Belgien - Niederlande nach der Revolte von 1830

  • Im Thread Preußen Auslandsbriefe vor 30.6.1850 im Thema Preußen Belgien wurde die politische Trennung Belgiens
    von den Niederlanden von 1830 und die Folgen für den Postvertrieb zwischen beiden Ländern erwähnt.


    Ich möchte nun hier im Belgien Thread einige Seiten veröffentlichen welche diese Problematik näher verdeutlichen.
    Kees Adema beschreibt das Ganze ziemlich gut und natürlich viel detaillierter als die Postinstruktion, mit vielen
    Beispielen.


    Quelle: Netherlands Mail in Times of Turmoil Vol 3. - The Post-Napoleonic Era and the Belgian Revolt 1815-1839.
    Kapitel 11 Seite 125-134


    P.S 8.12.15 : scanns gelöscht

    Phila-Gruß


    Lulu

    2 Mal editiert, zuletzt von Zockerpeppi ()

  • +1 ! Was es nicht alles gab - tolle Story und natürlich perfekt celebriert.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Als Entschädigung für die gelöschten Scanns, ein Brief aus besagter Zeit, den ich zur Diskussion hier einstelle.


    Ich habe den Beleg heute auf dem Postamt abgeholt und eine Überraschung erlebt. Ich dachte ich hätte einen Frankobrief aus Arlon (Belgien) gekauft aber der Brief stammt gar nicht aus Arlon sondern aus Luxemburg Stadt. Im Nachhinein ein super Fang !


    Luxemburg hat sich dem belgischen Aufstand gegen die niederländische Führung angeschlossen. Das Land ging vorrübergehend an Belgien nicht aber die Stadt welche mit ihrer Preußischen Garnison niederländisch blieb. Dies hatte natürlich erhebliche Folgen für den Postvertrieb. Die Stadt stand einzig in Kontakt mit Trier. Hier war ein Postweg über Wasserbillig durch die Preußischen Truppen gesichert. Unbeschreibliche Umwege mussten in Kauf genommen werden. Das Porto unverschämt teuer wegen der weiten u. grenzüberschreitenden Strecken die zurückgelegt wurden. Es gibt Belege die dies bezeugen u.a in dem Werk von Kees Adema (gut dass ich das gekauft habe). Diese Probleme wussten die Städter zu umgehen!!!! Not macht halt erfinderisch.

    Im Visier die Korrespondenz mit Frankreich: das Grenzübergangsbüro Luxemburg war aufgelöst und nach Arlon transferiert, welches nun mit Thionville korrespondierte. Dies galt für Post aus Luxemburg Land nicht aber für die Stadt. Belgien hatte ein Postbüro in Eich aufgerichtet (meine Quelle besagt irgendwann Ende 1830), heute ein Vorort von Luxemburg Stadt. Dies machten sich die Städter zu nutzen. Die gingen bzw fuhren nach Eich um ihr Briefe aufzugeben welche somit unter Belgisches Postrecht vielen.


    Die Fakten :



    ein Notarsbrief mit Inhalt geschrieben in Luxemburg nach Verdun in Frankreich. Die Laufzeit fiel etwas länger aus. Geschrieben am 15 Juni 1831, Stempel in Arlon am 18. Juni 1831. 3 Tage anormale Laufzeit. Allerdings kein Eich Stempel! PP port payé. Kastenstempel Pays-Bas par Thionville + der A.E.D 12 ebenfalls Thionville. Das Porto korrekt auf der Rückseite. Der Absender hat 25 (niederländische) cents bezahlt was 5 décimes gleich kommt. Die Aufteilung 2/3 ebenfalls auf der Rückseite Luxemburg-Arlon 2 d + 3 d für den französischen Teil also Thionville - Verdun +/- 61 Km = 3 d gemäß dem Tarif von 1828.



    Phila-Gruß


    Lulu

  • Hallo Lulu,


    schade mit dem Copyright, aber das kann man wohl nicht ändern (es sei denn, der Autor gewährt es dir zur Publikation hier).


    Ich kenne das auch, dass man einen netten Brief kauft und beim Anblick des bisher unbekannten Inhalts (oder der Siegelseite) fast ohnmächtig wird. Ein tolles Stück Postgeschichte und, so klein Luxemburg auch ist, seine Postgeschichte ist in Europa ganz groß.


    Vielen Dank, dass du uns das so toll herüber bringst - ich denke, so schaut jeder 2 Mal über einen Brief, der nach Luxemburg riechen könnte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.