrankobriefe zu versenden. Deswegen wurde der fehlerhaft abgeschlagene "PD"-Stempel mit dem "T.0.1" Stempel wieder annulliert. Annullierungen mit diesem Stempel sind nicht gerade häufig. Ich selber habe nur einen unterfrankierten Brief nach Italien. Ob die Bezeichnung nun "inspector mark" ist oder nicht, finde ich gar nicht so wichtig, denn die Funktion ist ja klar. :)


    In der Abbildung unten kann man - hoffentlich - die beiden Phasen (erst Teilfrankobriefe (linke Seite), dann Frankobriefe (rechte Seite)) gut erkennen. Links unten ist übrigens ein ähnlicher Brief wie der von Asmodeus. In diesem Fall wurde aber "normal" mit dem Diamantstempel "50" annulliert.


    Viele Grüße,
    nitram

  • Liebe Freunde,


    vielen Dank - da lag ich ja ganz gut mit meiner Theorie. Klasse auch die Briefe, die ihr "Engländer" zeigt, jeder für sich ein Gedicht und lehrreich dazu. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Martin, danke für die weitere Erläuterungen- hätte ich erwähnen müssen.
    Zu den T.O.1 Stempel: So ganz egal ist es nicht- man vermutet, daß es ein inspector mark ist, aber erst wurde er als pre-cancel vermutet. Die genaue Funktion ist immer noch nicht geklärt. Aber da einige Briefe gefunden wurden, wo der PD Stempel "entwertet" wurde, geht man davon aus.

  • Asmodeus: Das war mir nicht bekannt, dass zunächst die Funktion dieser Stempel als Vorausentwertung angenommen wurde. Ich habe gerade den von Dir genannten - phantastischen :P - Weblink grob überflogen: Steve Panting sind anscheinend acht Briefe mit diesen Stempeln bekannt (6 x T.O.1 und 2 x T.O.3). Wie gesagt, einen nach Italien habe ich auch, daneben ist im "The GB Journal" von July/August 2009 in der Anzeige von Harmers einer nach Indien zu sehen und in der Preisliste 122 von Bill Barrell einer nach Frankreich. Und Deiner muss jetzt auch noch dazu gezählt werden! :)


    Viele Grüße,
    nitram


  • Hallo asperge_de,


    vielen Dank für das Zeigen der beiden schönen Barfrankaturen, die nicht den Landweg über Frankreich, sondern den Seeweg ab Southampton genommen haben. Beides sind aber nicht unfrankierte Briefe, sondern Teilfrankobriefe der ersten bzw. zweiten Gewichtsstufe (4d. bis 1/4 Unze bzw. 8d. bis 1/2 Unze). Der Empfänger in Lissabon durfte sich dann noch über ein zu zahlendes Porto in Höhe von 80 bzw. 160 Reis (schwarze Taxstempel) freuen.


    Viele Grüße,
    nitram


    Einmal editiert, zuletzt von nitram ()

  • Und schon kann einer der beiden Briefe von asperge_de - nämlich der der zweiten Gewichtsstufe - auf ebay gekauft werden (Artikel 252272597914). :D:D:D


    Viele Grüße,
    nitram


  • ... und würde ich dergleichen sammeln, wäre der schon mir ... :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Und schon kann einer der beiden Briefe von asperge_de - nämlich der der zweiten Gewichtsstufe - auf ebay gekauft werden (Artikel 252272597914). :D :D :D


    Viele Grüße,
    nitram

    Aus britischer Sicht, ist es kein Vorphilabrief. Seit 1840 gibt ja dort Briefmarken. ;) :) :D

  • Hallo Rolf-Dieter,


    woraus ergibt sich, dass es sich um einen Paketbegleitbrief handelt? Ich kenne die entsprechenden englischen Vorschriften icht.


    Bisher war ich der Meinung, dass sich Paket und Muster ohne Wert einander ausschließen. Da wäre doch der Zoll stutzig geworden.


    Beste Grüße
    Jürgen

  • Muster ohne Wert


    wenn der Brief nicht über Frankreich lief dann kommt keine 1/4oz zum tragen.
    Stimmt das Datum?
    Dachte immer zu der Zeit ging es über Southampton.
    Wenn der Brief über Falmouth lief geht es an sich nur bis 1843.

  • Hallo zusammen,


    das mit Falmouth hatte ich auch nicht verstanden, da ich es auch nur so kenne, dass dieser Hafen nur bis 1843 angesteuert wurde.


    SETUBAL: Woher stammt denn die Erkenntnis, dass das "F" in dem Lissaboner Stempel für Falmouth steht?


    kibitz: Wieso kommt denn beim Seeweg die Progression in Schritten zu 1/4 Unzen nicht in Frage? Nach meinen Unterlagen ist dies nämlich der Fall (siehe auch Posting #9).


    Viele Grüße,
    nitram


  • Danke für die Quellenangabe. Selbst wenn ich das Buch hätte, würde mir das wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht weiterhelfen.


    Von daher möchte ich die Frage von kibitz noch einmal wiederholen: Stimmt das Datum?


    Viele Grüße,
    nitram


  • Die F Stempel wurden in Falmouth gebraucht, bei Tabeart und Robertson ist das nachzulesen.


    Aus dem Bauch,
    der Brief ist von (vor) 1839 hatte 3 oder 4 Einlagen (51, 47,48,49) und war zwischen 3/4 und 1 oz schwer.
    Porto: 1/7sh fürs Packet + 11d Falmouth - London (1sh - 1d) = 2/6sh x 4 = 10sh


    @ nitram,
    1851, in 1861 mag das anders gewesen sein.


    http://www.archive.org/stream/…152edin#page/364/mode/2up
    http://www.archive.org/stream/…152edin#page/366/mode/2up


    Beste Grüße


    kibitz