Preußen - Frankreich 1818 - 31.5.1837
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- Offizieller Beitrag
Hallo Ingo,
zeigt die Rückseite etwas? Das Jahr 1836 ist sicher?
Die Taxe ist etwas niedrig für so einen schweren Brief.
Viele Grüße
Michael
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Hallo Ingo,
Dies ist ein schwerer 15Gr-Brief (1) aus dem 4. preußischen Rayon (2), der über Givet (3) in Frankreich ankam.
Das Porto für einen solchen Brief ist normalerweise wie folgt:
- nach Givet: 12 Décimes x2,5 = 30 Décimes
- von Givet nach Bordeaux: 25 Décimes
= 55 Décimes oder 5,5 Francs.
Das Porto auf dem Brief ist jedoch 5 Francs (nicht 5 Décimes). Das Zeichen neben der 5 (4) zeigt, dass es sich um Francs und nicht um Décimes handelt.
Es scheint, dass das französische Porto für einen Brief bis 15 Gr. (ausschließlich), d.h. 20 Décimes, berechnet wurde, während das Auslandsporto für einen Brief von 15 Gr. einschließlich, d.h. 30 Décimes, berechnet wurde.
Viele Grüsse.
Emmanuel.
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Erst einmal vielen Dank für eure Kommentare. Ich weiß leider nicht so genau, in welcher der vielen hier herumstehenden Kisten meine Berlinbelege sind; sobald ich sie gefunden habe, mache ich einen Scan vom Rest des Beleges, dann können eventuelle Restfragen geklärt werden.
Viele Grüße
Ingo
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Hallo zusammen,
welchen Gegenwert in Sgr oder Kr rh hatten die 5 Fr im Jahr 1836? Der Betrag kommt mir ganz schön hoch vor bei 1¼ Loth Gewicht.
beste Grüße
Dieter
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Lieber Dieter,
1 Franc = 28 bzw. 28,5 rheinische Kreuzer, also 8 Sgr..
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Lieber Ralph,
vielen Dank für die Zahlen. Wenn ich die Taxen für Berlin - Saarbrücken und Saarbrücken - Bordeaux (zusammen ca. 1400 km) zusammenrechne, komme ich für diesen Brief von 1¼ Loth Gewicht tatsächlich auf einen Betrag von ca. 40 Sgr bzw 50 Dec.
Das war in der Zeit eine stolze Summe!!
liebe Grüße
Dieter
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Liebe Freunde,
hier ein Briefchen (9,9 x 5,5 cm) vom 7. Febr. 1819 aus Aachen nach Paris. Auf der Rückseite haben wir als Taxierung eine 2. Welche Währung?
Nach der Taxordnung von April 1806 fielen für die Strecke von Givet bis Paris wieviel Dec an? Meine alte Waage ist leider zu unpräzise um das Gewicht zu ermitteln. Insgesamt waren in Paris 9 Dec. zu zahlen.
Wer Lust hat, kann sich über den auf französisch geschrieben Briefinhalt hermachen.
Dieter
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Hallo Dieter,
Gemäß der Durchführungsverordnung zum Postvertrag zwischen Frankreich und Preußen von 1817 kostet dieser Brief (< 6 Gr.) mit dem CPR1-Stempel 4 Decimes bis Givet + 5 Decimes von Givet nach Paris.
Ich bin mir nicht sicher, ob auf der Rückseite des Briefes eine 2 steht. Es könnte sich um eine zufällige Markierung handeln.
Der Briefinhalt betrifft einen Verkauf, den eine der Parteien in Frage stellen möchte.
Viele Grüsse.
Emmanuel.
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Hallo Emmanuel,
vielen dank für die Erklärungen. Die 5 Dec. für einen Brief unter 6 Gr. von Givet bis Paris waren klar. Aber im Postvertrag von Dez 1817 gibt es keine Erklärung für die Frankatur bis Givet. Hast du die dazu gehörende Durchführungsverordnung auf Festplatte?
viele Grüße
Dieter
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Hast du die dazu gehörende Durchführungsverordnung auf Festplatte?
