Post-Omnibus

  • Guten Morgen alle miteinander und herzlichen Dank an alle Beteiligten für die spannende Aufklärung zum Brief-Inhalt und den tollen Kontext, der mit der Briefadresse entsteht. Super!
    Sage heute mal einer der Post, dass man sich wundert, wenn der Brief am nächsten Morgen noch nicht beim Empfänger ist! Das ist das tolle an Emails.... ein Klick und schon beim Empfänger.... Wenn ich an die Arbeit denke: das ist auch das Blöde an Emails, alles geht so verflixt schnell.... aber dies ist ein anderes Thema.


    Ich gehe jetzt mal auf die Arbeit, Emails sichten... :thumbup:


    sonnige Grüße an alle!
    KlangRausch

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Liebe Freunde,


    eine tolle Diskussion entwickelt sich hier.


    Dass es via Passau Probleme bei der Post gab, darauf lässt auch etwas späterer Zeit eine bayer. Ganzsache schließen, die ich etwas später hier einstellen werde.


    Mir ist diese Korrespondenz bekannt und ich kenne ca. 10 Briefe mit diesem Omnibus - Vermerk (aus einer andere Korrespondenz kenne ich noch einen weiteren) und man kann getrost festhalten, dass dergleichen Briefe Seltenheiten sind, auch wenn sich die Post um diese Vermerke nicht geschert hat, weil innerbayerische Leitwegsangaben ignoriert wurden.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo nochmal,


    hier dann eine (unverbindliche) Einschätzung zu der Bahnpostgeschichte. Die private Königlich privilegirte Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen eröffnete am 03.11.1858 die Bahnpoststrecke München-Landshut. Am 12.12.1859 war die Strecke von Landshut über Geiselhöring nach Straubing fertiggestellt, welche am 20.09.1860 nach Passau verlängert wurde. Von Passau aus musste dann wohl noch ein Stück (ca. 40 km) mit der Postkutsche Richtung Ering befördert werden.


    Unter diesen Randbedingungen kann ich anhand der der Stempelfragemente nur kühn vermuten, dass es sich bei dem Halbkreiser evtl. um den Bahnpostkurs MÜNCH.BHF - CHAM handelt. Vielleicht ist den Sammlerfreunden des Raumes ein solcher bekannt. Ich kónnte im www leider nichts dergleichen finden.


    Auf jeden Fall hätte es dann so gewesen sein müssen, dass man auf diesem, seinerzeit über Regensburg laufenden Kurs in Landshut auf den Kurs Richtung Straubing-Passau umgeladen hat. Genau damit hat der Absender wohl schlechte Erfahrungen gemacht und ab Landshut eben diesen Post-Omnibus über Vilsbiburg "angeregt", was so wie ich unserem @bk beipflichte die (Bahn-)Post wohl kaum beeindruckt/beeinflusst haben dürfte.


    + Gruß!

    vom Pälzer
    https://de.wikipedia.org/wiki/…Neufahrn%E2%80%93Radldorf

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Zusammen,
    eine kleine Bemerkung von mir..nur zur Zusatz – Post Omnibus:
    Post Omnibus ist für Personen und Gepäck Beförderung von Post angesetzte Pferdebespannte Kutsche (später Kraftpostomnibus) in die Kurse (egal Land oder Stadt) wo die Nachfrage bestand. Diese Postkutschen welche als Omnibus benannt sind sorgen für die in erste stelle regelmäßige, komfortable und schnelle Verkehr. Das sie mit der Ausbau von Bahn Strecken an die für Post interessante Kurse auch angesetzt wahren (Omnibusse gab es schon vor Bahn) hat mit der Zeitliche bedarf zu tun.
    Der Absender Isidor (Brief von Post 1 und 10) ist diese seltene Zusatz an Wunsch der Beförderung seine Briefe zum verdanken. Und ich gehe da von aus das es außer noch kaum weitere finden gelungen wird. Er ist ein Getreide Händler gewesen, wo die genaue Uhrzeiten von Bahn und auch diesen genannten Omnibus kennt...weil er sich eine schnelle reibungslose Beförderung seine Briefe wünscht schrieb er dieses Zusatz auf die Vorderseite.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Pälzer,


    Einen Bahnpostkurs München - Cham in der Kreuzerzeit kann ich definitiv ausschließen. Der Ortsname Cham in einem Bahnpoststempel erscheint erstmals 1893. Nach Süden ins Gäu nach Straubing, also zur einstigen Ostbahnstrecke Straubing - Passau, ging's von Cham erst ab 1905.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup: :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle,


    okay, dann evtl. MÜNCHEN - REGENSBURG ?


    ...wonach der Halbkreiser aber wiederum irgendwie nicht aussieht. :S


    + Gruß!


    vom Pälzer...der eben erst @Bayern-Nils Anmerkung sieht, er dürfte es ausgebuddelt haben, oder ? 8o

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  • Liebe Freunde,


    Nils hat genau richtig gelesen, aber Furth bei Landshut ist natürlich absurd. Es ist Furth in der Oberpfalz, das heutige Furth im Wald. Die Strecke wurde am 20.9.1861 als Teilstück Furth bis Cham eröffnet durch die Ostbahngesellschaft. Der Bahnpostkurs wurde vermutlich von Anfang an als Beamtenbahnpost mit 1 Kurs täglich in jeder Richtung eingerichtet und ca. 1869 wieder eingestellt, ehe er 1916 wieder eingerichtet wurde.
    Woher ich das alles weiß?? Aus dem phantastischen Handbuch der bayerischen Bahnpoststempel von Roland Holzmayr. Dort ist der Stempel auch abgebildet und das Handbuch sagt uns auch, dass er höchst selten ist und mit 120 Punkten bewertet wird.


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo manuzerle


    Du sagt es gnadenlos - "absurd" :D Du hast natürlich recht, ein Bahn hat Furth bei Landshut nie gehabt. Muss Furth im Wald sein :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Dieter,


    Glückwunsch zu dieser Spezialität - nur aus dieser Korrespondenz kenne ich diese Angabe; mir sind ca. ein Dutzend Briefe dieser Art bekannt und deiner sieht wahrlich nicht übel aus! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Dieter,

    diesen Wortlaut kannte ich bisher noch nicht, aber es gibt aus dieser Korrespondenz mehrere Briefe mit dem Vermerk "via Altötting, nicht über Passau". Anscheinend ist einmal irgendetwas mit einem Brief passiert, dass der Absender auf keinen Fall wollte, dass seine Briefe Niederbayern durchqueren. Was immer es auch gewsen sein mag, die Post scherte sich nicht um diesen Wunsch, was aus Durchgangsstempeln und in einem Fall aus der Entwertung der Frankatur mit einem Stempel der Ostbahn hervorgeht. Die verkehrte nämlich nicht zwischen München und Altöttinng.


    Viele Grüße von maunzerle

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