Würzburg/Münsterschwarzach, Benedikt-Phila 2.-4.9.2016

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Wie gesagt, bei mir sind es trotz eines Rahmens mehr 83 Punkte geworden und damit zwei weniger als in Erlensee. Veränderungen haben sich in den Bereichen Bearbeitung und Bedeutung ergeben, dort sind die Punkte von 24 auf 26 angestiegen, bei Beschaffenheit und Seltenheit jedoch von 26 auf 22 von 30 gefallen. Letzteren Teilbereich kann ich persönlich zwar nicht ganz nachvollziehen, da unter anderem ja Vorausstempel von Wiersberg, etc. ergänzt wurde, aber insgesamt geht das Ergebnis in Ordnung.


    wie gesagt hatte ich ja schon nach dem Vorgespräch den Eindruck, dass die Bewertung etwas südlicher ausfallen würde. Kommentar zum im ersten Weltkrieg nachverwendeten PA-Klebezettel: Ja, sowas ist ja bekannt. Also wenn da jemand noch welche unbeachtet rumliegen hat, darf er mir die gerne anbieten... :whistling:


    Anscheinend ist es mir wohl nicht ganz gelungen, den Sinn und Zweck der Sammlung ausreichend zu verdeutlichen und die seltenen Stücke herauszustellen.


    Interessant war dann kurz vor Abbau ein Gespräch mit Rainer und einem Juror, der beim Teamchallenge mitgemacht hat. Das hat mich doch weitergebracht.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo, es ist nicht zwangsläufig so, dass bei jeder Ausstellungs-Teilnahme die Ergebnisse, bzw. die Punktzahl ansteigen. Besonders dann, wenn man schon die Grenze von 85 P bei R2 überstiegen hat. Da kann auch mal ein schlechter Tag eines Juroren oder seine persönliche Nichtkenntnis zum Thema des Exponates, den Ausschlag geben. Und schon wird aus einer Gold auf Rang 2 eine Vermeilmedaille oder noch weniger. Auch der umgekehrte Effekt ist durchaus möglich. Ich selbst habe erlebt, dass ich bei einer Rang 1 eine Bewertung bekam, die 11 (elf) Punkte höher war, als zuvor bei einer Rang 2. Dort hatte man mir allerdeings gegenüber dem Ergebnis der vorhergehenden Rang-3-Ausstellung einfach nur 76 Punkte gegeben. Dies führte bei den Juroren auf der Rang 1-Ausstellung dann zu anhaltenden Streitgesprächen, zumal da Juroren tätig waren, die zuvor auf der Rang 3 und auf der Rang 2-Ausstellung auch auf Rang 1 die gleiche Sammlung bewerteten und die "südliche" Minusbewertung wiederum anwenden wollten. Die Herrschaften wurden von den anderen eingebremst, die Gespräche waren sehr laut. Zum Glück war es weit nach Mitternacht und keine Beucher Zeuge dieser Vorfälle.


    Es gibt nun mal keine Garantie, dass es immer wieder höhere und bessere Bewertungen von einer zur anderen Ausstellung gibt. Das ist halt bei allen Bewertungen so, bei denen der humane Faktor, also der Juror der die Wertung vornimmt, seinen persönlichen Launen und Un-Kenntnissen nachgeht. Ursache kann dabei sein, dass ein Juror neidvoll auf die Sammlung schaut und evtl. selbst eine Sammlung gleicher Art pflegt und Material sieht, welches ihm fehlt.


    Gruß von Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Liebe Freunde,


    danke für die interessanten Beiträge zum Ablauf von Jurygesprächen und Bewertungen.


