Bayern - Lombardei-Venetien

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief von München (Kgr. Bayern) nach Mailand (Königreich Lombardei-Venetien) vom 7. August 1819. In Bayern bis zur bayrisch österreichischen Grenze fielen 9 Kreuzer Franko an, die der Absender bei der Briefaufgabe bezahlte. Von da bis Mailand zahlte der Empfänger
    1 Lire und 40 Decimi Porto.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo


    heute moechte ich gerne einen kleinen Brief aus Augsburg zeigen, der 1838 nach Venedig auf die Piazza San Marco lief.
    Ich weiss nicht welchen Leitweg der Brief genommen hat, er hat auch nur Aufgabestempel und Ankunft Venedig 3 Tage spaeter. Vielleicht gibt es ja "ausgetretene" Postwege und daher ist das gar kein Raetsel. Lese ich richtig eine 4 auf der Vorderseite und eine 6 auf der Rueckseite?
    Aber das Interessante an diesem Brief ist der Kontext und Inhalt, welchen eine Reihe an Personen involviert die man bei diesen paar Zeilen kaum erwarten moechte.
    Die einzelen JPG waren zu gross, so habe ich ein PDF draus gemacht, zusaetzlich einen scan mit relevanter Rueckseite.

  • Hallo Andreas,


    sehr schön! 30k Lire wäre aber sehr, sehr viel Geld gewesen (nicht so wie vor kurzem, als der Euro kam).


    Dein Brief war teilfrankiert mit 6 Kr. bis zur österreichischen Grenze. Ab da kostete er 14 Kreuzer Conventionsmünze, nicht 4 Kr. CM, wie du geschrieben hast. Diese 14 ist praktisch immer eine Ligatur, daher für den weniger erfahrenen Postgeschichtler oft nur schwer richtig zu deuten.


    Der Laufweg dürfte m. E. so gewesen sein:


    Augsburg - Innsbruck - Bozen - Roverto - Verona - Venedig.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Aha! Super ... vielen Dank fuer die Aufklaerung. werd ich gleich einarbeiten!
    mmh, vielleicht auch nur 3000 Lire, nachdem die Rede von Raten von 2500 Lire ist. Es sind in jedem Fall Lire Austriache ...
    Waere spannend zu wissen um was es da gegangen ist, aber darueber kann man wahrscheinlich nur eine Fantasieroman schreiben.


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    mein mir beruflich eingehauchtes Italienisch liegt leider schon Jahre zurück und war nie besonders. Vlt. kann der ein oder andere hier (Adriana nebst Gatten) mal etwas zum besten geben? 2.500 Lire Raten ... die hätte ich damals auch gerne bezogen, aber wohl nie bezahlen können, weil das schon außerordentlich viel Geld war (1833 entsprach eine Lira einem rheinischen Gulden - das waren damals ca. 60 Euro Kaufkraft, also hätte jemand 150.000 Euro monatlich Raten bezahlt). Es gab zwar schon damals solche Leute, aber die waren dünn gesät und ob diese Verleger dazu gehörten, kann ich mir schwer vorstellen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Abend
    … per le due ultime Rate L 2456.25 austr. .. (zwei letzte)
    ...austr L 30.- e le ...
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Lindau => Mailand 1821

    Ein Brief der Handeskammer von Lindau an den Postdirektor von Mailand bereitet mir Probleme. Bitte um Hilfe!

    Datum: 19.2.1821, also nach dem Staatsvertrag Österreich-Graubünden (hat jemand den deutschen Text dieses Vertrages mit Anlagen für mich?)

    Inhalt:

    Schreiben des Martinfels der Handelskammer Lindau an Postdirektor Baron de Spech in Mailand mit der schon deutlichen Aufforderung, die Briefe nach Lindau immer über den Fussacher Boten zu leiten.

    • wieder eingerichtete Fussacher Botenfahrt wie früher
    • Mailand leitet aber immer wieder Briefe über Tirol
    • energische Aufforderung Briefe nach Lindau immer den Fussacher Boten zu geben
    • Bitte auch die Postämter Como und Chiavenna so zu instruieren

    Taxierung und Vermerke:

    rs. sehe ich 12 Kr - ist das das Franko bis wohin? Mehrfach?

    r.s. sehe ich 1/2 PO - bei dem "O" bin ich mir nicht sicher - den Sinn des Vermerks erkenne ich gar nicht


    vs. handschriftliche Aufgabe "v.Lindau" - wenn der Brief über die bay. Post lief, hätte er dann nicht gestempelt sein müssen?

    vs. Rötelkreuz heisst doch eigentlich "bezahlt"

    vs. annullierte 1 L 20 => Theorie: Hätte der Empfänger bezahlen sollen, weil es aber der Postdirektor war, war der Brief "portofrei" ?


    Leitweg:

    Keine Ahnung


    LG

    Rudolfo

    Beste Grüße

    Rudolfo

  • Hallo Rudolfo,


    toller Brief, nehm ich wenn du ihm mal nicht mehr brauchst. :love:


    Leitweg:

    Keine Ahnung


    Wenn, wie du schreibst, im Inhalt steht, daß die Briefe immer mit dem Fussacher Boten gesendet werden sollen, dürfte die Handelskammer auch diesen Brief mit dem Fussacher Boten gesendet haben. Dafür spricht auch dass kein Stempel auf dem Brief ist.


    Leitweg dann: Lindau, Feldkirch, Chur, Splügen, Chiavenna nach Mailand.


    Zu den Taxen kann ich erstmal nichts sagen, muss ich nachlesen.


    LG

    Christian