Da wäre ich auch dran interessiert
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lieber Emmanuel,
besten Dank
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Hallo Emmanuel,
vielen Dank. Auf der Festplatte ist jetzt eine Datei mehr.
Dieter
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Liebe Freunde,
hier ein kleiner Privat-Brief (11,7 x 5,3 cm) vom 19. Aug. 1824 aus Koblenz nach Paris. Auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Paris (Août 24 1824) in selten leuchtendem rot.
Gemäß dem Postvertrag zwischen Frankreich und Preußen von 1817 waren für diesen leichten Brief mit dem CPR2-Stempel bis Givet 6 Déc und weitere 5 Déc bis Paris zu zahlen. Ergibt die notierten 11 Déc.
Wer Lust hat, kann sich mit dem auf französisch geschrieben Briefinhalt vergnügen.
Dieter
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Hallo Dieter,
eine kleine Korrektur:
Auf dem Ankunftstempel lese ich "Août 24 1824"; also nicht "Avril", sondern "Août" = August.Viele Grüße
Gerd
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Stimmt natürlich! Ist korrigiert.
Dieter
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Hallo Freunde,
hier ein Brief vom 23.4.1834 des Amtes Kreischau bei Torgau zur Firma Roederer in Rheims. Bei diesem Brief sind 2 Dinge meiner Meinung nach ungewöhnlich:
Dieser Brief ins ferne Frankreich wurde freigemacht, was im Jahr 1834 eher ungewöhnlich war. Immerhin hatte man fast ½ Taler zu zahlen.
Das Amt Kreischau bei Torgau als Absender ist sicher auch nicht alltäglich. War man dort finanziell so gut aufgestellt, daß man mit einem so bekannten Champagner-Produzenten Kontakt aufnahm?
Der Brief wurde mit immerhin 14½ Sgr freigemacht, was durch anbringen des P.P.-Stempels angezeigt wurde. Die Aufteilung des Portos wissen andere besser.
Wofür stehen die Zahlen auf der Rückseite?
Die Stempel PRUSSE PAR FORBACH und 4 A.E.D weisen darauf hin, daß der Brief bei Forbach französisches Gebiet erreichte.
Vielleicht kann jemand den Inhalt des Schreibens entziffern. Bei mir reicht es nur zu einzelnen Worten, die aber einen interessanten Text erwarten lassen.
Dieter
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Lieber Dieter,
ich werde mich bei Gelegenheit mal mit dem Text beschäftigen ...
Viele Grüße
Gerd
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Hier nun der Text aus dem hervorgeht, daß der Absender oft nicht mehr ganz nüchtern war (was die zunehmend zittrige Schreibweise erklären würde)
Amt Kreischau bei Torgau d: 22~ April: 1834.
Herrn Louis Roederer in Rheims
Ich habe immer in der Hoffnung gelebt, daß Ihr Herr(?)
... auch Torgau, wo so manche Flasche Champagner
gedrunken wird, besuchen würde, da es nicht weit
von Leipzig entfernt ist, und in der Umgegend
sehr ansehnliche(?) Landbewohner existieren. Es würde
für mich um so angenehmer sein, da meine kleine
Bestellung alljährlich direct annhier gelangen könnte.
Ich ersuche Sie hierdurch mir gefälligst Fünfzig Flaschen erste
Saole(?) Sellery in 90. ganze und 20. halbe mit erster Ge-
legenheit zu überschicken, und der Bitte wenn der rothe
ganz schön ist, 10. Flaschen mitzuschicken, und statt der
40. weißen uns 30. ganze zu geben, damit das Quantum
der 50. Flaschen nicht überschritten wird. Vorigen
Herbst habe ich in Berlin bei Jago rothen Champagner
von Vander Beck aus Rheims gedrunken, welcher ausgezeichnet
schön war, dagegen in diesem Vrühjahr weißen von Herz in
demselben Haus, welchen ich wegen schlechter Qualität zurück geben
mußte. Ich schließe daher mit der ergebensten Bitte, mir ja von
bester Qualität zu schicken, in welcher Hoffnung ich ergebenst verharre
Rietzoch.
NB. das Amt Kreischau liegt im Bereich von Kanonen Schußweite von Torgau.
Viele Grüße
Gerd
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