    Wenn ich meine letzte Ausstellung nochmals Revue passieren lasse und mit dem Jurygespräch davor vergleiche, habe ich auch den Eindruck, dass diese Gespräche einen grossen Einfluss haben.
    Während ich 2015 in Mainz sehr vorbereitet und pünktlich mit der Jury zusammen kam und ein sehr gutes Gespräch geführt wurde war es in Heidelberg 2016 durch mein eigenes Verschulden zeitlich zu spät geworden.
    Ausserdem war ich durch viele andere Umstände vorher so eingespannt, dass ich nicht wirklich Konzentriert bei der Sache war... :whistling:


    Dementsprechend war das Ergebniss, trotz Gold mit EP um 3,4 Punkte niedriger als von mir und vielen Sammlerfreunden erwartet.
    Es bleibt also scheinbar festzuhalten, dass ein sehr gut vorbereitetes Jurygespräch mit vorheriger Zusendung des Exponates, soweit das schon möglich ist einen durchaus positiven Einfluss auf die Bewertungen hat.


    So möchte ich es bei meiner kommenden Wettbewerbsausstellung, voraussischtlich in 2017 jedenfalls gerne angehen. :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo in die Runde


    ich war ja die gesamte Zeit vor Ort und hatte somit die Gelegenheit mir jede Sammlung anzuschauen. So fand ich auch einige fehlerhafte Beschreibungen und versuchte den Aussteller zu finden. Nicht immer klappte es, aber hin und wieder. Auch bekam ich so mit, dass die Jurorenteams, für die Postgeschichte waren zwei unterwegs, sich untereinander beraten haben.


    Persönlich denke ich, dass die Bewertungen weites gehend in Ordnung geht.
    In der PO gab es 28x Gold im Rang 2, davon 14 mal bis 82 Punkte und die restlichen 14 bis höchstens 91 Punkte.


    Eine Sammlung "Die Nummernstempel 1 bis 424 von Thurn und Taxis" bekam 90 Punkte (meines Erachtens zu hoch) - etwa ähnlich "Die Quadratausgaben 1849 - 1862, Marken, Entwertungen, Verwendungen" dagegen nur 84 Punkte. Beide Sammlungen waren m.E. zu markenlastig und hätten eigentlich auf gleichem Niveau liegen sollen.


    Ansonsten könnte man sich um 1 - 2 Punkte hier und da sicherlich streiten. Ich sehe es eher "sportlich". :P


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo, ds klingt alles ganz gut. Besonders, wenn jemand sich selbst einschötzt und feststellt, dass er an dem Tag nicht gut vorbereitet war. Nur, diese Art von Selbsteinschätzung ist bisher von einem Juroren noch nicht vernommen worden.
    Kann denn mal einer der Aussteller den jurybericht von Münsterschwarzach als PDF hier einstellen, dann haben wir alle was zu lesen. Vielen Dank.
    Taxis 107

    Mitglied im DASV

  • Kann denn mal einer der Aussteller den jurybericht von Münsterschwarzach als PDF hier einstellen, dann haben wir alle was zu lesen. Vielen Dank.
    Taxis 107

    In Münsterschwarzach war nicht nur Postgeschichte zu sehen, sondern auch hervorragnde thematische Sammlungen. Gerade dem Ort der Ausstellung entsprechend, hielt die Sammlergilde St. Gabriel e. V. in Münsterschwarzach ihre Jahrsversammlung ab (in einer Sonderschau wurden 11 Exponate dieser Sammlergemeinschaft gezeigt). Als beste Sammlung aus der thematischen Philatelie soll die Sammlung "Aus dem Leben Jesu" mit Gold ausgezeichnet worden sein.


    Es wäre deshalb sehr schön, wenn sich doch ein Aussteller die Mühe machen würde, den Jurybericht (so er vorliegt) hier einzustellen. :thumbup:


    Im weiteren werde ich dann auch noch etwas über den eigenlichen Anlass dieser - wohl für viele schon wieder ad acta gelegten - Briefmarkenausstellung schreiben.


    Vielen Dank für Euer Verständis, Gott zum Gruße
    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Ich würde gerne das Palmares scannen, wurde vor 2 Tagen aber am Meniskus operiert und bin in meiner Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt...


    Zur Ausstellung, die hat mir soweit gefallen, die Räumlichkeiten waren evtl. suboptimal..., es gibt aber schlimmeres. Es wird halt immer schwieriger Räumlichkeiten zu finden die nicht viel kosten oder gar umsonst sind, Es wird kein Eintritt verlangt, auch sonst ist die Zuschauerzahl bei reinen Ausstellungen wo kein Tauschtag und große Anzahl an Händler sind, ja übersichtlich.


    Beim Palmares selbst hätte ich mir gewünscht dass es evtl. nicht nur für die Offiziellen Platzreservierungen gegeben hätte sonder auch für die Aussteller..., es macht nicht viel Sinn und Spaß den ganzen Abend in der Mitte von Leuten zu sitzen die mit dem Ausstellen "nichts am Hut" haben aber schon pünktlich zur Saalöffnung die besten Plätze belegen. OK, das mag nun harsch klingen, es kam bei mir halt so rüber.


    Was mich fast schon wunderte dass trotz der angeblichen Quälereien im BDPh und der Stiftung sowohl der BDPh Vorstand als auch der Vorstand der Stiftung vor-Ort waren. (Sollte ich mich da täuschen bitte ich um Korrektur).

  • Zitat

    Ich würde gerne das Palmares scannen, wurde vor 2 Tagen aber am Meniskus
    operiert und bin in meiner Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt...

    Gute Besserung und Genesung Rainer. Danke für Deinen Beitrag.

    Zitat

    Zur Ausstellung, die hat mir soweit gefallen, die Räumlichkeiten waren evtl. suboptimal..., es gibt aber schlimmeres.

    Ich sehe das so, dass durch den Festakt die neue Turnhalle bzw. Egbert-Halle nicht belegt werden konnte, bis auf die Sonderausstellung der Sammlergilde Gabriel -siehe Fotos (mit freundlicher Genehmigung von Walter Sauter Presserefernt Abtei Münster Schwarzach). Warum die Beschilderung (Wegweiser) zur Ausstellung (Alte Turnhalle, Egbert-Halle, Pausenhalle) ungenügend waren, bleibt ein Fragezeichen. Auch dass es keine Möglichkeit der Bewirtung für Standpersonal gab, der Ausstellungsleiter ist doch eigentlich ein Profi? Das ist aber keine Kritik, ich fand die Atmosphäre auf dem Klostergelände einfach "himmlisch", da auch bis auf Sonntag herrliches Wetter war. Und wenn man ungebunden war, konnte im nahen Gasthaus fränkische Spezialitäten genossen werden (was viele auswärtige Besucher taten).

    Zitat

    BDPh und der Stiftung sowohl der BDPh Vorstand als auch der Vorstand der Stiftung vor-Ort waren.

    Wer die 5 Euro für die Ausstellungsfestschrift ausgab, erhielt nicht nur einen Überblick über die Ausstellung (bei den einzelnen Sammlungen sind auch die Kurzbeschreibungen mit angegeben!), sondern auch den Hinweis, dass trotz angespannter finanzieller Lage die Stiftung die Ausstellung bezuschusst hat (die genaue Formulierung reiche ich nach, weil mir der Katalog z.Zt. nicht vorliegt). Ich denke, dass gerade der Landesverband Bayrischer Philatelisten, der Würzburger Verein sehr gute Kontakte zu den Offiziellen des BDPh haben. Zudem scheint das Ganze, was in der "philatelie" zu lesen war so nicht richtig (es gibt immer 2 Meinungen). Mir kann das egal sein, ich habe mich nur über so eine großartige Briefmarkenausstellung hier in Mainfranken sehr gefreut.


    Luitpold

  • Vielen Dank! Ich hätte, wo viel wird sich die letzten Wochen und Monate nicht verändert haben, einige etwas höher gesetzt. Nur eine (Heimat-)Sammlung ist nicht Rang 2 fähig, aber die hat man des Besitzers wegen auf Vermeil gehoben, das kennt man ja und das war in Heidelberg ja nicht anders.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Auch ich möchte mich für das Einstellen recht herzlich bedanken. Ich habe zwar nicht mit ausgestellt hatte aber doch ein paar interessante Gespräche mit Juroren. Warum da manche Heimatsammlung auf Rang 2 Vermeil erhielt konnte dabei auch nicht so richtig dargestellt werden. Eventuell aber um dem veranstaltenden LV einen Gefallen zu tun.


    Beste Grüße Roda127

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Auch ich möchte mich für das Einstellen recht herzlich bedanken. Ich habe zwar nicht mit ausgestellt hatte aber doch ein paar interessante Gespräche mit Juroren. Warum da manche Heimatsammlung auf Rang 2 Vermeil erhielt konnte dabei auch nicht so richtig dargestellt werden. Eventuell aber um dem veranstaltenden LV einen Gefallen zu tun.


    Beste Grüße Roda127


    Wie schrieb mir ein Ausstellungsleiter gerade heute im Zuge einer geplanten Anmeldung bei einer späteren Ausstellung:


    Zitat:
    Vermeil mit mind. 70 Punkten auf Rang 2 wird immer gehen. Und wenn die Jury gar keine Ahnung von der Sammlung hat, gilt immer "in dubio Vermeil).
    Zitat Ende

  • Hallo ihr 2,


    so ist es leider - und wenn man als Aussteller noch einen akademischen Grad aufweisen kann, schadet das der Fehlbewertung nach oben auch nicht.


    Wenn ich sehe, dass Jens Sammlung 83 Punkte bekommen hat und die Schrottsammlung 5 Punkte weniger, ist es zwar erklärlich (s. Argumente hier), aber man muss sich fast schon fremdschämen als Bayernsammler, dass sich so etwas über die Ränge durchzieht. Traurig!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Nachlese
    – Festschrift Benedikt-Phila 2016 – was mir wichtig erscheint, außer der üblichen Diskussion über Bewertungen (schade, wenn sonst „nichts bemerkt worden sein sollte)“.


    Auf der einen Seite ist es schön bei freien Eintritt all die herrlichen Sammlungen anschauen zu dürfen, anderseits ist die Finanzierung solcher Briefmarkenausstellungen nicht einfach. Deshalb vielen Dank dem Veranstaltungs-Team, dem Kloster und auch den Ausstellern für diese kostenfreie Erlebnistage.


    Gegen einen kleinen Obulus konnte die Festschrift „Benedikt-Phila“ erworben werden, die jeden Cent wert ist (und sicherlich unter den Druckkosten liegt). Die Festschrift - sehr sorgfältig gestaltet von Bruder Sturmius StöckleinMünsterschwarzach (Bild von Walter Sauter Pressereferent Abtei Münsterschwarzach) - ist in der Kloster-Druckerei durchgängig 4-farbig auf Hochglanzpapier gefertigt worden (Umfang 194 Seiten – A5). Darin finden sich neben den üblichen Hinweise zur Veranstaltung, den Sammlungen (mit Kurzbeschreibungen), auch interessante Beiträge.


    So erfährt man mehr über die „Abtei Münsterschwarzach und den Karolingischen Schlüssel“, zur „Postgeschichte Stadtschwarzach“ und ganz besonders „Aus dem Leben Jesu“, einen Auszug aus der Sammlung von Wolfgang Müller (Sammlergilde St. Gabriel).


    Allein die Vorstellung dieser Sammlung erstreckt sich von S. 103 – 187 und weitere 2 Seiten sind der Vorstellung des Sammlers gewidmet „Wer steht hinter dem Exponat“. Die Sammlung erhielt auf der „Benedikt-Phila“ in Rang 2 mit 89 Pkt. Gold + EP (Danke an Rainer hier für das Einstellen der Bewertungen).


    Die Gliederung ist aufgebaut nach dem Leben Jesu und besonders schön mit den bekannten Zitaten aus dem neuen Testament belegt, wie z.B. „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ (z.B. Privatganzsache von Bayern 1900 aus Oberammergau). „Stern von Bethlehem“ – Brief aus den USA mit Marke vom Postmeister mit Stern entwertet, „Wirkungsstätte Jesu: das Jordangebiet“, Brief von 1849 mit hs. 5 Ct. Taxiert – Aufgabestempel JORDAN (überhaupt gibt es einige Orte in den USA mit „biblischen Namen“).
    Besonders gefiel mit der Brief zum Thema „Maria Magdalena“: handschriftlich (Dampfschiff) ‚Magdalena‘ auf Brief aus Rio de Janero vom 4.10.1868 nach Bordeaux.
    Fast schon „heimatlich für bayern klassisch Sammler“: Armenpflege R.S. Charge-Brief vom Krankenhaus Regensburg von 1841.
    Welche Sammlung wird schon so ausführlich präsentiert und bringt interessante Informationen, auch für Nicht-Thematik-Sammler?


    [font='&quot']Luitpold
    [/font]

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Luitpold,


    vielen Dank für deinen Blick über die vergebenen Punkte hinaus.
    Schön auch, wenn in der Festschrift eine ausgestellte Sammlung ausführlich vorgestellt wird. Leider war ich nicht da und konnte die Festschrift daher nicht erwerben.


    Gruß
    Michael

  • Lieber Luitpold,


    Vielen Dank für die aufschlussreichen Hinweise und Kommentare auch zur Festschrift. Leider ist es schön so dass Kritik öfters mitgeteilt wird als Lob.., mir ist völlig klar dass es eine Mammutaufgabe ist so eine Ausstellung mit allem was dazugehört zu stemmen. Mein Dank und sicher auch der von vielen anderen die "Danke" im stillen sagen ist gewiss.


    Wie sagt man in Franken so treffend "Keine Kritik ist Lob genug", und das höchste Lob das von einem Nürnberger kommt ist "passt scho".

  • Schön auch, wenn in der Festschrift eine ausgestellte Sammlung ausführlich vorgestellt wird. Gruß Michael

    Hallo Michael,


    vielen Dank für Deine freundlichen Zeilen. Vielleicht wird diese Sammlung ja mal bei der Sammlergilde St. Gabriel als Ausstellungssammlung online präsentiert.


    Auf eine andere Sammlung möchte ich noch hinweisen, deren Idee ich "faszinierend" fand: "Die Postanstalten im Taxquadrat 502" von Jürgen Simon, Langenselbold - Rang 3 - 78 Pkt. Gold. Auf diese Idee muss man erst kommen! Im Taxquadrat 502 lagen Postanstalten von 3 Ländern und Taxis, Bayern, später Preußen versahen die Post. So ist es eigentlich Ausgangspunkt die Fahrpost, aber vorgestellt werden die Postanstalten selbst und deren Postaustausch von nach diesen Orten. Besonders "für uns Bayern" interessant ist der an der Grenze des TQ 502 liegende Ort (Bad) Orb, der ja 1866/67 preussisch wurde. Leider hatte ich nicht die Zeit mir alles durchzulesen, so schreibe ich dies hier auch nur aus der Erinnerung (hoffe es stimmt soweit). Ich muss auch noch nachschauen, wo ich die Karte mit den Taxquadraten habe und die Grenze des TQ 502 nachzuschauen, weil diese Sammlung mir sehr gefallen hat. Vielleicht stellt der Sammler weiter aus und irgendwo finde ich sie dann wieder auf einer Ausstellung?


    Freundliche Grüße von Luitpold


    PS Danke auch an Rainer für die netten Zitate des Lobes eines Franken!

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).


  • Wenn ich sehe, dass Jens Sammlung 83 Punkte bekommen hat und die Schrottsammlung 5 Punkte weniger, ist es zwar erklärlich (s. Argumente hier), aber man muss sich fast schon fremdschämen als Bayernsammler, dass sich so etwas über die Ränge durchzieht. Traurig!

    Also wenn ich das richtig sehe, waren nur 2 Bayern-Sammlungen vertreten, wenn man die Sammlungen mit heimatlichen Bezug weglässt. Übrigens, warum nicht "Blechsammlung", wobei die Beschriftung, wenn's denn die gemeinte Sammlung war sehr augenfreudlich groß und nur 1 Beleg je Seite angebracht war.


    Die Bayern-Sammler hatten keinen Heimvorteil und es ist auffällig, dass "Kolonial" Top war. Nicht nur die beste Sammlung mit 91 Pkt. "Reichspost in Deutsch-SW-Afrika", auch das 2. Exponat "Die Geschichte der Post in SW-Afrika" mit 90 Pkt. zog weit weg von den Bayern.
    Also wenn ich in den Auktionskatalogen die Sammlungsauflösungen der Kolonialzeit sehe, dann sind dort Belege anzutreffen, die die bayrischen Stücke preislisch weit übertreffen.
    Was muss man als Bayernsammler noch aufbieten um hier mehr Punkte zu erhalten (siehe "Die Quadratausgaben 1849-1862" 84 Pkt. Gold)? In dieser Sammlung wären einige sehr schöne Stücke für meine bescheidene Sammlung. Doch viele "Jäger" machen einem Heimatsammler das Sammeln nicht leicht.
    Leider klappt das mit den Belege-Erwerb auch bei den Kolonien nicht, denn dort sind ebenfalls viele "Jäger" unterwegs. Zumindest eine ganz unbedeutende PK aus der "Oertel-Korrespondenz"* konnte ich mal bekommen. Hier nur, damit es auch was zum gucken gibt. So das war jetzt die "Benedikt-Phila-Nachlese".


    Luitpold


    * das ist ein Sammlerbeleg, wie der Text auf der Rückseite zeigt. Aber dagegen ein neuer Sammlerbeleg wird nie die "Schönheit" des alten Beleges erreichen. Weshalb, das darf ich noch einfügen, dass alt und neu in thematischen Sammlungen, so interessant sie sind, irgendwie nicht harmonieren. Aber jedem das Seine!

  • Einen schönen guten Abend ins Forum,


    in einem anderen Artikel hatte ich über Kritik an den Bewertungen lt. Ausstellungsreglement geschrieben.
    Wenn ich hier die voran geschriebenen Beiträge lese, hagelt es ja gegen ungerechte Bewertungen der Bayernsammler und dem zur Zeit angesagtem Hochheben der Kolonial- Sammlungen.
    Wenn ich als unbedarfter Sammler den Bewertungspunkt Bedeutung mal ins Gedächtnis rufe, dann scheint mir doch eine Kolonialsammlung bedeutender zu sein, sorry liebe Bayern, als eine Bayern Sammlung. Ist es da nicht logisch, dass derartige Sammlungen besser abschneiden ?


    Rolf- Dieter

  • Lieber Luitpold,


    die Blechsammlung hatte Heimatbezug - die beiden Bayernsammlungen von Mitgliedern unserer ARGE sind hervorragend und m. E. zu tief bewertet worden. Aber lassen wir das, ist eh gelaufen.


    Hallo Rolf - Dieter,


    ein Punkt, den ich nie verstanden habe, ist der der "Bedeutung" einer Sammlung. Diesen Punkt sollte man getrost weglassen, denn er ist schon an und für sich untauglich. Ein Kolonialbeleg ist für einen Sammler von Thurn und Taxis untauglich und daher ohne Bedeutung, wie ein Taxisbrief im Wert von 50.000 € für einen Kolonialsammler ohne Bedeutung ist.


    Bedeutung kann nur sinnvoll heißen, dass die Sammlung eine bedeutende Taxis- oder Kolonialsammlung ist; dann wäre die Bedeutung, die eine solche Sammlung innerhalb ihres Sammelgebietes hat, entsprechend zu würdigen.


    Wäre es anders, müsste jede Liechtenstein - Weltklassesammlung im 7stelligen Bereich im Rang 3 verbleiben, denn eine postgeschichtliche Bedeutung von Weltgeltung kann da nicht mal ein Liechtensteiner erkennen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.